Schattierungen von Weiß
Bett und stapfte zur Toilette, wie oft sie jetzt schon dort gewesen war, konnte sie nicht mehr sagen.
Immer noch hatte sie Durchfall, sie war selbst wütend auf sich, dass ihr das passiert war. Sie hatte eine Touristengruppe auf einen Ausflug begleiten dürfen und dabei wohl einen Salat erwischt, der voller Keime gewesen war. Ein paar andere aus der Reisegruppe hatten ähnliche Beschwerden gehabt, nur die waren schon wieder auf den Beinen.
Mia war es unangenehm , sich krank melden zu müssen, das war das erste Mal in der ganzen Zeit, dass sie ausfiel. Netterweise kümmerte sich Faizah in ihrer freien Zeit um sie, wofür Mia ihr auch sehr dankbar war.
Mia krabbelte zurück in ihr Bett, Faizah begann, von ihrem zukünftigen Mann zu erzählen und der bevorstehenden Hochzeit. Mia freute sich auch schon auf das Ereignis, ihre Freundin war schon sehr aufgeregt.
Faizah hatte sich mit der Wahl des Mannes durchgesetzt und heiratete einen Kollegen, der als Koch beschäftigt war. Ihre Familie hatte zwar einen anderen Kandidaten für sie im Auge gehabt, doch letztendlich hatten sie ihre Zustimmung gegeben.
Bei Mia hatten sie es dagegen aufgegeben, sie verkuppeln zu wollen.
Es würde auch nichts bringen, denn Mia lebte nur für ihren Job und kapselte sich von den anderen immer noch ab.
Es war schon okay so, irgendwie hatte sie sich mit ihrem Leben arrangiert .
„Na, Mia, da bist du ja wieder“, Aisha, die Chefin vom Service, sah Mia erfreut an. „Du hast uns einen ganz schönen Schreck eingejagt. Geht es dir wieder gut?“
„Ja, danke“, Mia strich sich eine blonde Locke hinters Ohr, sie war richtig verlegen und es war ihr unangenehm, dass sie so lange ausgefallen war.
„Wenn du merkst, dass es nicht geht, dann schone dich, hörst du?“, forderte ihre Chefin sie auf.
„Ich bin okay, danke“, nickte Mia ihr zu.
„Alles klar. Dünn bist du geworden, noch dünner, aber das ist ja kein Wunder“, Aisha klopfte Mia noch einmal auf die Schulter, dann gab sie ihr die Bestellliste für die Lebensmittel.
Mia machte sich direkt an die Arbeit, sie überprüfte im Lager die Bestände und kontrollierte, was gebraucht wurde.
Zwei Wochen lang war sie jetzt ausgefallen, die Erkrankung hatte sich drastisch verschlimmert, Mia hatte einfach das Bewusstsein verloren und war im Krankenhaus wieder aufgewacht. Sie konnte von Glück sagen, dass Faizah zufällig in ihrer Wohnung gewesen war, als es passiert war.
Dabei hatte sie es anfangs nicht als Glück empfunden, Mia war körperlich so am Ende gewesen, dass es ihr auch Recht gewesen wäre, wenn es einfach vorbei gewesen wäre. Im Krankenhaus wurde sie künstlich ernährt, feste Nahrung konnte sie zunächst nicht mehr bei sich behalten.
Für Mia war dieses Herumliegen eine Qual gewesen, nicht nur die Krämpfe hatten sie geplagt, sondern auch die Erinnerungen an Levin. Alles, was sie bis dahin so sorgsam verschüttet hatte, war wieder mit aller Macht hochgekommen und wenn sie in der Lage gewesen wäre , die Schlaftabletten bei sich zu behalten, dann hätte sie sie wohl auch genommen.
Faizah hatte sie täglich besucht, genauso wie deren Eltern, und sie hatten Mia mit lieben Worten wieder aufgepäppelt.
Ihr ging es zwar immer noch nicht besonders gut, aber im Hotel war viel zu tun, ihr Pflichtbewusstsein behielt die Oberhand.
„Herzlichen Glückwunsch, Levin. Ich bin sehr stolz auf dich“, sein Vater trat ihm strahlend gegenüber und stieß mit seinem Champagnerglas an Levins an.
„Danke“, er nickte ihm zu, jetzt hatte er es also endlich geschafft und sein Ziel erreicht , und das sogar noch mit einem besseren Abschluss, als er gehofft hatte.
„Und? Was hast du für Pläne?“, James Webber schaute seinen Sohn aufmerksam an, Levin seufzte innerlich auf, die Frage kam natürlich nicht unerwartet, jetzt musste er wohl Farbe bekennen.
„Wenn du noch einen Platz für mich hast, dann versuchen wir es einfach“, antwortete Levin. „Wenn wir merken, dass es nicht funktioniert, kann ich mich ja immer noch anders orientieren.“
„Eine gute Entscheidung“, Levins Vater lachte erleichtert auf, man konnte ihm ansehen, dass ihm ein Stein vom Herzen gefallen war. „Ich verspreche dir, dir freie Hand zu lassen und mich nicht einzumischen. Und wenn du einen Rat brauchst, bin ich immer für dich da.“
„Na, das hört sich doch gut an“, Irmi trat hinzu und umarmte Levin fest. „Glückwunsch, mein Junge. Das hast du gut hinbekommen.“
„Danke“, er gab
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