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Schattenwandler 05. Noah

Schattenwandler 05. Noah

Titel: Schattenwandler 05. Noah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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berührte. Er blickte kurz in ihre schönen, vertrauensvollen Augen, die mit Tränen gefüllt waren, weil sie wusste, dass er Angst davor hatte, ihr wehzutun.
    Dann beugte er sich zu der Arterie in ihrem Oberschenkel hinunter.
    Er schlug die Fangzähne in ihr Fleisch und zog sie wieder zurück, nachdem er zu der wichtigen Blutbahn vorgedrungen war. Sie blutete sofort, und er musste seine Lippen auf ihre Haut drücken, und die süße Wärme ihres Blutes strömte in seinen Mund.
    Er hatte vor, die uralten Instinkte seines Körpers zu wecken. Nur wenn er richtig zubiss und genügend Blut aufnahm, würde sein Körper den Drang empfinden, noch einmal zuzubeißen. Als er merkte, dass er an diesen Punkt kam, tat er genau das. Ein zweiter Biss, genauso tief, nur dass seine Zähne diesmal Gerinnungsmittel und Antikörper gegen zahllose Krankheiten wie die Vergiftung durch einen Schlangenbiss abgaben. Diese würden in ihren Blutkreislauf und von dort zu dem verletzten Gewebe gelangen und dafür sorgen, dass das Blut sofort gerann und die Wunden heilten.
    Jacob blickte erst wieder zu dem Paar hin, als er aus den Augenwinkeln sah, wie der Prinz sich über seine Frau beugte, um ihr einen Kuss auf die leichenblassen Lippen zu geben.
    »Sie braucht Blut und einen Heiler«, sagte Damien gebieterisch.
    »Wo finde ich euren besten Heiler?«, erbot sich Jacob.
    »Wir haben keinen. Vampire heilen sich selbst. Verdammt, ich hätte daran denken sollen!« Damien verfluchte sich erneut und versuchte verzweifelt, Syreena wachzuhalten, indem er ihr über das Haar strich. »Sie braucht einen Mönch von The Pride. Sie braucht einen Heiler vom Hof ihrer Schwester.«
    Kestra blickte den Vampir, der auf sie zukam, nicht an. Sie wartete, wollte, dass er näher kam, bevor sie zuließ, dass er ihr in die Augen schaute. Sie vernahm den leisen Versuch in seiner Stimme, sie zu beruhigen und einzulullen. Darin hatte sie Erfahrung. Sie hatte immer ein Gespür dafür gehabt, wenn es Unruhe gab. Sands war ein Beispiel dafür gewesen, wenn auch ein schlechtes, weil sie an diesem Tag ihrem Instinkt nicht gefolgt war.
    Als der Vampir also zu sprechen anfing und versuchte, sie zu umgarnen und zu verzaubern wie eine Kobra in ihrem Korb, entspannte sie sich. Seine hypnotische Eindringlichkeit berührte sie nicht. Das war eine besondere Fähigkeit, wie sie feststellte. Druidin oder Mensch, es spielte keine Rolle. Es war ein Vorteil, und sie gedachte ihn voll zu nutzen. Mit dem Warum und Wozu konnte sie sich später noch beschäftigen. Obwohl es sie überraschte. Es schien die zweite Fähigkeit zu sein, die er an ihr ausprobierte, und die, sobald sie sich ihrer bewusst war, ihre Wirkung zu verlieren schien. Gleich nachdem er aufgetaucht war, hatte er versucht, ihre Gedanken zu lesen. Sobald sie bemerkt hatte, was er tat, war es schwierig für ihn geworden. Auch jetzt konnte sie die gerunzelte Stirn sehen, als er sich angestrengt bemühte, Zugang zu ihren Gedanken zu finden.
    Er war jetzt bald so nah, dass sie ihn berühren konnte. Sie nahm an, dass er schneller war als sie, doch er bewegte sich mit solcher Lässigkeit, als ginge er davon aus, dass der Dämonenkönig nie wieder zurückkäme. Der Gedanke löste eine unerklärliche Panik in ihr aus, und sie hatte den Drang, sich mit Noah in Verbindung zu setzen, um zu sehen, ob er noch lebte und in Sicherheit war. Sie sträubte sich gegen das Bedürfnis und konzentrierte sich erneut auf die Situation, während sie sich sagte, dass es lächerlich war, sich um jemanden wie Noah Sorgen zu machen.
    Der Vampir kam heran, und sie konnte seinen Geruch wahrnehmen, irgendwie faulig, so als hätte er sich im Müll gewälzt. Sie versuchte, nicht die Nase zu rümpfen. Sie gab sich entspannt, denn sie wusste, dass sie eine Chance gegen ihn hatte, wenn sie ihre Gedanken beruhigte.
    »Welcher Mann, frage ich mich, lässt eine so hübsche Lady ganz allein und unbewacht zurück?« Er stellte die Frage im Plauderton.
    »Ich glaube, draußen sind eine Menge Wachen.«
    »Du meinst die, die nicht auf dem Samhain-Fest sind? Nun, einer hatte ein ziemlich erwartungsvolles Mädchen auf dem Schoß hinter irgendeinem Busch. Aber vielleicht sind sie ja bald fertig. Sie machte einen etwas ungeduldigen Eindruck.« Er verdrehte die Augen, wohl in dem Versuch, sie zu betören. »Der Rest wurde durch Schatten und so etwas ganz einfach irregeführt. Übrigens sind Vampire keine Feinde für die Dämonen. Wir haben zuvor schon gemeinsam

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