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Schattenwandler 02. Gideon

Schattenwandler 02. Gideon

Titel: Schattenwandler 02. Gideon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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das Tier dazu, sich über seine natürliche Scheu vor menschlichen Behausungen hinwegzusetzen.
    Und kurz darauf kam der Wolf in weiten Sprüngen über den gepflegten Rasen vor Noahs Haus gehetzt.
    Noah blickte auf, als er ein Kratzen an der Tür hörte. Er konzentrierte sich darauf, spürte die Energie eines Tieres und hob verwirrt die Brauen. Dann stand er auf und ging zur Tür. Als er sie öffnete, saß draußen der Wolf und sah ihn erwartungsvoll an. In den blauen Augen war Intelligenz zu erkennen, eine höhere Intelligenz als bei einem Tier. Sofort spürte Noah die Energie eines Erddämons in der Aura des Wolfs.
    „Verdammt!“, fluchte er, als er begriff, dass er so in seiner Arbeit versunken gewesen war, dass er die Energie von Angst und Qual nicht gespürt hatte, obwohl sie sich in seinem eigenen Haus ereignete. Der Feuerdämon drehte sich rasend schnell in eine Säule aus Rauch und flog wie ein Tornado die Haupttreppe hinauf.
    „Kane?“
    Corrine ging hinüber in den angrenzenden Raum und suchte mit wachsender Bestürzung nach ihrem Gefährten.
    „Kane, wenn du wieder einmal versuchst, ein bisschen Teleportation zu üben, bring ich dich um, sobald ich dich gefunden habe“, schimpfte sie. „Das ist nicht fair.“
    Corrine war in einem leeren Bett aufgewacht, einsam und enttäuscht. Sie liebte es, neben ihrem Partner aufzuwachen, sich an ihn zu schmiegen und seine Umarmung zu spüren, auch wenn er schlief. Es fehlte nicht viel, und sie hätten einander schon wieder verloren, und sie hätten nie erfahren, was ihnen entgangen wäre. Und während ihrer Heilung hatte sie gelernt, was es hieß, zu lieben und geliebt zu werden, und zwar mit einer Intensität, die niemand verstehen würde, der keine Prägung erlebt hatte.
    Es war günstig, dass ihr Gefährte im Moment ein bisschen gefährlich war, ziemlich respektlos und verspielt und unberechenbar. Hoffentlich würde sich ihre mentale Verbindung noch weiter verbessern, während sie sich von den Verletzungen erholte, die sie erlitten hatte. Wenn nicht, dann würde sie bei diesen spontanen Versteckspielen für den Rest ihres Lebens immer den Kürzeren ziehen, eines Lebens, das sich entscheidend verlängert hatte, seit ihre Druidengene aktiviert worden waren.
    Corrine ging gerade durch die Küche, als sie das deutliche Platzen hörte, das einen Dämon stets begleitete, wenn er sich teleportierte. Sie grinste und verschwand schnell um die Ecke.
    „Teleportieren ist nicht fair!“, rief sie ihrem tricksenden Gefährten zu. Lachend lief sie ins Wohnzimmer, doch als er dort nicht war, blieb sie abrupt stehen, runzelte die Stirn und stemmte die Hände in die Hüften.
    Sie schnupperte, ob der Geruch nach Schwefel und Rauch im Raum hing, wie ihr junger Gefährte ihn immer hinterließ, und suchte nach einem Anhaltspunkt, um zu wissen, wie weit er von ihr weg war.
    Da bekam sie einen brutalen Stoß in den Rücken und fiel mit dem Gesicht voran auf dem Boden. Mit einem grunzenden Laut landete sie auf dem Teppich und schürfte sich Kinn und Ellbogen auf. Bei dem Aufprall verletzte sie sich die Nase, und sie bemerkte entsetzt, dass Blut auf den himmelblauen Teppich tropfte.
    Voller Entsetzen wurde ihr klar, dass es nicht ihr Geliebter gewesen war, der das getan hatte. Er hätte sich eher selbst getötet, als ihr, und sei es auch nur aus Versehen, wehzutun. Nein, dass war ein Angriff gewesen, und er war außerordentlich bösartig.
    „So, kleine Druidin“, summte eine trügerisch sanfte weibliche Stimme ihr ins Ohr, während sich die Angreiferin mit Wucht auf ihren Rücken kniete und ihr den letzten Rest Luft aus den Lungen presste. „Und wo ist deine trächtige kleine Hure von einer Schwester jetzt, wo du sie brauchst?“
    Als sie sich daran erinnerte, was Bella zugestoßen war, die nach ihrer Erweckung zur Druidin mit bemerkenswerten kämpferischen Instinkten und Fähigkeiten gesegnet worden war, wurde Corrine plötzlich von einer entsetzlichen Panik gepackt. Egal, welche Kräfte sie einsetzen würde, sie war nicht annähernd so stark wie ihre Schwester. Was also sollte sie tun?
    „Oh ja, du solltest wirklich Angst haben“, fuhr die Stimme im selben Singsang fort.
    Das Letzte, woran Corrine sich erinnerte, war, wie sie an einem Büschel ihrer langen roten Haare davongeschleift wurde.
    Legna erwachte mit einem Keuchen und fuhr hoch. Gideon, der einen Arm und ein Bein schützend über sie gelegt und in dieser Stellung geschlafen hatte, war in der nächsten Sekunde

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