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Schattenwandler 01. Jacob

Schattenwandler 01. Jacob

Titel: Schattenwandler 01. Jacob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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ermutigend.
    „Isabella hat mich gerade an eine Fähigkeit erinnert, die tatsächlich neu für mich ist“, sagte Jacob leise.
    Gideon beugte sich in seinem Stuhl ein wenig vor. „Telepathie“, stellte er fest. „Das würde nicht nur zu dem passen, was ich weiß, sondern auch zu der Prophezeiung. Es ist eines der ersten Zeichen.“
    „Ich scheine außerdem Einfühlungsvermögen zu entwickeln, was meine Feinde betrifft“, bemerkte Bella.
    „Nein, das tust du nicht.“
    „Oh, ich werde ihm eine saftige Ohrfeige verpassen“, knurrte Isabella Jacob aus dem Mundwinkel zu, und ihre violetten Augen blitzten verärgert. „Woher willst du das wissen?“, fragte sie Gideon.
    „Du erinnerst dich offensichtlich nicht an unsere Übereinkunft, das, was ich sage, als Tatsache zu nehmen“, erklärte Gideon ruhig.
    „Bella, Liebste“, meinte Jacob sanft, „ein Körperdämon mit Gideons Fähigkeiten und in seinem Alter schaut dich nur an und erkennt deine Kräfte.“ Er richtete seine dunklen Augen auf Gideon, doch er wusste, dass ein warnender Blick bei dem Urältesten nichts ausrichtete. „Gideon benennt nur die Fakten, wie er sie sieht. Er will niemanden beleidigen. Er ist immer sehr direkt. Im Gegensatz zu eurer Kultur versteckt sich unsere nicht hinter vielen Worten. Wir sind eine sehr direkte Spezies, und obwohl viele von uns sich in ihrer Ausdrucksweise menschlichen Empfindlichkeiten angepasst haben, ist Gideon der Älteste von uns, und er lebt auch völlig abgeschieden. Darum ist er bei Weitem nicht so diplomatisch, wie du es von uns anderen gewöhnt bist.“
    „Ja, sicher“, gab Isabella zu, aber sie war nicht besonders begeistert.
    „Ich werde mich bemühen, daran zu denken, Isabella, dass es Nuancen in deiner Sprache gibt, mit denen ich mich nicht auskenne. Ich hoffe, du wirst mir das verzeihen.“ Gideons großzügige Geste erfüllte ihren Zweck. Isabella entspannte sich tatsächlich und nickte als Zeichen dafür, dass sie die Entschuldigung annahm. Gideon lehnte sich wieder zurück, bevor er fortfuhr: „Erzählt mir von dem letzten Zwischenfall mit dem Nekromanten. In allen Einzelheiten.“
    Das taten Isabella und Jacob, wobei Isabella ausführlicher berichtete und Jacob seine Eindrücke hinzufügte, die er im Gespräch mit dem gefangenen Nekromanten gesammelt hatte.
    „Du sagst, du hast Blut in deinem Mund geschmeckt, obwohl dort keins war?“
    „Ja“, bestätigte Isabella.
    „Siehst du keine Parallele?“
    „Nein.“ Bella spürte, wie Jacob vielsagend ihre Hand drückte, und sie drang sofort in seinen Geist ein. Deine Verletzungen? Du hast dir den Mund an der Kommode aufgeschlagen , las sie bei ihm. Aber das ist erst danach passiert.
    Vorahnung. Das ist nicht Empathie … Das ist Vorahnung! Du spürst die Zukunft, Bella, begriff Jacob auf einmal. „Natürlich! Du hast Rauch und Schwefel gerochen“, sagte er. „Du wärst fast erstickt. Und das schon in der Nacht, bevor wir in dem Lagerhaus waren. Aber der Rauch ist erst aufgetreten, als mein Angriff den Nekromanten in seiner Konzentration gestört hat und Saul den Bann durchbrechen konnte.“
    „Vergangene Nacht hab ich dann also unseren Zusammenstoß mit dem Nekromanten schon ein paar Minuten früher gespürt?“
    „So was in der Richtung, ja. Und die Wunde in meinem Mund. Du hast geschmeckt, was ich in ein paar Minuten schmecken würde.“
    „Igitt. Das ist ja widerlich. Was für eine blöde Fähigkeit! Was hat man denn davon, wenn man ahnt, was gleich passiert?“
    „Man hat Zeit zwischen der Vorahnung und dem tatsächlichen Ereignis. Im Laufe der Zeit und mit der Erfahrung kann man immer besser deuten, was man spürt“, erklärte Gideon.
    „Na toll. Und das, nachdem ich so lange gedacht habe, der wichtigste Meilenstein in meiner Entwicklung war, als ich einundzwanzig geworden bin. Vielen Dank.“ Sie rollte auf ihre typische Art die Augen, und Jacob musste lachen.
    „Vorahnungen sind ungewöhnlich bei einem Druiden, aber ich habe bei dir eine genetische Disposition dafür bemerkt, als ich deine Hand genommen habe. Du musst wissen, Druiden hatten …“, er korrigierte sich. „Druiden haben bestimmte Fähigkeiten und werden damit geboren wie jede andere Gattung auch. Es steht bereits für alle Zeit in unseren Genen. Abgesehen von der Evolution und von Mutationen natürlich. Nun ist es möglich, dass die Kreuzung von Menschen und Druiden, aus der auch du hervorgegangen bist, tatsächlich zu einigen unerwarteten Mutationen geführt

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