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Schattenwende

Schattenwende

Titel: Schattenwende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Seck
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bulligen Mannes starrte.
    „Ich … ehm … ich sollte um 8 hier …“
    „Kommen Sie nur herein, Mr. Smith!“, ertönte eine kalte Stimme hinter dem hünenhaften Mann, welcher sofort zur Seite trat und ihn einließ.
    Zögernd schritt Smith in das Innere des Raumes, das genauso eingerichtet war, wie man sich das Büro eines hochrangigen Vorgesetzten ausmalte.
    Elegant und teuer. Derselbe Eindruck, den man auch von seinem Vorgesetzten gewann. Elegant und – eisig.
    Jones’ schmale Lippen verzogen sich zu einem unterkühlten Lächeln und er nickte seinem Assistenten kaum merklich zu.
    Smith brach der Angstschweiß aus, als er das deutliche Klicken des Türschlosses hinter sich vernahm, doch Jones deutete lediglich auf einen Ledersessel, der sich vor dem Schreibtisch befand, an dem er selbst saß.
    „Setzen Sie sich doch, Mr. Smith. Ich bin erfreut, dass Sie meiner Aufforderung so bereitwillig gefolgt sind. Möchten Sie etwas trinken? Einen Kaffee? Scotch?“
    Smith befeuchtete seine trockenen Lippen und schüttelte verneinend den Kopf.
    „Wie schade. Ich hatte gehofft, mit Ihnen ein wenig plaudern zu können. Schließlich habe ich schon viel von Ihnen und Ihrer beachtlichen Arbeitsleistung gehört. Aber wie Sie wünschen, dann werden wir gleich zur Sache kommen. Wenn ich ganz ehrlich bin, bevorzuge ich eine solch direkte Gesprächsführung. Inwieweit kennen Sie sich mit Genetik aus, Mr. Smith?“
    Genetik? Was hatte die Firma plötzlich mit Genetik zu tun? Ihm hatte man beim Vorstellungsgespräch erklärt, dass man im staatlichen Auftrag Biowaffen für den Verteidigungsfall herstellte.
    „Nun ja, ich … ich hatte in meinem letzten Job ein wenig damit zu tun, dennoch lag mein Schwerpunkt auch da auf chemischen sowie biologischen Substanzen. Das Wissen, das ich mir im Bereich Genetik angeeignet habe und das über den üblichen Standard, den man als Wissenschaftler meiner Kategorie haben muss, hinausreicht … nun, das habe ich mir mehr aus Interesse angeeignet.“
    Irgendwas musste er schließlich mit seiner Freizeit anfangen.
    Jones beugte sich ein Stück nach vorne und fixierte Smith sachlich.
    „Ich erwarte von Ihnen, dass Sie die Entwicklung neuer Waffen vorerst einschränken und sich auf ein neues Projekt konzentrieren.“
    Smiths Eingeweide zogen sich schmerzhaft zusammen. Neues Projekt? Er wollte kein neues Projekt. Er wollte an seinen Reagenzgläsern stehen und das tun, was er immer tat.
    „Worum handelt es sich denn bei diesem Projekt, Mr. Jones?“, platzte er heraus.
    „Ich habe Blutproben für Sie. Jede Menge sogar. Ich möchte, dass Sie diese Blutproben analysieren und mir detaillierte Auswertungen darüber schreiben. Ihr Hauptaugenmerk werden Sie auf Mutationen richten.“
    Jones lächelte herablassend.
    „Und ich versichere Ihnen, Mr. Smith, Mutationen wird es geben. Sie werden jede einzelne genauestens unter die Lupe nehmen. Falls Ihr Vorrat an Proben aufgebraucht sein sollte, werden Sie unter dieser Nummer neue anfordern.“
    Jones schob Smith eine Karte zu, die dieser mit einem unbehaglichen Gefühl einsteckte.
    „Wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind, werden Sie mir einen Bericht vorlegen, in dem alles aufgeführt ist, und wir werden weitere Gespräche miteinander führen, denn das Projekt wird umfassend sein und ist äußerst wichtig.“
    Smith nickte langsam.
    „Aber, Mr. Jones … Was ist unser Ziel? Wozu dient die Erforschung des Genmaterials? Was kommt nach der Analyse?“
    Jones lehnte sich zurück und spielte mit dem silbernen Kugelschreiber, den er in der Hand hielt.
    „Das sind sehr kluge Fragen. Ich möchte Ihnen noch nicht zu viel verraten, um Ihnen nicht die Spannung zu verderben, aber eines kann ich Ihnen versprechen: Wenn wir in dieser Mission erfolgreich sind, wird sich auf diesem Planeten einiges verändern. Dinge, von denen die Menschheit nur profitieren wird. Glauben Sie mir, Mr. Smith. Die Menschen werden froh sein, dass es Sie und mich gibt. Wenn ich es so frei heraussagen darf, mein Lieber: Sie und ich werden die Helden der Nation sein. Ach was, des ganzen Planeten.“
    Smith verwirrten diese Aussagen, waren sie doch genau auf die Art formuliert, die er hasste. Undurchschaubar und löchrig.
    So fragte er nicht weiter nach dem Sinn von Jones Angaben, sondern nickte und atmete tief ein. Er würde die neue Aufgabe annehmen und in sein Leben einbauen. Morgens würde er sich seinem alten Gebiet widmen und mittags wollte er sich dann der neuen Aufgabe stellen. Er

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