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Schattenwandler: Adam (German Edition)

Schattenwandler: Adam (German Edition)

Titel: Schattenwandler: Adam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Allein schon der Wassergehalt im Blut erregte seine Aufmerksamkeit, doch das plötzliche Erscheinen eines schönen blassen Gesichts inmitten einer Wolke ebenholzfarbener Haare war es schließlich, das ihn tatsächlich ergriff.
    Diesmal war sie bekleidet. Nach einer bestimmten Mode. Das Kleid lag an manchen Stellen eng an ihrer fraulichen Gestalt an und floss an anderen Stellen in lockeren Falten herunter. Der prachtvolle Stoff aus Satin und Samt war gelbbraun und golden und betonte das schöne Braun ihrer Augen, und es war deutlich zu sehen, dass sie ihre Kleidung nicht auf konventionelle Weise zu tragen gewillt war. Allerdings war sie in ein Korsett geschnürt, das ihre üppigen Brüste unter einem tief ausgeschnittenen Dekolleté betonte.
    »Vampirin«, knurrte er, und sein rauer Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass es keine Begrüßung sein sollte und dass sie nicht willkommen war. Er war noch immer beschämt, dass er die Kontrolle verloren hatte, und er konnte sich noch immer an ihre göttliche Haut erinnern und wie es sich angefühlt hatte, als er über sie hinweggeströmt war.
    Allein die Erinnerung daran erregte seinen Geist und seinen Körper und reizte seine Libido. Er wollte sich nicht zu ihr hingezogen fühlen, doch er konnte nichts dagegen tun. Auch wenn die Vorstellung noch so ungehörig war, eine Frau außerhalb seiner Spezies zu nehmen, so hatte sie in dieser Hinsicht doch eine Macht über ihn, gegen die er sich kaum wehren konnte. Es war, als spürte er den Mond von Beltane auf seinen Rücken brennen wie eine sengende Sonne. Es vergiftete ihn, ließ ihn auf eine Weise denken und fühlen, die er anrüchig und abstoßend finden sollte.
    Die Vampirin sprang von dem dicken Ast, auf dem sie gesessen hatte, und landete direkt vor ihm auf den Füßen. Sie richtete sich zu ihrer vollen Größe auf, wobei sich der schimmernde, wallende Stoff wieder um ihre Hüften und um ihre Beine legte. Sie sah aus wie ein üppig verpacktes Geschenk.
    Adam griff spontan nach dem Dolch an seiner Hüfte, doch erst als er seine leere Hand wieder hob, fiel ihm ein, dass er ihn bei ihrer letzten Begegnung verloren hatte.
    »Ist es das, wonach du suchst?« Sie hielt die kunstvoll gefertigte Waffe hoch und warf sie geübt in die Luft, bevor sie sie wieder auffing und ihm vor das Gesicht hielt. »Ich bin versucht, ihn als Geschenk zu behalten«, sagte sie mit einem schelmischen Lächeln, »ein fairer Tausch. Du hast dir Freiheiten bei mir herausgenommen, und ich nehme mir diese Freiheit hier.«
    Adam war stumm wie ein Grab, während sie ihn mit seinem Dolch reizte. Sein Körper spannte sich, als sie noch näher kam. So nah, dass er die Hitze spüren konnte, die sie verströmte. Sie musste eben erst Blut getrunken haben, wenn sie so warm war. Mit diesem Wissen versuchte er sich gegen sie zu wappnen, doch es war schwierig, als er den satten Geruch nach Erde und Wald an ihr wahrnahm. Sie roch, wie eine Frau riechen sollte, und alles, was ihr Geschlecht ausmachte, hing direkt dort vor ihm, um von seinen Sinnen aufgenommen zu werden.
    »Es ist gefährlich«, sagte er barsch, »wenn du dich unter meine Leute wagst. Du wirst als Bedrohung wahrgenommen, und für diese Überschreitung wird man dich töten.« Doch schon als er das sagte, wusste er, dass seine Worte mehr eine Warnung waren als eine Drohung. Er packte ihre Hand dort, wo sie den Dolch umfasst hielt.
    »Du würdest mich töten, weil ich gekommen bin, um dir dein Eigentum zurückzugeben?«, fragte sie spöttisch, wobei sie die Hand nicht öffnete oder die Waffe losließ.
    »Ich habe nicht von mir gesprochen«, sagte er barsch.
    »Gut.« Mit einem hinterhältigen Lächeln und lüsternen Augen griff sie mit der freien Hand nach der Scheide an seinem Gürtel. Er ließ sie los, als sie den Dolch auf seinen Körper richtete. Das hätte er nicht tun dürfen. Wie konnte er nur eine bewaffnete Vampirin so gefährlich nah an seinen verwundbaren Körper lassen?
    Doch er sah keine böse Absicht in ihren dunklen und verwirrenden Augen. Er sah nur ihren Wunsch, ihn zu reizen und zu provozieren. Er spürte, wie sie an seinem Waffengürtel zerrte, bis sie den Dolch schließlich sinken ließ und ihn mit einer entschlossenen Bewegung in die Scheide zurückschob, die Hand ganz nah an seiner Hüfte, seine Brust an ihren Brüsten. Sie stand jetzt direkt vor ihm. Er konnte die Sinnlichkeit spüren, die sie in Wellen verströmte. Sie legte den Kopf zurück, sodass ihr Mund nur noch einen Atemhauch

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