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Schattenwandler 04. Damien

Schattenwandler 04. Damien

Titel: Schattenwandler 04. Damien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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singen. Es war ein Schutzlied, und es war sehr stark. Es würde die drei vor Entdeckung und Leid bewahren, sobald es sich in einem Kreis um sie gelegt hatte. Dieser sich ausdehnende Kreis entstand allein durch Windsongs wunderbare Stimme, die immer wärmer und kraftvoller ertönte. Es dauerte nur einen Moment, bis der Wald das Echo der Melodie zurückwarf, die manchmal so hoch war, dass nur mehr bestimmte Tiere sie wahrnehmen konnten. Der Klang der qualvoll süßen Musik breitete sich aus und verhexte und verwirrte die Sinne von allem darum herum, das ihn durchdringen wollte.
    „Syreena“, zischte Siena leise.
    Sie ließ den blutgetränkten Schnee zwischen ihren Fingern hindurchfallen und drehte sich ruckartig zu der Vampirin um.
    „Du glaubst, Damien ist ihrer Spur gefolgt?“
    „Da es unwahrscheinlich ist, dass er sie angreifen würde, ist das die einzig logische Alternative“, antwortete Jasmine nüchtern. „Seine Spur führt zu diesem Platz und verschwindet dann genauso wie die deiner Schwester. Außer du denkst, sie halten eine Sitzung ab oder haben ein Stelldichein, während deine Schwester verletzt is t … „
    „Syreena hat kein Stelldichein“, blaffte die Lykanthropenkönigin die kleine Frau an. „Irgendwie habe ich das Gefühl, du findest das auch noch amüsant.“
    „Sien a … “, mahnte Elijah sanft.
    „Das ist ziemlich wahrscheinlich, weil meine Spezies sich schnell für eine gute Intrige begeistern kann. Da hast du Glück, denn genau deswegen ist Damien der Prinzessin wahrscheinlich gefolgt.“
    Elijah packte seine Frau am Arm, als diese sich mit einem Fauchen auf die Vampirin stürzen wollte. „Siena! Ich bin sicher, Jasmine will dich nicht beleidigen und sagt die Wahrheit“, warf er rasch besänftigend ein.
    „Natürlich“, sagte Jasmine.
    „Kannst du ihre Spur aufnehmen?“, fragte Siena ihren Mann, ohne die Vampirin zu beachten, und packte ihn am Ärmel.
    „Kann ich.“ Wegen der verneinenden Gedanken ihres Mannes in ihrem Kopf musste Siena die Fremde anschauen. Er konnte Damien nicht folgen. Seine Fähigkeiten waren dem herausragenden Können des Prinzen nicht ebenbürtig. „Ich kann Damien überallhin folgen, sofern er es zulässt“, fuhr Jasmine selbstsicher fort. „Ich versichere dir, dass er seine Spuren nicht verwischt hat. Er will, dass jemand, der den Zwischenfall mitbekommen hat, ihm folgt und ihm vielleicht sogar zu Hilfe kommt. Dein Gemahl und ich können ihm hinterherfliegen. Du kannst das dagegen nicht. Du musst hierbleiben.“
    Elijah spürte, wie tiefe Frustration in seiner Gattin hochkochte. Es gefiel ihr nicht, dass diese Fremde ihr sagte, was sie tun konnte und was nicht. Selbst wenn sie recht hatte, nahm die Königin es ihr übel, dass sie sie daran erinnerte. Sienas Tiergestalt war ein Puma, ein erdgebundenes Wesen, das nicht ohne mystische oder technische Hilfe ein Gewässer durchqueren konnte. Doch Elijah konnte sie mitnehmen.
    „Nein“, flüsterte er sanft in ihr Haar dicht bei ihrem Ohr und legte ihr die Hände auf die Schultern. „Bleib hier! Für den Fall, dass Damien mit Syreena zurückkommt. Dann kannst du uns wenigstens Bescheid sagen, und wir sind schneller wieder zurück.“ Er fasste sie sanft am Kinn und hob ihr Gesicht, damit er ihr in die Augen schauen konnte. „Wir bringen sie dir wieder, Liebling, wenn es möglich ist.“
    „Ich weiß“, sagte sie mit einem angespannten und gequälten Unterton in der Stimme. Sie kämpfte gegen die Tränen in ihren Augen an und wandte sich von den beiden ab, um es zu verbergen. Jasmine wusste, dass es nur zu ihrem Vorteil war. Der Dämonenkrieger war genau im Bilde über das, was seine Gattin empfand, manchmal sogar schon bevor sie selbst es wusste. Das war die Art, wie sie miteinander verbunden waren. Selbst ein Vampir wusste das.
    Jasmine streckte ihre schlanken Arme mit den Handflächen nach oben aus und hob ab, um in die Nacht hinauszufliegen. Der kalte Wind zerrte an ihrem weiten Hemd und an ihrem Haar, als sie über den goldenen Köpfen des Paares schwebte. Sie drehte den Kopf und richtete den Blick nach oben, sodass Elijah und seine frisch Angetraute sich verabschieden konnten, ohne dass sie zusah.
    Kurz darauf schwebte der Dämon neben ihr, und seine grünen Augen leuchteten in der Dunkelheit, als er sie ansah.
    „Führe uns!“, befahl er ihr.
    „Hab Geduld. Das hier geht langsam, Krieger“, warnte sie ihn. „Die Spur ist schon seit mehreren Stunden kalt.“
    „Ich verstehe“, sagte er

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