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Schattenwandler 01. Jacob

Schattenwandler 01. Jacob

Titel: Schattenwandler 01. Jacob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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reden. Du musst das Kind ja nicht die ganze Zeit mit dir herumschleppen. Du, genau wie deine menschlichen Kollegen, ihr habt ja sowieso nur euren Spaß dabei.“ Sie schnippte direkt vor seinem Gesicht mit den Fingern.
    Seine dunklen Augen wurden schmal, er umschloss ihre Hand mit der seinen und zog ihre Finger langsam an seine Lippen. Dabei ließ er sie nicht aus den Augen, ein Blick, der voller Verheißung war. Isabella hielt den Atem an, als ein heimtückisches Gefühl wie von heißen Nadeln ihren Arm hinaufwanderte.
    „Ich verspreche dir, Bella, das, was ein Dämon zu einer Paarung beiträgt, ist nie so schnell vorbei.“ Er wiederholte das Schnippen ihrer Finger, sie zuckte zusammen, und ihr Herz schlug schneller.
    „Also …“, sie räusperte sich, „… ich schätze, das muss ich dir wohl einfach glauben.“ Jacob stimmte ihr nicht zu, und das nervte sie noch viel mehr. Instinktiv wechselte sie die Taktik. „Und was bringt dich hier herunter in die verstaubten Hallen der großen Dämonenbibliothek?“, erkundigte sie sich und wusste, dass sie klang wie eine Comicfigur.
    „Du.“
    Oh, dieses eine Wort war so bedeutungsschwanger und umwerfend direkt. Isabella musste sich zwingen, daran zu denken, dass eine Paarung zwischen Dämonen und Menschen verboten war. Doch die Hitze kroch ihr wieder unter die Haut und nahm mit jedem Moment zu, den er sich in ihrer Nähe befand. Sie versuchte, sich alle möglichen schrecklichen Dinge vorzustellen, die passieren konnten, wenn sie nicht endlich damit aufhörte, gegen ihn zu sticheln. Wie sie das machte, wusste sie auch nicht genau, aber sie war sich sicher, dass ihn das anmachte.
    „Warum wolltest du mich sehen?“, fragte sie. Dann machte sie sich von ihm los und bückte sich nach dem Buch, das sie hatte fallen lassen. Es war riesig und schwer, und sie stöhnte leise unter dem Gewicht. Mit einem Knall und in einer weiteren Staubwolke landete es auf dem Tisch, den sie zu ihrem persönlichen Arbeitsplatz gemacht hatte.
    „Weil ich anscheinend nicht anders kann, süße kleine Bella.“
    Seine tiefe samtene Stimme glitt über ihren Nacken und ihren Rücken hinunter und ließ sie erschauern. Sie schob ihr staubiges Haar zurück und vermied es, ihm in die Augen zu sehen.
    „Okay, äh … Dämon plus Mensch ergibt … schlimme Dinge, erinnerst du dich? Vollmond? Oktober? Klingelt’s da bei dir?“
    „Glaubst du, ich weiß das nicht?“ Seine Stimme war tief und sie klang gefährlich. „Wirke ich auf dich, als hätte ich die Beherrschung verloren, Bella? Denkst du im Ernst auch nur eine Sekunde, dass ich dir etwas antun würde?“
    „Nein, das glaube ich nicht.“ Sie sah ihm in seine durchdringenden Augen. „Aber gestern warst du auch nicht unbedingt du selbst. Und in der Nacht, als wir uns das erste Mal getroffen haben? Hast du nicht selbst gesagt, es kann jeden von euch zu jeder Zeit treffen? Niemand ist immun.“ Bella drehte sich zu ihm hin und schlang schützend die Arme um sich. „Hast du vergessen, dass ich es schon erlebt habe, wenn ein Dämon außer sich ist vor Lust? Manchmal schließe ich die Augen und sehe immer noch Saul über mir. Das macht mir Angst, Jacob. Ich will es nicht, aber es ist so.“
    Jacob ballte unwillkürlich die Fäuste, was ein Zeichen dafür war, dass er wütend wurde. Sie spürte, es störte ihn ungemein, dass sie Angst vor ihm hatte. Dass sie das, was zwischen ihnen sein könnte, mit ihrem Erlebnis mit einem aus der Art geschlagenen Monster verglich. Trotzdem war das nun einmal ihr Gefühl oder zumindest ein Teil davon, und das musste er wissen. Sie war zwar vielleicht vom Schicksal in seine Welt entsandt worden, aber das bedeutete nicht, dass sie ihre eigene Sicherheit außer Acht ließ. Und sie würde auch keinen von seinen Freunden in Gefahr bringen. Legna war ihr inzwischen sehr wichtig geworden. Die erstaunliche Empathin hatte so eine reine Seele, sie war so schön und so voller Unschuld, dass Bella nicht anders konnte, als Zuneigung zu ihr zu entwickeln. Nach der gestrigen Demonstration von Noahs Macht wollte sie auf keinen Fall, dass es zu einer Konfrontation zwischen Jacob und ihm kam. Außerdem hatte sie das Gefühl, dass der Vollstrecker der Dämonen nicht sehr viele Freunde hatte. Dass Noah der Einzige war, der in Jacobs Wertschätzung so hoch steigen konnte.
    Es quälte Bella, dass sie Jacob so durcheinanderbrachte. Sie fühlte sich wie ein gemeiner Plagegeist, der ihm ständig auf die Nerven fiel, obwohl das überhaupt

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