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Schattentänzer

Schattentänzer

Titel: Schattentänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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an, als hätte ich einen Kaktus verschluckt.
    Dann aber …
    Die Zwerge blieben stehen und plauderten guttural miteinander. Ich hob mühsam den Kopf und sah mich um. Meine Schläfen pochten, und rote Schleier waberten vor meinen Augen. Als sich mein Sehvermögen erholte, bemerkte ich einen Mann, der den Ausgang der Gasse blockierte. Er war allein, und um mich herum waren mindestens acht Zwerge, aber die Überzahl interessierte ihn nicht.
    Sein Name war Sattler. Er war einer der Spitzenkiller Kain Kontamins. Sein Vorname war Tod. Die Zwerge plapperten weiter. Hinter uns war anscheinend auch jemand. Ich konnte meinen Kopf nicht weit genug herumdrehen, um ihn erkennen zu können, aber ich begnügte mich damit, zu raten. Wo Sattler war, war Beutler nicht weit. Und umgekehrt.
    Die beiden kann man nur schwer beschreiben. Sie sind groß, haben kein Gewissen und schneiden einem genauso gleichgültig die Kehle durch, wie sie einen Käfer zertreten. Vielleicht sogar noch gleichgültiger. Man kann es an ihrem Blick erkennen. Sie flößen einem Furcht ein. Vermutlich trinken sie Lauge zum Frühstück.
    »Setzt ihn ab«, befahl Sattler. Seine Stimme klang kalt und unheimlich.
    »Und verschwindet hier.« Beutlers Organ war Sattlers so ähnlich, daß die Leute sie manchmal kaum unterscheiden konnten.
    Die Zwerge setzten mich zwar ab, aber sie verschwanden nicht. Was den endgültigen Beweis dafür lieferte, daß sie nicht aus der Stadt stammten. Vielleicht waren es Gauner, aber jeder Ganove aus TunFaire hätte keine Sekunde lang widersprochen. Keiner, der noch halbwegs bei Verstand war, würde sich mit Kain anlegen, außer er hatte eine ganze Armee hinter sich.
    Sattler und Beutler waren effizient und skrupellos, ohne auch nur andeutungsweise herumzuspielen. Sie stritten nicht, sie verhandelten nicht, sie sagten nicht mal was. Sie schlachteten einfach nur Zwerge ab, bis die Überlebenden es für geraten hielten, sich schleunigst aus dem Staub zu machen. Die beiden verfolgten sie nicht. Sie hatten bekommen, was sie wollten: einen am Boden zerstörten Ermittler namens Garrett.
    Beutler packte den Rand der Decke und zog einmal kräftig. Ich kullerte über die Straße. »Du treibst dich in schlechter Gesellschaft herum, Garrett«, stellte Sattler fest.
    »War nicht meine Idee. Ein Glück, daß ihr zufällig vorbeigekommen seid.«Ich wußte natürlich genau, daß die beiden keineswegs zufällig hier waren. Sie hätten vermutlich keinen Finger gerührt, wenn sie nicht geschickt worden wären.
    »Vielleicht siehst du das bald anders.« Beutler war an der Reihe. »Kain will, daß wir dir eine Frage stellen.«
    »Wie habt ihr mich gefunden?«
    »Dein Hausmann hat uns gesteckt, daß du zum Fort Winzig gegangen bist.« Das sah Dean ähnlich. Obwohl der Tote Mann auf ihn aufpaßte. Er ist nicht besonders mutig. »Wir haben gesehen, wie du niedergeschlagen wurdest. Du solltest lernen, deine Zunge im Zaum zu halten, Garrett.« Ich konnte mich nicht erinnern, irgend etwas gesagt zu haben, aber wahrscheinlich hatte ich es doch getan. Vermutlich hatte ich mir das alles selbst zuzuschreiben. »Wir wollen dich nicht verlieren.« Jetzt sprach Sattler. Und was er wirklich meinte, war: Er wollte nicht, daß ich mich umbrachte, bevor Kain entschied, daß die Welt ohne mich besser dran wäre. Sattler freute sich mit solcher Inbrunst auf den Tag meines jüngsten Gerichts wie auf die Schwergewichtsmeisterschaften von Karenta.
    »Trotzdem vielen Dank. Selbst wenn ihr es nicht so gemeint habt.« Beutler half mir auf die Füße. Mir war schwindlig, und mein Kopf tat weh. Vermutlich würde der Schmerz noch länger anhalten. »Wahrscheinlich sind wir jetzt quitt.«
    Sattler zuckte nur mit den Schultern. Verdammt, er ist wirklich groß. Mindestens fünf Zentimeter größer als ich und fünfzig Pfund schwerer. Und kein Gramm Fett am Leib. Wenigstens gingen ihm die Haare aus. Er mußte um die vierzig sein. Ein richtiges Affengesicht. Aber ein doppelt gefährlicher Affe, weil er auch ein Hirn hatte.
    Beutler ist seine andere Hälfte, wenn auch nicht unbedingt die bessere, und fast das genaue Ebenbild Sattlers.
    Sattler hatte mit den Schultern gezuckt, weil er dem Oberboß nichts in den Mund legen wollte. Kain glaubt, er schulde mir einen Gefallen, weil ihm die Lösung einiger meiner früheren Fälle sehr nützlich gewesen war. Einmal hatte ich ihm sogar das Leben gerettet. Ich hätte es lieber nicht getan. Die Welt wäre ohne Kain Kontamin besser dran. Aber die

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