Schattierungen von Weiß
zu.
Levin hatte sie schon entdeckt, sein Herz klopfte jetzt ganz schön schnell. Mia schien ihn aber nicht gesehen zu haben, sie lief eifrig herum und gab den Kellnern Anweisungen.
Er atmete tief durch, er war so aufgeregt und irgendwie hatte er jetzt doch ein bisschen Angst, dass sie sich nicht freuen würde. Vielleicht fand sie es ja zu aufdringlich oder fühlte sich kontrolliert?
Levin bekam kurz Zweifel, doch dann schob er die wieder von sich, im Übrigen war es jetzt eh zu spät, um einen Rückzieher zu machen.
„Was können Sie mir empfehlen?“, fragte er Mia freundlich, sie war gerade damit beschäftigt, etwas Gemüse nachzulegen.
Mia sah auf, die Stimme kam ihr doch bekannt vor. Im ersten Augenblick glaubte sie zu träumen.
„Levin…“, presste sie nur mühsam heraus. „Was… was machst du hier?“, ihr Herz schlug ganz schnell, irgendwie kam es noch nicht wirklich bei ihr an, dass er tatsächlich hier war.
„Ich frage gerade meine wunderschöne Verlobte , was sie mir empfehlen kann“, grinste er.
Mia schluckte, dann kam sie rasch um die Theke herum, jetzt gab es kein Halten mehr, sie fiel ihm um den Hals und klammerte sich an ihm fest. „Du bist hier… du bist hier!“
„Ja, ich glaube schon“, lachte er und jetzt verflogen auch die letzten Zweifel. „Ich hoffe, ich störe dich nicht…“
„W… was? Ich… also… also ich muss arbeiten“, fahrig strich sie sich eine Locke hinters Ohr. „Aber seit wann bist du hier und wie lange bleibst du?“
Sie sah ihn mit großen Augen an. Levin war hier. Unglaublich.
„Ich bin vorgestern hier angekommen. Meine Eltern haben mich mit der Reise überrascht, sie meinten, ich könnte dir vielleicht helfen, hier alles zu regeln. Ich fliege in einer Woche wieder ab, ich hoffe, du hast ein bisschen Zeit für mich“, er vergrub sein Gesicht in ihren blonden Locken. „Ich hab’ dich vermisst, Maus.“
„Ich dich auch“, Mia schloss glücklich die Augen, sie bekämpfte einen Kloß in ihrem Hals. „Wohnst du im Hotel?“
„Ja, bis morgen ist reserviert. Vielleicht finde ich ja noch eine andere Unterkunft“, er schob sie behutsam von sich, die neugierigen Blicke der Kellner und Kellnerinnen registrierte er sehr wohl.
„Ich habe um Mitternacht Feierabend. Vielleicht kann ich früher gehen, ich werde gleich fragen“, sagte sie aufgeregt. „Und vielleicht kann ich es regeln, dass ich nicht so lange arbeiten muss, also… also , dass ich öfter frei habe, abends wird das nicht gehen, aber tagsüber ist noch nicht soviel los, also das müsste vielleicht gehen“, sie plapperte an einem Stück, sie konnte es immer noch nicht fassen. „Aber du wolltest ja etwas essen… also… also ich kann dir alles empfehlen, probiere dich ruhig durch, der Fisch ist sehr gut…“
Levin betrachtete sie lächelnd, sie war noch völlig außer sich, aber jetzt strahlte sie ihn glücklich an.
„Ich bin so froh, dass du hier bist“, sagte sie mit Tränen in den Augen.
52
Levin musste sich noch gedulden, bis Mia Feierabend hatte. Die Sachen aus seinem Zimmer hatte er schon gepackt, gleich würde er mit Mia zu ihrer Wohnung gehen. Er war schon sehr gespannt, wie groß die Wohnung war und wie Mia sich eingerichtet hatte.
Um kurz nach Mitternacht klopfte es an seine Zimmertüre, Levin ging schnell hin , um sie zu öffnen.
„Hallo , Maus“, lächelte er ihr zu, dann zog er sie an sich, um sich erstmal einen Kuss abzuholen. „Ich habe schon alles gepackt, wir können sofort los. Oder bist du müde? Dann bleiben wir einfach hier.“
„Nein, nein“, Mia strahlte ihn an, immer noch fand sie es befremdlich, dass Levin jetzt hier war. „Es ist nicht weit zu meiner Wohnung.“
Levin folgte ihr aufmerksam, er wusste zwar, wo sie wohnte, aber dort war er tagsüber gewesen. Sie gingen durch dunkle Gassen, die immer enger wurden.
„Gehst du jeden Abend alleine nach Hause?“, fragte er sie missmutig.
„Ja, es ist doch nicht weit“, lächelte sie ihm zu.
„Aber es ist dunkel und gefährlich“, murrte Levin.
„Mir ist noch nie etwas passiert. Die Gegend hier ist relativ sicher“, versuchte Mia ihn zu beruhigen.
„Es kann immer und überall etwas passieren“, beharrte er. „Du solltest dir besser zukünftig ein Taxi nehmen.“
Mia prustete los. „Levin, spinnst du? Das kann ich mir auf Dauer nicht leisten und ich möchte es mir auch nicht leisten.“
„Ich bin nur um deine Sicherheit besorgt“, er schaute sie streng an.
„Ich
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