Schattenwandler: Adam (German Edition)
Methode, einen Vampir zu töten.«
Und warum glaubte er, dass es sie irgendwie antörnte, dass er so viel darüber wusste, wie man Wesen von ihrer Spezies tötete? Doch nicht wegen dieses kleinen Lächelns, das sie ihm zuwarf, oder etwa doch?
»Nun, dann ist er wohl ziemlich tot«, stimmte sie zu. »Ich muss gestehen, ich bin beeindruckt, Adam. Sogar euer König ist davor zurückgeschreckt, es mit Nico oder Ruth aufzunehmen. Ich weiß nicht, ob ich dich für heldenhaft oder für unglaublich dumm halten soll?«
»Ich würde alles tun, um das Leben meines Bruders zu retten. Und als Vollstrecker würde ich nicht zögern, auch die verrückte Dämonin zu jagen. Es ist ein Wunder, dass Jacob das noch nicht erledigt hat.« Adam presste die Lippen aufeinander, um nicht mit seinen Mutmaßungen herauszuplatzen. Natürlich lag es daran, dass Jacob viel zu abgelenkt war von seiner Frau und seinem Kind, um seinen Job erfolgreich auszuführen. Es hatte einen Grund, weshalb Vollstrecker diesen Job aufgaben, wenn sie eine Bindung eingingen. Seiner Meinung nach war die Situation ein schöner Beweis.
»Als Vollstrecker? Du?«
Gleich als ihr Lachen verebbt war, stellte Jasmine fest, dass es keine gute Idee gewesen war, darüber zu lachen. Die Lippen des Dämons kräuselten sich, und sein mächtiger Körper nahm eine drohende Haltung ein.
Jasmine hob die Hände und zuckte mit einer Schulter, um ihren Fauxpas abzuschwächen. Normalerweise war es ihr vollkommen egal, wem sie auf die Füße trat, doch sie war nicht wirklich scharf darauf, den Dämon zu verärgern. Wenn er wütend wurde, würde er Dinge tun, die schließlich sie verärgerten. Und sie wusste noch nicht, ob ihr das gefiel oder nicht.
Allerdings … ihr Körper vibrierte noch immer von seinem letzten Angriff auf ihre Sinne, und in ihrem Mund war noch immer sein Geschmack und seine Wärme. Sie hatte das Gefühl, als wäre sie irgendwie gebrandmarkt worden. Es versetzte sie vierhundert Jahre zurück in die Situation, als sie sich zum ersten Mal begegnet waren, als er zu Wasser geworden war und ihren ganzen Körper überfallen hatte. Sie hatte diesen Augenblick und dieses unglaubliche Gefühl nie vergessen. Sie hatte es deshalb nie vergessen, weil seitdem niemand mehr an ihn herangereicht hatte. Es war wie ein unerfülltes Versprechen, hatte weniger als eine Minute gedauert, und trotzdem hatte keine ihrer sexuellen Eskapaden sie je so tief geprägt.
Was sie ihm natürlich nie eingestehen würde.
»Es gibt zwei Vollstrecker, und du bist keiner von ihnen.«
7
»Autsch«, flüsterte Jasmine etwas zu laut, als sie sich umdrehte, um den Vollstrecker anzublicken, der ihr vertraut war. Jacob ging tiefer in den großen Saal hinein, wobei er aussah, als wäre er durch die Hölle gegangen. Mit besorgter Miene ging Noah ihm entgegen, doch Jacob hob abwehrend die Hand.
»Ich muss mich um meine Frau und um mein Kind kümmern, doch sie sind vorerst in Sicherheit, und das hier ist dringender«, sagte Jacob, während er auf seinen Bruder zutrat, dem er nun seit Jahrhunderten zum ersten Mal gegenüberstand. »Du bist keine Sinnestäuschung. Du bist nicht irgendein Hirngespinst, mit dem man uns an der Nase herumführen will. Das kann ich sehen. Das kann ich in meiner Seele spüren. Du bist wirklich mein Bruder. Und trotzdem …« Er blickte zu Noah. »Ich würde meine Tochter niemals so erziehen, dass sie etwas tut, was so viel Leid bringt. Ich habe sie auf dem Arm gehalten und sie berührt, ich habe ihr in die Augen geschaut, und es war wirklich Leah … Aber wie konnte ich als Vater so versagen, dass sie dachte, eine solche Handlung wäre richtig? Jemanden auf diese Weise aus seinem Leben zu reißen? Ihn seines Schicksals zu berauben und dabei das Schicksal so vieler anderer zu verändern?«
»Vielleicht hast du gar nicht versagt«, sagte Noah sanft. »Hast du einmal darüber nachgedacht, Jacob, was mit dir und Bella und Leah passiert wäre, wenn Adam nicht in dieser Höhle aufgetaucht wäre?«
Jacob überlegte. Er wurde blass, als es ihm bewusst wurde.
»Aber wenn das die Wahrheit ist, wenn Nico mich getötet hätte, wie hätte Leah dann überleben sollen, wenn Isabella kampfunfähig gewesen wäre?«
»Vielleicht hätte Ruth sie am Leben gelassen, Jacob. Denk einen Augenblick darüber nach, was das bedeuten würde. Du stirbst, doch sie lässt Bella am Leben. Lässt Leah am Leben.«
»Bella könnte ohne mich nicht überleben. Das weißt du.«
»Und Ruth weiß es auch. Und Leah
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