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Schattenwandler 05. Noah

Schattenwandler 05. Noah

Titel: Schattenwandler 05. Noah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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beeindruckend; selbst im Schlaf strahlte er Autorität und Stärke aus, und das wild gelockte dunkle Haar gab ihm etwas Ungestümes und Gefährliches. Da war nichts Jungenhaftes oder Unschuldiges an ihm, auch dann nicht, wenn er vollkommen entspannt war. Die Lachfalten in seinem Gesicht waren im Schlaf verschwunden. Er war wirklich beeindruckend, und seine dunklen Wimpern und der breite Mund waren unglaublich sinnlich. Sie schloss kurz die Augen und versuchte sich daran zu erinnern, wie sein Mund sich angefühlt und geschmeckt hatte. Weitere Erinnerungen schlossen sich an, und sie öffnete wieder die Augen, bevor sie sich darin verlor.
    Und blickte in leidenschaftliche grüngraue Augen.
    Ihr stockte plötzlich der Atem, und sie war völlig sprachlos. Was sagte man zu einem Mann im eigenen Bett? Das hatte sie im Benimmunterricht nicht gelernt. Sie hatte sich bereits bei ihm dafür bedankt, dass er ihr Leben gerettet hatte, oder nicht? Konsterniert runzelte sie die Stirn und sagte sich, dass ihr das nicht noch einmal passieren durfte. Dem Tod ins Auge zu schauen war eine schlechte Sache. Einen Retter zu brauchen war noch schlechter.
    »Du bist erst seit fünf Minuten wach, und schon gibt es einen Grund, die Stirn zu runzeln?«
    Das war keine Kritik. Sie bemerkte, dass er irritiert war. Ein bisschen merkwürdig fand sie das schon. Sie hatte ihn selbst nicht gerade für einen Strahlemann gehalten. Womöglich lag es an seinem Blick. Oder vielleicht daran, dass sie nur stritten. Sie hatte ihm nicht gerade eine faire Chance gegeben, sich von einer anderen Seite zu zeigen. Und sie ging sowieso bei jedem vom Schlimmsten aus. So war es einfacher, denn es bewahrte sie vor Überraschungen.
    Obwohl er, wie sie zugeben musste, voller Überraschungen war. Und er hatte es sogar geschafft, dass sie sich selbst überraschte.
    Der Gedanke ließ sie erröten, und sie konnte dem Blick nicht länger standhalten. Sie wollte nicht, dass er sie durchschaute.
    Er lachte leise. »So ist es auf jeden Fall schon besser«, neckte er sie mit leiser Stimme. Sie blickte zu ihm auf, und ihre kristallklaren Augen funkelten böse.
    »Nerv mich nicht schon am frühen Morgen. Kann dir doch egal sein, ob ich die Stirn runzle«, sagte sie warnend.
    Sein sexy, maskulines Lächeln machte deutlich, dass ihn das überhaupt nicht kümmerte. »Erstens ist es Abend«, verbesserte er sie, »und zweitens ist es mein größter Wunsch, dich nie wieder zu verärgern.«
    Er sagte das mit solcher Aufrichtigkeit und Ernsthaftigkeit in seinen rauchfarbenen Augen, dass sie lächeln und dann sogar leise lachen musste. Dann biss sie sich auf die Lippen, versuchte ihn mit einem Blick zurechtzuweisen und gab ihm einen Schubs.
    »Versuch nicht, mich mit diesem speziellen europäischen Charme um den Finger zu wickeln, Mister. Das funktioniert nicht.« Es passte ihr nicht, dass ihr Schubs seinem massigen Körper anscheinend nicht das Geringste ausmachte. Er bewegte sich keinen Millimeter. Auch seine Hand lag weiter auf ihrem Rücken. Sie spürte, wie seine Fingerspitzen über ihre Haut strichen, bevor er mit der Handfläche darüberglitt. Auf einmal bemerkte sie, dass das sanfte Streicheln ein Bedürfnis war, dem er nicht widerstehen konnte. Es war irgendwie erregend, das zu wissen. Die Vorstellung, dass er die Kontrolle in ihrer Gegenwart verloren hatte, gefiel ihr.
    »Ich würde nie versuchen, dir zu gefallen, das käme einer Kränkung gleich.«
    Noah war vollkommen fasziniert. Ihre Gedanken, ihr Ausdruck und ihre Stimmungen wechselten atemberaubend schnell. So schnell, dass er ihr kaum folgen konnte. Er wünschte, eine Gedankenübertragung zwischen ihnen wäre endlich möglich. Er war begierig zu erfahren, was sie dachte. Er glitt mit vorsichtigen Fingern weiter über ihren Rücken und verfluchte sich dafür. Ihre Haut war so zart wie Seide. Sie war so warm, als Mensch wärmer als er, und diese Wärme machte ganz süchtig. Er wollte gern überprüfen, ob seit der gestrigen knappen Rettung alles in Ordnung war, doch er konnte nichts anderes tun, als sie einfach zu streicheln.
    Das war alles, was er brauchte. Nur das. Einfach nur daliegen, sich unterhalten und sich sanft zu berühren. Er war vollkommen glücklich damit.
    »Woher kommst du eigentlich?«, fragte sie plötzlich. »Ich weiß, dass es nicht England sein kann. Du hast nicht diese britische Art, obwohl ich glaube, dass du schon ganz schön lange hier bist und dein Englisch auch hier gelernt hast.«
    »Du hast ein

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