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Schattenwende

Schattenwende

Titel: Schattenwende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Seck
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zu und tauchte seine Umgebung wieder in Finsternis.
    „Ich hab was rausgefunden. Der Kerl heißt Lex Theodore, berüchtigter Auftragskiller, hat einen weiten Wirkungskreis. Aber seit einigen Wochen ist er von der Bildfläche verschwunden. Also vermutlich von den Solems aufgegabelt worden“, erklärte der Neue mit gefasster, fast schon neutraler Stimme.
    „Passt doch. Die suchen sich ja immer so ein asoziales Pack“, gab Cayden mit einem zynischen Unterton von sich.
    „Mir ist egal, wer er ist und wo er herkommt. Ich will, dass er seine verdammte Klappe aufmacht“, knurrte Reagan unbeherrscht.
    Etwas schnappte leise auf. Lex’ Herz begann schneller zu schlagen, er klammerte sich mit aller Gewalt an seinen Schwur, die Geheimnisse, die er kannte, nicht zu verraten.
    „Aufheben, festhalten und ausziehen“, wies Reagan grimmig an und sogleich wurde der Killer auf die Füße gerissen. Die Ketten zerrten an seinen Handgelenken, was einen beißenden Schmerz in seinen gebrochenen Handknochen verursachte. Er heulte gellend auf. Ruckartig wurde ihm die Kleidung vom Leib gerissen, sodass er nun zitternd vor Kälte und mit nagenden Schmerzen dastand, umringt von vier hünenhaften, widerlichen Gestalten, die schier danach gierten, ihn zu foltern.
    Er selbst hatte sich nie darum geschert, welche Qualen er seinen Opfern angetan hatte, mit denen er gespielt und experimentiert hatte. Viel Zeit hatte es ihn gekostet, diese Kunst zu perfektionieren, um sie an einem Wesen, das ihm körperlich weit überlegen war, anwenden zu können. Nie hätte er erwartet, dass seine Killerinstinkte nicht ausreichen würden, um gegen die Blutsauger zu bestehen.
    Diese Fehleinschätzung seiner selbst brach ihm nun im wahrsten Sinne des Wortes das Genick. Sich aufbäumend warf er sich in die Ketten, wehrte sich, trat wild um sich, bis ihm ein scharfer Schmerz in der Schulter Tränen in die Augen trieb. Er drehte den Kopf und spürte den Griff eines Dolchs aus seiner Schulter ragen. Kräftige Finger schlossen sich darum und drehten den Dolch bedächtig in der blutenden Wundeherum. Lex brüllte wie von Sinnen, Tränen und Erbrochenes liefen seine Brust herab. Ihm war speiübel.
    „Wartet nur“, japste er. „Sie werden euch alle kriegen!“
    Seinen Worten folgte ein roter Schwall Blut aus seinem Mund.
    „Sie haben einen Weg gefunden, um es mit eurer gottlosen Kraft aufnehmen zu können. Bald werdet ihr euer Spiegelbild zu Gesicht bekommen“, keuchte er, seine weit aufgerissenen Augen glänzten fanatisch. Er schien noch mehr sagen zu wollen, doch plötzlich sackte sein Körper in sich zusammen.
    Sein Herz raste unkontrolliert, setzte aus, als sich plötzlich ein glühendes Augenpaar aus der Dunkelheit löste und auf ihn zuraste.
    Lex winselte. Seine Blase entleerte sich. Zwei Fangzähne schlugen sich in seinen Hals, gruben sich grausam in seine Adern und saugten ihm das restliche Leben aus dem Leib.
    Leblos und mit verdrehten Gliedern fiel der Killer auf die Erde.
    „Spiegelbild?“, flüsterte Cayden tonlos, als Dwight den leblosen Körper endlich losließ.
    Als Daphne erwachte, schmiegte sie sich enger in die herrlich weiche Decke, die sie umgab.
    Das ganze Bett duftete exotisch, männlich und ein bisschen nach ihr. Sie rekelte sich wohlig, rollte sich zusammen und inhalierte Reagans Geruch.
    Reagans Geruch? Mit einem Schlag war sie hellwach, sah sich fahrig in dem geräumigen Zimmer um. Sie war allein, aber das Appartement kannte sie nicht. Sie war noch nie zuvor hier gewesen.
    „Oh mein Gott“, dachte sie entsetzt. „Ich bin wirklich hier. Ich dachte, ich hätte das alles nur geträumt.“
    Ihre Wangen brannten und sie schlug die Hände vors Gesicht.
    Hatte sie wirklich zugelassen, dass …? Bei diesem Gedanken wurde ihr überdeutlich bewusst, dass sie nackt war. Also hatte sie nicht geträumt. Seine Hände überall auf ihrer Haut, sein Mund so gierig auf ihrem, seine Finger in ihr … All das war Realität.
    Sie konnte sich nur schemenhaft erinnern, an das, was geschehen war. Eigentlich konnte sie sich nicht mal wirklich erklären, wie sie überhaupthierher gelangt war. Das letzte, was sie wusste, war der Aufenthalt im Restaurant. Danach sah sie alles nur noch verschwommen. Sie konnte sich nur noch ihrer Gefühle entsinnen. Die Leere, die sie ausgefüllt hatte, und dann das plötzliche Feuer, das sie daraus erlöst hatte. Und sie erinnerte sich an ein schillerndes Augenpaar. Und an zwei unnatürlich lange Zähne.
    „Nun beruhige dich

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