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Schattenwandler 03. Elijah

Schattenwandler 03. Elijah

Titel: Schattenwandler 03. Elijah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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dass die Zeit drängt.“
    „Wenn sie kommen, müssen sie sich erst mit den Wehren und mit den Transformierten herumschlagen“, versuchte Mary sie zu beruhigen. „Wir haben noch genug Zeit.“
    „Wollen wir’s hoffen.“

 
    18
    „Also, dieser Ort kommt mir bekannt vor“, flüsterte Elijah Siena ins Ohr, und sie musste lachen und verpasste ihm mit dem Ellenbogen einen sanften Stoß in die Rippen.
    „Diese Höhlen erstrecken sich meilenweit, mit Dutzenden Ausgängen wie dem hier“, erklärte Siena, und ihre klangvolle Stimme hallte, als sie in die verwaisten Gänge vordrangen, die von der Höhle abzweigten, in der Jinaeri ihr Winterquartier aufgeschlagen hatte. „Vieles sind Winterschlafplätze, aber nicht alle sind für Lykanthropen geeignet. Falls wir auf Wildtiere stoßen, dann überlasst es uns dreien, mit ihnen fertig zu werden.“ Sie wies dabei auf sich selbst, Anya und Syreena.
    „Du meinst wohl, uns vieren“, sagte Jacob und erinnerte sie daran, dass seine Fähigkeiten, wenn es darum ging, Tiere zu besänftigen, den ihren durchaus ebenbürtig waren.
    „Spar dir deine Energie lieber auf, Vollstrecker“, ermahnte Siena ihn ihrerseits. „Es gibt keinen Ausgang aus diesen Höhlen, der direkt zu dem Feldlager führt. Wir nehmen diesen Weg nur, um unerkannt die Wehre zu überwinden. Sobald wir an die Oberfläche zurückwollen, sind wir auf dich angewiesen.“
    „Mach dir um meine Kraftreserven keine Sorgen“, versicherte er ihr.
    „Ich verstehe nicht, warum ich uns nicht einfach auf den Lagerplatz teleportieren kann“, beschwerte sich Legna nun schon zum dritten Mal.
    „Weil Ruth spüren würde, dass wir kommen“, wiederholte ihr Gatte mit überraschender Geduld. „Unglücklicherweise steht sie dir an Macht kaum nach. Es wäre also, taktisch gesehen, unklug, uns dermaßen einkreisen zu lassen.“
    „Aber ich kann uns genauso schnell wieder da rausbringen, Gideon.“
    „Das bezweifle ich“, warf Noah ein, und sein Ton verriet, dass er der Diskussion ein Ende setzen wollte. „Uns alle da hineinzubringen, Legna, würde selbst deine bemerkenswerten Kräfte an und für sich schon überfordern. Und uns dann wieder hinausbringen? Das würde niemals funktionieren. So stark bist du einfach nicht. Ehrlich gesagt, wärst du meiner Meinung nach lieber gar nicht mitgekommen.“
    „Erteil mir bloß keine kleinkarierte Lektion darüber, wie empfindlich schwangere Frauen sind“, warnte Legna ihren Bruder scharf. „Oder ich teleportiere dich zum Nordpol, wo es im Umkreis von tausend Meilen nichts gibt, was du in Brand setzen könntest.“
    „Und ich habe immer gedacht, mein Volk sei vermessen“, bemerkte Siena. „Jetzt verstehe ich, wieso es meinem Vater so schwergefallen ist, eure Leute zu besiegen. Ihr seid echt stur.“
    „Du hast ja keine Ahnung“, entgegneten Gideon und Noah wie aus einem Mund.
    Elijah lachte in sich hinein und sprang von einem Felsvorsprung auf den ungefähr vier Fuß darunter liegenden Boden. Dann streckte er, ohne nachzudenken, die Hände aus, um Siena hilfsbereit um die Taille zu fassen. Erst als sie zögerte, wurde ihm klar, dass sie seine Geste in Anbetracht ihrer ausgeprägten Fähigkeit, selbst auf sich achtzugeben, vielleicht als etwas herabsetzend verstehen könnte. Doch eine Sekunde später hielt sie sich an seinen Schultern fest und ließ sich bereitwillig von ihm auf dem Boden absetzen.
    „Keine Sorge“, versicherte sie ihm sanft, als sie ihre Finger mit seinen verschränkte und ihm die Hand drückte. „Ich vergesse bloß manchmal, dass die Männer, als du geboren wurdest, noch Gentlemen waren. Aber ich glaube, ich könnte mich daran gewöhnen.“
    „Freut mich zu hören“, sagte er grinsend. „Andererseits bin ich wild entschlossen, meine guten Manieren sausen zu lassen und dir die nächste Tür auf besonderen Wunsch einfach auf den Hintern zu knallen.“
    „Wie aufmerksam von dir“, lachte sie.
    Die Gruppe folgte Sienas sicherer Führung und setzte ihren Weg durch die Stollen fort. Der Höhlenboden war an vielen Stellen rutschig, und in Kalksteinmulden sammelte sich das Wasser, das von Stalaktiten heruntertropfte und von Dunstschleiern aus unterirdischen Wasserfällen und heißen Quellen.
    „Jetzt ist es nicht mehr weit“, sagte Siena zu ihnen, als sie sich eine glitschige Steigung hinaufarbeiteten. „Ich wünschte nur, es gäbe eine Möglichkeit, die Wehre von hier aus zu erspüren.“
    „Wir haben Bella. Sie ist besser als jeder

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