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Schattentänzer

Schattentänzer

Titel: Schattentänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Besten, Frieden mit den Gnomen zu schließen, und zwar so schnell wie möglich, sonst würde in ein paar Jahrhunderten das Gleichgewicht zerstört werden. Er hat gemeint, die Gnome gäben das Zwergengebirge bestimmt nicht für immer verloren. Natürlich hat irgendein Hitzkopf gepoltert, sie sollten ruhig zurückkommen, denn unsere Streitäxte würden schon auf sie warten. Weißt du, was der Graue da geantwortet hat? Er hat gesagt, wir würden anders reden, wenn die Gnome mit Pulver, Pistolen und Kanonen kämen, die sie nur darum erfinden werden, weil wir sie vertrieben haben. Außerdem würden sich die Menschen diese Erfindungen der Bartwichte irgendwann zunutze machen, um sowohl die Zwerge als auch die Gnome auszurotten. Danach verließ er uns, ohne auch nur abzuwarten, was wir zu alldem sagen würden.«
    »Er ist einfach weggegangen?«, hakte ich nach.
    »Genau. Er hat nicht versucht, uns zu überzeugen, geschweige denn, uns in Kleinholz zu verwandeln. Er hat sich einfach umgedreht und ist fortgegangen. Der Rat hat sich natürlich gefragt, was auf das Gerede des Grauen zu geben sei, am Ende aber beschlossen, er brauche sich nicht darum zu scheren, da es bis zur Zerstörung des Gleichgewichts noch Jahrhunderte dauern würde. Falls es überhaupt dazu käme. Wir haben dann den Krieg gewonnen, die Bartwichte sind aus dem Zwergengebirge in die Stählernen Schächte Issyliens abgezogen. Lange war alles ruhig. Eine Generation löste die nächste ab, der Graue geriet in Vergessenheit. Bis zu dem Augenblick, da die Gnome dieses schreckliche Pulver erfanden. Und später die Kanonen. Da haben sich unsere Schlauköpfe an die alte Geschichte erinnert. Der Graue hatte also nicht gelogen, alles war genau so gekommen, wie er es prophezeit hatte. Das Pulver, die Kanonen … nur von Pistolen hatte nie jemand etwas gehört. Doch nun habe ich so ein Ding in Hallas’ Händen gesehen. Damit ist der Tag nicht mehr fern, an dem die Gnome ins Zwergengebirge zurückkehren werden. Irgendwann werdet ihr Menschen uns dann mit diesen Waffen an den Kragen gehen.«
    »Warum erzählst du mir das, Deler?«
    »Weiß das Dunkel, Garrett!«, nuschelte er. »Vielleicht, weil diese Geschichte beweist, dass sich die Grauen nur selten irren. Dieser Vampir hat dir gesagt, dass wir das Gleichgewicht zerstören werden, wenn wir das Horn aus Hrad Spine herausholen. Was, wenn er recht hat?«
    »Er hat gesagt, wir könnten es zerstören.«
    »Du kannst auch auf einem Pulverfass mit brennender Lunte sitzen und darauf hoffen, es würde vielleicht ein kleiner Regenschauer kommen und das Feuer löschen. Muss ich noch deutlicher werden?«
    »Nicht nötig.«
    »Dieses Horn haben die Oger geschaffen, um sich gegen die eigene Magie zu schützen.«
    »So behauptet es der Orden.«
    »Und ich brauche dir nicht zu erklären, wie gefährlich ein Artefakt ist, das im Dunklen Zeitalter geschaffen wurde!«
    »Bist du wie Mumr der Ansicht, wir sollten das Horn besser lassen, wo es jetzt ist? In Groks Grab?«
    »Ich weiß es nicht, Garrett … Das Horn des Regenbogens neutralisiert die Magie des Unaussprechlichen. Es reicht, dass sich dieses Artefakt in Awendum befindet, um ihn auf lange Zeit zu bannen, schließlich ist er ohne Magie ein Nichts. Deshalb brauchen wir auch das Horn. Aber was ist, wenn wir mit ihm noch etwas viel Furchtbareres in die Welt bringen? Das Ding ist ja wohl nicht umsonst so sicher versteckt worden, oder?«
    »Könnte es denn etwas Furchtbareres als den Unaussprechlichen geben?«
    »Womöglich.«
    »In dem Fall bleibt uns nichts anderes übrig, als auf die Götter zu vertrauen.«
    Deler schnaubte leise und stocherte mit einem Zweig im Feuer herum, sodass Funken aufstiegen. »Ich hätte gar nicht davon anfangen sollen, damit habe ich doch nur Zweifel gesät. Hol dieses verdammte Horn, Garrett, dann sehen wir weiter. Und jetzt geh schlafen!«
    »Gleich«, sagte ich.
    »Hast du die Lanze des Grauen gesehen?«, nahm der Zwerg unser Gespräch wieder auf.
    »Die, die Egrassa an sich genommen hat?«
    »Genau die.«
    »Was soll damit sein?« Ich zuckte leicht mit den Achseln. »Gut, sie ist vielleicht etwas seltsam …«
    »Ach ihr Menschen! Ihr glaubt, ihr seid uns überlegen, dabei seid ihr oft genug die reinsten Kinder. Seltsam …«, äffte mich Deler nach. »Meinst du damit die Form oder was anderes?«
    »Die Form«, antwortete ich, obwohl ich wusste, dass ich die Sache damit nicht traf.
    »Hab ich mir gedacht«, erklärte der Zwerg seufzend. »Diese

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