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Schattenwende

Schattenwende

Titel: Schattenwende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Seck
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breitete sich in der Küche aus.
    „Hast du die Frau erkennen können?“, brach Reagan das Schweigen.
    In seinen pechschwarzen Augen loderte eine solch kalte Wut, dass es Ria bei seinem Anblick fröstelte. Sie schüttelte verneinend den Kopf.
    „Sie trug einen Laborkittel, Handschuhe und so einen Kopfschutz wie bei Operationen. Ich habe nur ihr Gesicht gesehen. Allerdings hat sie ihren Namen genannt. Niamh.“
    „Niamh.“
    Erstaunlicherweise war es Dwight, der diesen Namen wiederholte. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sein Gesicht ließ keine Deutung über seinen Gemütszustand zu. Seine eisigen Augen waren zu Schlitzen verzogen.
    „Ich werde Niamh finden. Ich werde sie finden und ihr vor Augen führen, was sie zu erwarten hat, wenn man einen der unseren entführt und ihm Schmerzen zufügt. Und wenn sie ihn töten, dann werde ich sie auch töten. Langsam und grausam.“
    Die Nüchternheit, mit der er sprach, bewies Ria erneut, wie wenig sie diesen Vampir kannte. Sie vertraute ihm, aber sie kannte ihn nicht. Das tat niemand.
    „Ich wünschte, wir könnten ihn und seine Freundin irgendwie da rausholen“, murmelte sie mit einem traurigen Seufzen.
    Damir trat hinter sie und legte seine schwere Hand auf ihre Schulter. Sein Daumen strich beruhigend über ihren Nacken.
    „Das wünschten wir auch. Wenn wir wüssten, wo dieser verdammte Ort liegt, an dem sie ihn gefangen halten, hätten wir uns schon längst auf den Weg gemacht.“
    „Ich weiß“, erwiderte sie leise und legte ihre Hand auf seine, wobei ihr der seltsame Blick nicht entging, mit dem Reagan das Paar musterte.
    Irrte sie sich oder sah sie für einen winzigen Augenblick eine tiefe Sehnsucht darin aufblitzen? Bevor sie sicher sein konnte, war der Moment verflogen und seine Augen funkelten hart.
    „Damir, hör dich um, ob irgendwo ein Paar als vermisst gemeldet ist. Weltweit. So viele Vampire verschwinden ja nun auch wieder nicht spurlos. Es wäre doch gelacht, wenn wir keinen Anhaltspunkt bekommen.“
    „Seine Freundin heißt Brooke“, warf Ria dazwischen.
    Der Anführer nickte.
    „Gut. Das könnte helfen. Damir?“
    „Ja?“
    „Ich nehme an, du weißt, was zu tun ist?“
    „Sicher.“ Damir drückte seiner Gefährtin einen Kuss auf das rote Haar.
    „Ich mach mich an die Arbeit.“
    Dwight stieß sich ebenfalls von der Wand ab und stellte sich neben Damir.
    „Ich komme mit“, erklärte er, seine Stimme so teilnahmslos wie eh und je.
    „Wenn du auf das Paar stößt und vielleicht ihre Herkunft identifizieren kannst, können wir vielleicht auch herausfinden, ob in der Gegend auch Frauen mit dem Vornamen Niamh wohnen.“
    „Frauen zu überprüfen ist aber eigentlich mein Part, Dwight“, protestierte Cayden.
    Dwight zuckte ungerührt mit seinen Schultern.
    „Das ist keine, mit der du spielen kannst, Blondschopf.“
    Cayden knurrte und sein sonst so heiteres Lachen wich einem drohenden Geräusch.
    „Du solltest endlich aufhören, mich zu unterschätzen, Dwight“, fuhr er den Älteren an. Seine Gestik zeigte deutlich, dass er kurz davor war, Dwight an die Kehle zu gehen.
    „Schluss jetzt!“ Reagans Worte schossen wie ein Peitschenhieb dazwischen und die zwei Vampire ließen voneinander ab.
    „Lass mich das doch einmal selbst regeln“, begehrte Cayden wütend auf, was ihm einen ebenso heftigen wie unerwarteten Fausthieb von seinem Anführer einbrachte.
    „Schluss jetzt, hab ich gesagt“, knurrte Reagan durch seine zusammengepressten Zähne, und seine Augen funkelten so grimmig, dass der junge Vampir sich trotz seines kochenden Gemüts murrend zurückhielt.
    „Ihr habt zu tun. Und du, Cayden, fährst gleich Daphne heim, damit sie aus dem Weg ist“, befahl er eisig. Dwights leblose Miene verzog sich für einen flüchtigen Moment zu einem höhnischen Lächeln, während Damir und Cayden ihren Anführer mit finsteren Blicken bedachten.

Kapitel 8
    Zwischen Schwarz und Weiß liegen viele Grautöne. Und die sind es, die mich am meisten reizen. Zwischen Mensch und Vampir können so viele Dinge geschehen … diese Dinge interessieren mich, auch wenn manchmal so abgrundtief Abscheuliches passiert, dass mir die Lust vergeht …
    Cayden, Krieger der Shadowfall
    Sobald die letzten Sonnenstrahlen am Horizont verblasst waren,war Daphne zu Hause. Reagan hatte Wort gehalten und seinen Bruder zu ihr geschickt, damit er sie heim fuhr. Die Strecke hatten sie wortlos und schnell zurückgelegt, Daphne etwas verkrampft, denn der blonde Vampir

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