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Schattenwandler 03. Elijah

Schattenwandler 03. Elijah

Titel: Schattenwandler 03. Elijah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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ihre fein geschnittene Nase. Wäre er konzentrierter gewesen, hätte er sie mit diesem Schlag töten können, doch er musste außerdem noch nach Magierinnen ausholen und brachte einige von ihnen mit einem Gedankenstreich zum Verstummen, schnitt sie damit von den sprachlichen Mitteln ab, die sie brauchten, um ihre Macht einsetzen zu können, und zerschmetterte sie auf dem Boden.
    Manche ließ er erblinden, andere machte er taub.
    Aber damit gewann er nur etwas Zeit.
    Gideon fühlte eine Berührung, die Bisse von Zähnen, die sich in seine Wade bohrten. In dem Moment ließ er Ruth, die kaum noch bei sich war, zu Boden sinken, fuhr herum und erkannte ihre Tochter. Mary, dieses verderbte Automatenwesen, Ruths Sprössling. Sie war noch mächtiger. Gideon fühlte es. Er atmete es ein mit dem bösartigen Gestank, der ihm in die Nase stieg. Sie lenkte Horden wilder Hunde und Wölfe, sogar Giftschlangen durch die eingeschlagenen Fenster und die gesprengten Türen. Schlangen ließen sich selbst durch den Schornstein in die kalte Asche des Kamins hinab.
    Die Tiere konnten nichts dafür, dass Mary sie mit einem Zauber belegt hatte, daher schmerzte es Gideon, dass er dem Wolf, der ihm die Reißzähne tief ins Fleisch geschlagen hatte, das Genick brechen musste. Sobald er sich umdrehte, ging ein Dutzend weiterer Wölfe auf ihn los.
    Von überallher schnitten rasiermesserscharfe Zähne in sein Fleisch. Er konnte nichts tun, als den Schmerz auszuschalten und den Blutfluss zu stoppen, während die Tiere versuchten, ihn auf den Boden zu ziehen und an seine Kehle zu kommen.
    Gideon überlegte, dass es vielleicht ein Fehler war, dass er Legna nicht geweckt und es ihr freigestellt hatte zu fliehen. Doch er kannte seine geliebte Frau ganz genau. Sie hätte darauf bestanden, ihm den Rücken freizuhalten und zu kämpfen, da sie eine geborene Kämpferin war. Und genau deswegen hatte er so gehandelt. Er wollte lieber sterben, als zuzulassen, dass sie verletzt wurde oder dass ihr noch etwas Schlimmeres zustieß.
    Doch dadurch, dass er sie hilflos zurückließ, hatte er sie vielleicht genau dazu verurteilt.
    Gideon konnte nur eines tun, um sie möglicherweise doch noch zu retten.
    Obwohl es mehrere erfahrene Heiler brauchte, um die todesähnliche Starre aufzuheben, in die er sie versetzt hatte, und auch wenn sie es vielleicht schafften, musste er es versuchen.
    Gideon gab sich geschlagen, er projizierte seinen Astralkörper in die Morgendämmerung und holte nach Noah aus, während die Angreifer ihn allmählich zu Boden zerrten.
    Den plötzlichen mächtigen Windstoß, der das Haus bis in die Grundmauern erschütterte, bekam er nicht mehr mit.
    Siena schrak aus dem Schlaf hoch, ihr Herz raste, während es in ihrem Kopf Alarm schlug und sie von blinder Wut übermannt wurde.
    Sie drehte sich hastig um und griff panisch nach Elijah, doch als ihre Hand bloß das verlassene Laken und die Bettdecke ertastete, wurde sie von einem furchtbaren Gefühl der Bedrohung und der Verzweiflung erfasst.
    Er hatte sie allein gelassen, und sie wusste, dass er in Schwierigkeiten war. Oh, natürlich versuchte er ganz automatisch, sie zu beschützen und alles von ihr fernzuhalten, aber er konnte die Wut und das Entsetzen vor dem, was er sah, nicht verbergen.
    Sie schloss die Augen, versuchte sich zu konzentrieren und wünschte sich plötzlich, sie hätte ihn nicht aus den Augen gelassen. Nach allem, was Gideon ihr erzählt hatte, wäre ihre mentale Verbindung, wenn sie die Zeit nach ihrer Begegnung in Jinaeris Höhle zusammengeblieben wären, jetzt stärker, und womöglich hätte sie sogar vollständig durch seine Augen sehen können.
    In dem Moment, als sie an Gideon dachte, blitzte sein Bild in ihr auf, doch es wurde sofort weggeschwemmt von Silber und Rot.
    Blutrot.
    Siena sprang aus dem Bett, stürzte aus dem Zimmer und verwandelte sich im Laufen in die Gestalt der Werkatze. Die Wachen erschraken, als sie sie so ungestüm und halb in ihrer Wergestalt herausstürzen sahen.
    „Ich brauche Anya! Und zwar gleich! Sagt ihr, sie soll sofort ins Haus des Dämonenbotschafters kommen. Und sie soll Verstärkung mitbringen!“
    „Aber Majestät –“
    „Keine Fragen jetzt. Tut, was ich gesagt habe, und zwar sofort!“
    „Majestät, es ist heller Tag“, brachte der Wächter gepresst hervor, auch wenn er ihr offensichtlich nur ungern erneut widersprach.
    Einen Augenblick lang wurde sie von Panik erfasst, und Tränen brannten ihr in den Augen. Sie griff sich ans Herz, das

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