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Schattenwende

Schattenwende

Titel: Schattenwende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Seck
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furchteinflößend war. Groß, breit, muskelbepackt, mit stechenden, grünen Augen und kurzen, braunen Haaren. Sein Kleidungsstil war überraschend schlicht, er trug lediglich eine Jeans und ein weißes T-Shirt.
    „Lass sie los“, wiederholte Ria, die nun hinter Damir stand und ihn mit funkelnden Augen tadelnd ansah.
    Zögernd entließ der Vampir Daphne aus seinem Griff und sie rieb sich die pochenden Handgelenke, an denen er sie festgehalten hatte. Stürmisch riss er Ria in die Arme und zog sie an sich, obwohl sie lautstark protestierte.
    „Dein Schreien hat mir Angst gemacht, Ria“, brummte er in ihre Lockenmähne.
    „Du glaubst doch nicht im Ernst, dieses winzige Persönchen, das zudem unglaublich freundlich zu mir ist, hätte mir etwas antun können, Damir?!“ Sie schüttelte ihren Kopf so heftig, dass ihre Haare wie züngelnde Flammen durch die Luft flogen.
    „Nein, eigentlich nicht“, gab er zu.
    Vorsichtig löste er sich von seiner Frau und wandte sich Daphne zu. Auf seinem Gesicht lag eine betroffene Miene.
    „Verzeih mir, Daphne. Es tut mir leid, dir solch einen Schrecken eingejagt zu haben, nur weil ich nicht nachgedacht habe.“
    Sein Lächeln war ehrlich und entschuldigend.
    „Macht nichts“, beeilte sie sich zu sagen. „Ich hätte bestimmt an deiner Stelle genauso gehandelt, wenn ich Angst um jemanden gehabt hätte.“
    Damirs Lächeln wurde breiter.
    „Das hätte ich von dir nicht anders erwartet. Schließlich bist du eine Liyanerin.“
    In stillem Einvernehmen sahen sie sich einige Sekunden in die Augen, bis ein weiterer Vampir im Türrahmen erschien. Der letzte, den sie noch nicht kennen gelernt hatte.
    Cayden. Der blonde Schönling musterte Daphne neugierig.
    „Aber hallo … Ich dachte ja immer, Reagan hätte keinen Geschmack. Aber selbst er muss ja mal einen Glückstreffer landen, aye?“
    Mit einem strahlenden Lächeln näherte er sich mit langsamen, geschmeidigen Bewegungen und blieb direkt vor ihr stehen. Natürlich war er um einiges größer als sie, dennoch war er bei weitem nicht so massig und muskulös wie die restlichen Brüder. Allein durch diese Tatsache war Cayden ihr sofort sympathisch. Die Fröhlichkeit, die er ausstrahlte, steckte sie fast schon an und entlockte ihr ein scheues Lachen.
    „Das wird er gewiss anders sehen“, gab sie schmunzelnd zurück. Cayden riss in gespieltem Entsetzen die Augen auf. „Was? Also, ich bitte dich! Dem Bann einer jungen, hübschen Frau kann sogar er sich nicht entziehen.“
    In seinem amüsierten Grinsen lagen weder Spott noch Ironie.
    „Charmeur“, kommentierte Ria vorwurfsvoll, aber sichtbar erleichtert, dass die angespannte Atmosphäre verflogen war.
    Der blonde Vampir schnitt eine Grimasse, als Ria sich umdrehte, und Daphne musste an sich halten, um nicht in ein schallendes Gelächter auszubrechen, was Cayden nicht entging. Er grinste verschwörerisch und beugte sich zu ihr, bis sein Atem über ihren Hals strich.
    „Vor Ria musst du dich in Acht nehmen. Sie sieht so lieb aus, aber in Wirklichkeit ist sie eine kratzbürstige rothaarige Hexe“, flüsterte er undduckte sich gerade noch rechtzeitig, als ein Küchenlappen auf ihn zugeflogen kam und an die Wand klatschte.
    „Da! Siehst du, was ich meine, Daphne?“ Triumphierend deutete er auf das am Boden liegende Tuch. „Hochgefährlich habe ich in meiner Aufzählung vergessen.“
    Damir lächelte nachsichtig, doch sein Gesichtsausdruck wurde schnell wieder ernst.
    „Cayden, tu mir den Gefallen und hol’ Reagan und Dwight. Ich denke, wir müssen uns anhören, was Ria gesehen hat. Es könnte von Wichtigkeit sein.“
    Der Schalk in den Augen des blonden Vampirs erlosch augenblicklich.
    „Ich bin sofort wieder da“, versprach er.
    Das Versprechen hielt er.
    Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis er in Begleitung des Anführers und Dwights zurückkehrte. Daphne wich automatisch zurück, aber weder Dwight noch Reagan schienen ihre Anwesenheit wahrnehmen zu wollen. Beide ignorierten sie gekonnt. Doch Daphne kannte Reagans Körpersprache inzwischen ganz gut und auch wenn er ihrem Blick auswich, entnahm sie seiner starren Haltung, dass er unter Strom stand. Nach außen hin zeigte er die gewohnte Gelassenheit, aber sie spürte seine Anspannung.
    Als er seinen Blick auf sie lenkte, dachte sie für eine trügerische Sekunde, er würde sie ansprechen. Seine pechschwarzen Augen bohrten sich in ihre.
    „Sie kann nicht hier bleiben. Jemand sollte sie hochbringen.“
    Das war’s. Nüchtern

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