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Schattenwandler 02. Gideon

Schattenwandler 02. Gideon

Titel: Schattenwandler 02. Gideon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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einigen. Dann wird es nicht mehr solche Informationslücken geben. Denn wenn man nicht miteinander redet, entsteht leicht Misstrauen, und es werden Fehler gemacht. Und ehe man sich’s versieht, sind wir wieder im Krieg und wissen noch nicht einmal genau, warum.“
    „Glaubst du, dein Volk ist bereit, einen Dämon an deinem Hof zu dulden?“
    „Ich glaube, dass genug Zeit vergangen ist. Ich würde darum bitten, dass du diese Position übernimmst, aber ich weiß, dass deine Pflichten im Rat und deine neue Gefährtin dir dazu keine Zeit lassen werden. Vielleicht kannst du aber jemand anderen vorschlagen?“
    „Das kann ich sicher. Und was deine Hälfte dieses Austausches angeht, wähle jemanden, der sehr klug ist und sehr ehrgeizig und der keine Vorurteile gegenüber unserer Gesellschaft hat. Ich werde mich bemühen, dass der Rat sich diesem Vorschlag aufgeschlossen zeigt. In der Zwischenzeit überbringe ich Noah deine Bitte um ein Treffen. Ich teile dir seine Antwort persönlich mit.“
    „Ich freue mich, wenn du wiederkommst. Unterdessen kann ich meine Geheimdienstinformationen durchgehen, ob ich irgendetwas übersehen habe.“
    Siena wandte sich ihm zu, zog einen Ring von ihrem Finger und gab ihn ihm. Sie achtete darauf, dass sie ihn dabei nicht berührte.
    „Dieser Ring erlaubt es dir, an meinem Hof aus und ein zu gehen, ohne dass du aufgehalten wirst. Zumindest so lange, bis wir den Botschafter ernannt haben, der ihn nach dir tragen soll. Du musst dich nicht mehr tarnen. Ich weiß gern, wer in meine Nähe kommt. Bitte denk in Zukunft daran.“
    „Ich habe nie daran gezweifelt, dass du mich aufspüren kannst, Siena. Deswegen habe ich mich auch so schnell es ging zu erkennen gegeben. Ich danke dir für deine Informationen und dafü r … “ Er schloss die Faust um den Ring, den sie ihm gegeben hatte. Dann verneigte er sich so elegant, dass die Königin der Lykanthropen lächeln musste.
    Im nächsten Moment wurde er mit einem entschieden klingenden Platzen herausgezerrt, als sei er gerade vor den Fängen eines Raubtieres gerettet worden. Die Königin brach über diese eifersüchtige Reaktion in lautes Lachen aus, bis sie Seitenstechen bekam und sich setzen musste. Das besitzergreifende Verhalten von Gideons Gefährtin erheiterte sie sehr, da es so vollkommen unlogisch war. Wenn die unsichtbare Frau nur einen Moment lang darüber nachgedacht hätte, wäre ihr bewusst geworden, wie unnötig ihre Gefühle waren. Schließlich würde Siena sich niemals auf einen Mann einlassen. Und schon gar nicht auf einen Dämon.

10
    Kaum hatte Gideon sich in seinem Haus materialisiert, sah er sich auch schon nach Legna um. Offenbar war sie nicht in der Nähe des Salons, und er ging hinaus in den Flur, um sie zu suchen. Sein Instinkt führte ihn die Marmortreppe hinauf, und er nahm drei Stufen auf einmal. Dann ging er direkt zum Schlafzimmer, trat in die offene Tür, und da entdeckte er seine Gefährtin.
    Sie hatte es sich in dem Sessel unterhalb des größten mit Glasmalereien verzierten Fensters bequem gemacht. Sie saß auf ihren angewinkelten Beinen, der Schal war ihr von einer Schulter heruntergerutscht. Die vom Mondlicht ins Zimmer geworfenen Farben zuckten über ihre nackte Haut. Ein großer Baum direkt vor dem Haus schwankte heftig im Wind, und durch die Schatten der Zweige sah es so aus, als würden lauter kleine schwarze Feen über Legnas Haut tanzen.
    Sie wandte den Kopf und stand auf. Ihr Schal rutschte nun ganz von ihren Schultern, aber das kümmerte sie überhaupt nicht. Sie eilte ihm entgegen, voller Freude, dass sie ihn nun gleich in die Arme schließen konnte. In der Stille des Raums war nur das Rascheln von Seide zu hören und das Klicken der Perlen, nur manchmal übertönt vom heftigen Wind, der um das Haus toste.
    Sie schlang die Arme um seinen Hals, und er zog sie an sich. Einen endlosen Moment lang schmiegte sie sich an ihn und versuchte jeden Zentimeter von ihm zu berühren. Gideon vergrub sein Gesicht in der zarten Beuge ihres Halses und sog tief ihren warmen, lebendigen Duft ein, während er versuchte, sie nicht zu erdrücken.
    Doch sie gestattet es ihm nur einen Moment, sie so zu halten, dann entwand sie sich ihm wieder. Sie griff nach seiner linken Hand und bog seine Finger auf. Dann nahm sie den goldenen Ring mit dem Mondstein und warf ihn weg, sodass er über den polierten Holzfußboden schlitterte. Das Geräusch, das er dabei machte, schien sie zu befriedigen.
    „Du wirst auf keinen Fall etwas

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