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Schattenwandler 05. Noah

Schattenwandler 05. Noah

Titel: Schattenwandler 05. Noah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Menge Dinge durch den Kopf.«
    »Verstehe. Nun, erwarte kein Mitleid von mir. Ich bin erst beeindruckt, wenn dir schlecht wird … oder deine Augen bluten oder so etwas.«
    Noah blickte sie ungläubig an. »Hast du so etwas schon oft in deinem Leben zu Gesicht bekommen?«
    »Du weißt, dass manche Fragen besser unbeantwortet bleiben.«
    Das Beängstigende war, dass er ihre Antwort nicht für einen Scherz hielt. Noah erinnerte sich an das erste Mal, als er sie in der Wirklichkeit gesehen hatte, und wie es Sekunden später geendet hatte.
    »Ich habe eine Idee«, sagte er plötzlich und versuchte die Erinnerung zu verdrängen. »Wir holen dir was zum Anziehen, und du ruhst dich noch ein bisschen aus, während ich unsere Abreise vorbereite. Bei deinem Zustand würde es mich nicht wundern, wenn du während der ganzen Reise schlafen würdest.« Er sah sich nach Kleidung für sie um.
    »Das würde mich überraschen. Ich schlaf nicht gern im Auto.«
    »Ich dachte eher an Fliegen.«
    »Fliegen? Das geht schneller, aber so kurzfristig?«
    »Ich habe private Transportmittel«, sagte er erneut ziemlich vage. Er wählte aus verschiedenen Kleidern ein kurzes Baumwollkleid aus, das nur halb über die Oberschenkel reichte. Sie war eindeutig ein modernes Mädchen, das gern seine Weiblichkeit und seinen trainierten Körper herzeigte. Jedes Kleid war modisch und dezent, nicht konservativ, aber auch nicht schrill. Sie besaß ein paar ausgesprochen raffinierte Kleider von ziemlich exklusiven Designern, was seine Vermutung bestätigte, dass es ihr an Geld nicht mangelte. Er war sich nicht ganz sicher, ob die kurzen Kleider für England im Oktober geeignet waren, doch er hatte sie bereits in einem solchen Kleid gesehen, und sie schien sich nicht unwohl darin zu fühlen.
    »Ich habe ein rotes Samtkleid. Das wäre mir am liebsten«, sagte sie, bevor er sich umdrehen und ihr seine Wahl zeigen konnte. Es war so, als wäre er es gewöhnt, für sie ein Kleid auszusuchen. »Falls du es im Dunkeln sehen kannst.«
    Er hatte es bereits in der Hand, als sie das sagte. Er legte es aufs Bett und wandte sich dann zu der einzigen Kommode im Raum. Er wählte so sorgfältig einen BH und einen Slip für sie aus, dass sie rot wurde. Kestra sagte sich, dass es daran lag, dass sie sich nicht gern schwach zeigte, und wartete ab. Dann sagte sie sich, dass sie ein Feigling war und dass sie rot wurde, weil ihr seine Wahl gefiel, dass die Sachen sexy waren und sie sie gekauft hatte, nachdem sie sich geliebt hatten.
    Sex. Ich hatte Sex und habe nicht jemanden geliebt , verbesserte sie sich hastig.
    »Hast du keine Strümpfe getragen neulich …?«
    Er sprach den Satz nicht zu Ende, doch die Erinnerungen beider an den leidenschaftlichen Liebesakt trafen sich. Kestra wand sich unter dem Laken, und der Stoff stimulierte plötzlich ihre Haut. Sie legte einen Arm über ihre Brüste, um zu verbergen, dass sich ihre Brustwarzen aufgerichtet hatten.
    »Ich … trage Strumpfbänder und Strümpfe, aber ich habe keine gefunden, die mir gefallen hätten«, gelang es ihr in einem einigermaßen ruhigen Tonfall zu sagen.
    »Oh. Ich habe vergessen, dass du dir ja einiges kaufen …«
    Er hielt erneut inne.
    Sie sah, wie er die Augen schloss, und war versucht, ihn anzusprechen, um zu erfahren, was er in dieser Sekunde dachte. Dann blickte er sie an und setzte ein Lächeln auf, das seine Augen nicht erreichte. »Diesmal lassen wir deine Sachen nicht hier.«
    »Barneys und Saks werden das sehr bedauern«, scherzte sie. Auch diesmal war sein Lächeln freudlos.
    Noah ging auf ihre Seite und setzte sich dicht neben sie, sodass ihre Hüften sich berührten, und blickte sie an. Er strich ihr eine Haarsträhne zurück und hielt ihrem Blick stand. Kestra konnte den Ernst in seinen Augen sehen und spürte, wie sich ihr vor Angst die Kehle zuschnürte; eine Angst, die sie selbst nicht verstand.
    »Wenn wir bei mir sind, wäre ich sehr dankbar, wenn ich mit dir über ein paar … ungewöhnliche Dinge zwischen uns sprechen könnte.«
    »Ungewöhnliche Dinge?« Sie schaute perplex drein. »So hat das bis jetzt noch keiner bezeichnet.«
    »Glaub mir, so ein Gespräch hast du bis jetzt auch noch nicht geführt.«
    »Ich wünschte, du hättest das nicht getan«, sagte sie mit einem frustrierten Seufzen.
    Er blickte sie sichtlich verwirrt an.
    »Jetzt werde ich mir die ganze Zeit, bis wir ankommen, Sorgen machen und mich fragen, was du mir sagen willst«, erklärte sie.
    »Sorgen machen? Ich glaube

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