Schattenwandler 05. Noah
hatte für sie den Tod ausgetrickst. Wer sonst würde ihr ein solches Geschenk machen? Wer sonst würde sie jemals so brauchen? Brauchen und doch loslassen, wenn sie ihre Ruhe haben wollte.
Sie betraten das Badezimmer, wo die Gaslampen hell aufleuchteten, obwohl er keinen Schalter berührte. Auch Kerzen flammten auf und dämpften wie von selbst ihre Helligkeit wieder. Er schob sie weiter, und sein männlicher Körper drängte sich bei jedem Schritt kraftvoll und geschmeidig an ihren. Er roch so gut, dass sie sich an ihn lehnte, um den rauchigen Duft einzuatmen. Er blieb stehen und überließ sich einfach den Empfindungen, die ihn durchströmten.
»Du hast geduscht, aber du riechst noch immer nach mir«, stellte sie mit einem Flüstern fest.
»Ich könnte dich wahrscheinlich nicht einmal abwaschen, wenn ich tausendmal duschen würde, Baby«, sagte er, und seine Intensität jagte ihr einen Schauer über den Rücken. »Du bist jetzt ein Teil von mir.«
Sie sah, wie er die Hand in die Duschkabine streckte und die Wasserhähne aufdrehte. Wasser strömte dampfend von allen Seiten in die riesige Kabine. Er prüfte die Wassertemperatur mit den Fingerspitzen. Sie war genau richtig, und er blickte sie an.
Kestra spürte, wie sich ihr die Kehle zuschnürte, als sie das heftige Verlangen in seinem Blick sah. Ihre Hände legten sich auf seine Oberarme und umfassten den Bizeps, und sie wartete mit klopfendem Herzen auf seinen nächsten Schritt. Er trat ein wenig zurück, ohne seine Augen von ihrem Gesicht und von ihrem Körper abzuwenden, der nach und nach in eine Dampfwolke gehüllt wurde.
»Zieh dich aus für mich, Kestra«, befahl er ihr in leisem Tonfall, und seine Stimme klang brüchig vor Sinnlichkeit.
Kestra lehnte sich gegen die Glaswand der Duschkabine, und ihr Herz schlug schmerzhaft in ihrer Brust. Langsam umfasste sie den Saum des roten Samtkleides.
»Nein. Andersherum, Kes«, verlangte er rau von ihr, und seine Augen schimmerten vor Intensität wie Edelsteine.
Sie verstand. Das Dekolleté ihres Kleides war so geschnitten, dass sie problemlos herausschlüpfen konnte. Sie legte die Hände auf ihre Schultern und zog es herunter. Sie hatte eine natürliche Sinnlichkeit, die jede Bewegung von ihr sexy wirken ließ. Sie spürte es sogar selbst, doch jetzt, unter seinem begehrlichen Blick, wurde die Sinnlichkeit noch größer. Ihr Turnerinnenkörper hatte stets eine perfekte Haltung mit geradem Rücken und straffen Schultern, doch sie wollte verführerisch auf ihn wirken, und deshalb drückte sie den Rücken noch mehr durch und senkte die Schultern leicht. Sie befreite ihre Arme aus den Ärmeln des kurzen Kleides und zog dann langsam das Oberteil herunter.
Noah beobachtete sie fasziniert und hieß das Begehren willkommen, das ihn augenblicklich durchfuhr. Er erinnerte sich an den BH, den er zuvor ausgewählt hatte, ein Halbschalen-BH aus schwarzem und rotem Satin mit dünnen Trägern, die ihre vollen, lockenden Brüste hielten. Sie hakte die Daumen in den Ausschnitt des Kleides, schob es langsam über ihren Körper hinunter und brachte den BH und die sinnliche Schönheit ihrer Haut und ihrer Kurven zum Vorschein. Noah stockte der Atem. Sie war schöner, als er ertragen konnte. Ihre Haut war perfekt, Gesicht, Haare und Körper makellos und unglaublich verführerisch. Er wollte jeden Zentimeter von ihr erkunden, dachte er, als sie das Kleid über die Taille hinunter auf die Rundungen ihrer Hüfte zog.
Kestra sah, wie sich Noahs Hände zu steinharten Fäusten ballten, wie sein Körper sich versteifte und sein Kinn sich anspannte. Sie rieb ihre Oberschenkel aneinander, wodurch sich ihre Hüften sanft bewegten, während sie das Kleid weiter herunterzog. Sie senkte den Kopf und sah ihn mit blauen Flammen in den Augen durch ihre dichten Wimpern hindurch von unten herauf an. Sie sah raubgierig und erregt aus, so als wüsste sie genau, was sie wollte. Sie ließ das Kleid los, und es fiel auf ihre Fußknöchel. Dann machte sie einen Schritt zur Seite und stand breitbeinig da. Sie lauschte. Sie beobachtete.
Sie glitt mit den Händen über die Hüften und strich sich mit den Handflächen über den Bauch, als wollte sie zeigen, wie sie berührt werden wollte. Sie warf ihm einen lüsternen Blick zu, als ihre Hände über ihre Rippen hinauf zu ihren Brüsten glitten. Noahs ganzes Inneres schrie auf vor wildem Begehren. Er konnte nur mühsam atmen. Es kam ihm so vor, als wäre er überall hart. Seine Kleider engten ihn ein. Sie
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