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Schattenwandler 05. Noah

Schattenwandler 05. Noah

Titel: Schattenwandler 05. Noah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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hatten. Ein Adrenalinrausch vom Feinsten. Isabella sah aus, als wollte sie sich neben Kestra auf den Waldboden legen und ebenfalls die sich drehenden Sterne betrachten.
    Noah?
    Ich komme, so schnell ich kann, Baby. Halte durch, bis wir ärztliche Hilfe für dich besorgt haben, ja?
    Oh, mir geht’s gut. Aber ich glaube, dein Mädchen hier ist ein bisschen angeschlagen.
    Es gab eine bedeutungsvolle Pause, während der Isabella sich mit überkreuzten Beinen neben Kestra hatte hinsinken lassen. Die braunhaarige Frau stieß ein Lachen aus, wie über einen vertrauten Scherz, und murmelte leise vor sich hin.
    »Ach, du kannst mich mal!«, sagte sie schließlich laut, umfasste ihre Knie und streckte verärgert den Rücken. »Was hätte ich sonst tun sollen? Ihn auf ein verdammtes Picknick einladen?«
    »Geht es dir gut?«, fragte Kestra, doch Atemnot raubte ihr erneut die Stimme. Sie bemerkte, dass sie immer weniger Luft bekam.
    »Ja«, grummelte Bella. »Mein Ehemann macht mich gerade zur Schnecke.«
    Und zum ersten Mal kam Kestra der Gedanke, dass es auch andere gab, die den gleichen Bund hatten wie sie und Noah.
    Ihr Ehemann.
    Kestra atmete keuchend und fragte sich, weshalb sie keine Luft bekam. Vielleicht hatte sie wieder eine Panikattacke oder einen Asthmaanfall. Aber hatte Gideon nicht gesagt, dass das unwahrscheinlich war? Und es konnte keine Panikattacke sein. Sie fühlte sich so ruhig. Geradezu entspannt sogar. Und die Sterne waren so hübsch eingerahmt von den Zweigen.
    Baby, du fällst in einen Schockzustand. Versuch dich zu konzentrieren.

 
    18
    Noah und Jacob hasteten zur nächsten Zufluchtsstätte. Ihre einzige Hoffnung für alle Beteiligten lag im Hof der Lykanthropen. Doch der befand sich weit entfernt, und auch noch in der falschen Richtung – weg von ihren Prägungspartnern, die beide in Schwierigkeiten waren –, doch sie mussten auch Damiens Frau helfen. Der Hof der Lykanthropen hielt alles bereit, was sie brauchten. Sie würden einen Mönch des hoch angesehenen Lykanthropenordens The Pride bitten, Syreena zu heilen. Legna konnte ihn zu den Besitztümern in Rumänien teleportieren, nachdem sie aus Jacobs oder Noahs Geist ein Bild von den örtlichen Gegebenheiten bekommen hätte. Dann konnte Legna Noah, Jacob und ihren Mann Gideon zu dem englischen Wald bringen, wo Noahs Gefährtin mit dem Tode rang und Jacobs Frau versuchte, sie von den bösen Kräften zu befreien, die sie dem Vampir entrissen hatte. Der war jetzt so schwach und hilflos wie ein Welpe, und er würde vielleicht sterben an den Verletzungen, die Kestra ihm zugefügt hatte. Niemand konnte Isabella dabei helfen, die notwendige Reinigung zu vollziehen, doch ihr Mann brauchte sie genauso dringend. Sie hatte noch nie zuvor so viel negative Energie aufgenommen, und wegen der psychischen Folgen hatte sie diese Fähigkeit stets nur mit großer Umsicht eingesetzt.
    Noah spürte Jacobs Angst genauso intensiv wie seine eigene. Er hatte dem Vollstrecker eine Menge abverlangt, als er Jacob befohlen hatte, Bella vom Fest wegzuholen und ins Schloss zurückzuschicken, damit sie Kestra half. Beide hatten gehorcht, ohne Fragen zu stellen, hatten sich loyal gezeigt, egal, was er ihnen damit antat.
    Doch selbst während er und Jacob sich um Rettung bemühten, konzentrierte sich Noah ganz auf die Gedanken im Kopf seiner Frau.
    Ich falle in einen Schockzustand , murmelte sie mit einem mentalen Kichern. Und ich dachte, ich hätte vergessen, wie sich das anfühlt. Es ist wieder genauso. Auch dass mir so verdammt kalt ist.
    Noah spürte ihr Zittern, spürte, wie ihre Zähne so heftig klapperten, dass ihr die Sicht verschwamm.
    Du wirst wieder gesund, Baby. Du bist stark, und du bist eine Kämpfernatur, und du besitzt einen Teil meiner Energie. Die kann man nicht so leicht zerstören. Noah hoffte, dass er überzeugender klang, als er sich fühlte.
    Du meinst, ich bin zu dickköpfig, um zu sterben.
    Sprich das Wort nicht aus, Kestra! , befahl er ihr grimmig. Du darfst nicht zulassen, dass dieser Gedanke in deinem Kopf herumspukt. Ich dulde das nicht!
    Ich glaube, wir müssen uns über dieses Gutsherrengehabe, das du da an den Tag legst, mal ernsthaft unterhalten. Ich höre nicht gern auf Befehle.
    Sie zog ihn auf.
    Er hatte Angst um ihr Leben, und das kleine Biest verkohlte ihn.
    Kestra , warnte er sie, und sein Tonfall war so einschüchternd, dass sie beinahe den Rauch in seinen Augen sehen konnte. Sie schickte das mentale Äquivalent eines verächtlichen

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