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Schattenwandler 02. Gideon

Schattenwandler 02. Gideon

Titel: Schattenwandler 02. Gideon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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wozu ist diese ganze Standhaftigkeit und dieses platte Getue gut?“
    „Es ist besser, wenn du von diesen Dingen nie etwas erfährst“, erwiderte er steif.
    „Meine Güte, merkst du überhaupt, wie herablassend du bist?“
    „Ich bin nicht herablassend!“
    Gideon hätte ihr am liebsten den Rücken zugedreht und wäre gegangen, um einen gewissen Abstand herzustellen, aber sein Körper wollte ihm nicht gehorchen. Selbst während sie stritten, war ihre Anziehungskraft auf ihn ungebrochen. Auch wenn er sie noch so gern zurückgewiesen hätte, das Verlangen nach ihr war zu groß. Und damit nicht genug, reizte sie ihn mit Verlockungen, die er eigentlich weit hinter sich gelassen hatte. Oh, ihr war gar nicht bewusst, dass sie mit dem Feuer spielte, und wenn er in der Sache etwas zu sagen hatte, dann sollte das auch so bleiben. Diese Verlockungen sollten tief in seiner Vergangenheit begraben bleiben, denn im Leben des Mannes, der er inzwischen geworden war, hatten sie keinen Platz mehr.
    „Gideon.“ Ihr Tonfall veränderte sich mit einem Mal. Sie klang nicht mehr wütend, sondern schmeichlerisch, und für seinen Seelenfrieden war das noch viel gefährlicher. Wenn Legna wollte, konnte sie jemanden mit ihrer Stimme dazu bringen, alles zu tun, was sie wollte. Sie verlockte ihn sogar dann, wenn es gar nicht in ihrer Absicht lag. „Ich sehe die Sanftheit in dir, wenn du heilst. Daran erkenne ich, wie wichtig es dir ist zu helfen, obwohl du innerlich und äußerlich ganz unbewegt erscheinst. Aber warum ist dieses Gefühl für dich so wichtig?“
    Legna trat näher an ihn heran und drängte ihren Zorn weg. Sie wollte unbedingt Antworten von ihm, egal wie. Sie streckte die Hände aus und fuhr mit den Fingerspitzen unter seinem Ledermantel sanft über die Baumwolle seines Hemds. Sie schloss die Augen und öffnete ihre empathischen Sinne für ihn auf der Suche nach jeder noch so kleinen Reaktion darauf, dass sie ihm nun so nah war. Sie musste einfach wissen, ob er irgendetwas fühlte, irgendetwas. Denn wie sollte sie den Rest ihrer Tage mit einem Mann verbringen, der sich weigerte, irgendetwas für sie zu empfinden? Oder für jemanden?
    Aber unter seinem kalten, emotionslosen Panzer hatte sie kleine Risse gespürt, die ihn durchliefen. Gefühle. Kleine aufflackernde Feuer der Emotion, die er immer schnell zu unterdrücken wusste, aber sie waren da. Legna hatte sogar den Eindruck gehabt, dass er sie genos s … dass er ihre Wirkung auf ihn genoss, trotz seines gefühllosen Verhaltens. Sie konnte sich nicht irren!
    Während sie ihre Hände über seine Brust gleiten ließ, wehrte er sich nicht dagegen, dass er dem Zauber erlag, der stets zwischen ihnen entstand, wenn sie sich berührten. Sie nutzte ihn zu ihrem Vorteil. Sie schob ihre Hände auf seine breiten Schultern und drückte dagegen, bis er sie straffte, sodass der Ledermantel über seine Arme zu Boden glitt. Schnell fing sie ihn auf und trat zur Seite, um ihn über einen Stuhl neben ihr zu hängen. Dabei ließ sie Gideon nicht los.
    Ihm war nicht klar, was sie vorhatte, aber es fiel ihm schwer, wachsam zu bleiben, als die Wärme ihrer Berührung ihn durchströmte. Doch sie sollte nicht denken, dass sie seine Einwände auf diese Weise umgehen konnte.
    „Du kannst meine Meinung dazu nicht ändern, Magdelegna“, sagte er mühsam beherrscht, während sie dichter an ihn herantrat. „Du wirst akzeptieren müssen, dass ich bin, wie ich bin. Ich lebe schon mehr als doppelt so lange wie du, und ich bin immer so gewesen. Es wäre dumm, wenn du glaubst, dass du mich ändern kannst, Legna.“
    „Nur weil du dich so lange überhaupt nicht verändert hast“, entgegnete sie leise, während sie ihm auf unerhört erotische Weise langsam die Handschuhe auszog, „heißt das nicht, dass das so bleiben muss.“
    Nachdem sie die Handschuhe auf den Stuhl zu dem Mantel gelegt hatte, trat Legna wieder vor ihn hin mit entschlossenem und herausforderndem Blick, was er äußerst verführerisch fand.
    Sie beugte sich vor und ließ ihre Finger unter die Riemen gleiten, mit denen er sich die Messerscheide um den linken Schenkel geschnallt hatte. Die Art, wie sie die Schnalle öffnete, war nicht ungewöhnlich, aber als sie mit den Fingernägeln an der Innenseite seines Schenkels hinaufglitt, um den oberen Riemen zu lösen, zuckte Gideon vor Erregung zusammen.
    Legna hörte, wie er einen leisen Fluch ausstieß. Ein wissendes Lächeln glitt über ihre Lippen. Sie warf die Scheide zu seinen übrigen

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