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Schattenwandler 04. Damien

Schattenwandler 04. Damien

Titel: Schattenwandler 04. Damien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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einen leicht hypnotischen Zustand, der selbst die raueste Seele besänftigt hätte. Es lag sogar etwas Melodisches darin, wie sie ihre Aufgaben ausführten, die, wie er glaubte, darin bestanden, das Abendessen zuzubereiten. Die Küchenhitze und all die köstlichen Düfte breiteten sich zusammen mit den Tönen aus, mit denen ihre Stimmen spielten. Windsongs Koloraturen waren ein klangliches Meisterwerk, Lyrics sanfter Sopran wie das liebliche kristallklare Klimpern von Glöckchen.
    Damien setzte sich auf, strich sich abwesend mit den Fingern durchs Haar, als sein Blick auf das zweite Bett im Raum fiel, das auf der rechten Seite senkrecht zu dem seinen stand. Er nahm an, dass es sich um das Bett von Lyric oder Windsong handelte, das sie ihren Patienten überlassen hatten.
    Patient.
    Das Wort passte nicht so recht zu einem Mann wie Damien, und er versuchte aufzustehen. Er zögerte, als er merkte, dass man ihm seine blutverschmierten Kleider ausgezogen hatte und er nackt unter den Laken lag. Mistrals hatten nicht die geringste Ähnlichkeit mit seiner Spezies, sie waren viel konservativer und zurückhaltender in allem, außer in Tugend und im Gesang. Während Windsong mehrere Hundert Jahre Erfahrung hatte, war er sicher, dass Lyric so etwas nicht gewöhnt war.
    Er lachte leise in sich hinein. Es war eine Weile her, dass er hatte denken müssen wie ein Gentleman, und er fand es überaus wohltuend.
    Er schlang eines der Laken um sich und stand auf. Er verspürte ein wenig Hunger, was ein gutes Zeichen war, und ihm war leicht ums Herz. Wahrscheinlich, wie er feststellte, eine Wirkung des heiteren Lieds, das im Raum nebenan geschmettert wurde.
    Der Vampirprinz trat an Syreenas Bett, beugte sich über sie und berührte mit sanften Fingern den Verband über ihrem Haaransatz. Er spürte den starken und gleichmäßigen Puls, roch die Kräuter, die man verwendet hatte, um sie zu behandeln und zu baden. Sie duftete intensiv nach Lavendel. Seltsamerweise einer seiner Lieblingsdüfte. Er hatte das dringende Bedürfnis, sie eingehend zu betrachten.
    Ihr Gesicht war voller Blutergüsse, doch die meisten waren am Hals. Der Blutverlust verzögerte einen normalen, schnellen Heilungsprozess, sonst wären sie schon fast verschwunden gewesen, so wie auch die meisten seiner Verletzungen tagsüber verheilt waren.
    Er bemerkte, dass ihre Hände dick eingebunden waren, und das überraschte ihn. Er hob einen der handgemachten Quilts hoch, in die sie eingehüllt war, und wickelte den Verbandsmull und die Stoffstreifen ab, um herauszufinden, warum. Was für eine Verletzung hatte er da übersehen?
    Er gab einen leisen, wütenden Ton von sich, als er feststellte, dass sie mehrere Wunden hatte, die durch ihre Hände hindurchgingen.
    Schlimm genug, dass dieses kranke Miststück der armen Prinzessin die Federn ausgerissen hatte, doch sie hatte ihr anscheinend auch die Flügel gestutzt, auch wenn die Wunden wahrscheinlich nicht annähernd so lange bleiben würden wie die Erinnerung an die Situation, als sie ihr zugefügt worden waren.
    Damien legte ihre Handfläche behutsam auf seine, während er mit den Fingerspitzen der anderen Hand sanft und vorsichtig über die Wunden auf ihrem Handrücken strich. Er hörte, wie ihr Herzschlag sich veränderte, und warf rasch einen Blick auf ihr Gesicht.
    Ihre verschiedenfarbigen Augen betrachteten ihn durch halb geöffnete, geschwollene Lider.
    „Willkommen zurück“, begrüßte er sie leise.
    Sie antwortete nicht. Stattdessen sah sie sich mit ihren verschiedenfarbigen Augen schnell und prüfend um.
    „Bist du mir gefolgt?“
    Ihre Stimme war rau, ihr Hals blutunterlaufen von den geplatzten Adern, eine Folge der Strangulierungen, die sie erlitten hatte.
    „Sobald ich wusste, was passiert ist“, sagte er zu ihr.
    Er war neugierig. Windsong und Lyric sangen noch immer im Hintergrund, doch die Wirkung des Gesangs schien sie noch nicht erreicht zu haben. Womöglich ein Zeichen ihrer mentalen Disziplin, doch in ihrem geschwächten und angegriffenen Zustand konnte er sich das kaum vorstellen.
    „Ich danke dir“, sagte sie seufzend, schloss die Augen und versuchte sich ein wenig zu bewegen. Sie zuckte zusammen, eine ziemlich unauffällige Reaktion für die wahnsinnigen Schmerzen, die sie haben musste.
    „Du brauchst dich nicht zu bewegen“, sagte er beruhigend. „Es wird gut gesorgt für dich. Warte lieber, bis die Wunden ein wenig verheilt sind.“
    Ihre Augen öffneten sich erneut, diesmal ein wenig weiter, und

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