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Schattentänzer

Schattentänzer

Titel: Schattentänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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und dreitausend Schwertkämpfer angehörten. Wenn der Gegner über die rechte Straße heranzog, musste er an dem Dorf vorbeikommen. Deshalb hatte die Armee Holzbogen binnen einer Woche in eine kleine Festung verwandelt. Sie hatte Gräben ausgehoben und das Wasser aus dem Fluss in sie hineingeleitet, hatte einen Festungswall aufgeschüttet, ihn mit Pfählen gespickt und fast alle Häuser zerlegt, um daraus zwei Mauern und Türme für die Bogenschützen zu errichten. Sollte der Feind tatsächlich die erste Mauer nehmen, blieb noch ausreichend Zeit, sich hinter die zweite zurückzuziehen. Auf der ersten Mauer hatten die Gnome drei Kanonen aufgestellt.
    Hinter Holzbogen lag dann am Ufer der Kisewka noch die Burg Nuad, deren fünfundzwanzig Yard hohe Mauern und vier Rundtürme sich dräuend über die Straße erhoben. Die Garnison der Burg war um fünfhundert Windspieler aufgestockt worden. Der Feind musste Nuad entweder im Sturm nehmen oder einen Bogen um die Festung schlagen, wobei er dann unter den Beschuss durch die Bogenschützen kommen dürfte. Und auch zwei Kanonen würden in diesem Fall ihr Werk verrichten. Würde der Feind trotz allem durchbrechen können, dann würden ihm dreihundert Reiter in den Rücken fallen, die sich hinter den Burgmauern versteckt hielten.
    Sorgen bereitete Ysmee dagegen die linke Seite. Die Armee aus neuntausend Fußsoldaten, von denen ein Viertel aus Reservisten und den Wachen Awendums bestand, hatte an der Straße zwischen dem Hügel und dem Luser Wald fünfhundert Yard hinter dem Weinbach Stellung bezogen. Der Bach war zwar nur knapp ein Yard breit, dafür aber sehr tief. Nach wie vor sprudelte er, Eis hatte sich keines auf ihm gebildet. Die Brücke, die über ihn führte, hatten die Soldaten abgebaut. Wenn der Feind durch ihn hindurchwatete, würde er Zeit und seine geschlossene Formation verlieren. Und es wäre eine günstige Gelegenheit für die linke Armee, ihn mit ein paar Bolzen zu begrüßen. Zwischen der linken Armee und dem Luser Wald lauerten zudem dreihundert Bogenschützen der Elfen. Zusätzlich stand auf der linken Seite eine Reserve von zweitausend Mann. Dennoch blieb sie wohl die Stelle, die am leichtesten zu verwunden war.
    Ysmees Knappe kam zu ihm geeilt. »Mylord?«
    »Leg meine Rüstung bereit.«
    Daraufhin begab sich Ysmee zum Zelt des Königs, um das Gardisten und Bibermützen einen dichten Kreis gebildet hatten. Zudem bewachten einige Soldaten mit Flambergen das königliche Banner.
    Im Zelt befanden sich der König, sein jüngster Sohn, genannt Frühlingsjasmin, der die Reiterei in der Mitte befehligte, das Oberhaupt vom Orden der Magier, Arziwus, und zwei Magier, eine Frau und ein Mann, die Ysmee nicht kannte und deren Stöcke mit drei Streifen versehen waren. Der König bedeutete ihm mit einem Nicken zu warten.
    »Das wäre ein möglicher Ausweg in dieser Lage, Euer Majestät«, fuhr Arziwus fort, der in eine warme Decke gehüllt war.
    »Und wenn der Wind nicht in diese Richtung weht? Sondern in unsere?!«, mischte sich Frühlingsjasmin ein. »Dann verlieren wir unsere Armee, noch ehe die Schlacht überhaupt anfängt!«
    »Ich versichere Euch, dass Ihr nichts zu befürchten habt«, sagte der Magier, den Ysmee nicht kannte. »Dieser Zauber wirkt nicht auf Menschen.«
    »Helft mir auf die Sprünge, Herr Balschin«, unterbrach der König den Magier. »Sprechen wir hier über jenen Zauber, der noch im Sommer ein Dorf vollständig ausgelöscht hat? Wie hieß es doch?«
    »Markstein, Euer Majestät«, antwortete die Frau widerwillig.
    »Ich danke Euch, Herrin Klena, zu freundlich. Markstein, richtig. Hättet Ihr dort nicht auch beinahe jene Menschen festgesetzt, die mit einem Sonderauftrag von mir unterwegs waren?«
    »Das war ein ärgerliches Missverständnis«, stellte Arziwus klar. »Dem Dieb und den Elfen hat aber nie ernste Gefahr gedroht.«
    »Das glaube ich nur zu gern«, ließ sich der König gnädig vernehmen. »Natürlich hat ihnen zu keiner Zeit ernste Gefahr gedroht, sieht man einmal von Euren Versuchen ab, die mich ein ganzes Dorf gekostet haben. Als ich diesem irrwitzigen Unternehmen zustimmte, Euer Magierschaft, bin ich nicht davon ausgegangen, dass ihm meine friedliebenden Untertanen zum Opfer fallen!«
    »Glaubt mir, Euer Majestät, wir auch nicht«, versicherte Klena. »Doch die Bücher der Oger enthielten einen Fehler. Dieser Fehler ist jetzt aus dem Zauber getilgt. Es wird kein zweites Markstein geben.«
    »Ihr müsst die Erlaubnis erteilen, Euer

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