Schattierungen von Weiß
passe schon auf“, sie blieb kurz stehen und hauchte ihm ein Küsschen auf die Wange. „Und jetzt guck nicht mehr so böse, da vorne ist es schon.“
„Weiß ich doch“, brummte er. „Ich war schon mal hier.“
„Hätte ich mir ja denken können“, kicherte Mia, dann schloss sie die Haustüre auf.
Levin sah sich neugierig um. Ihre Wohnung faszinierte ihn, es war alles mit marokkanischen Möbeln eingerichtet, sie besaß im Wohnzimmer einen schönen alten Holzschrank, der mit kunstvollen Malereien verziert war, es gab viele schmiedeeiserne Tischchen und Spiegel und ein breites, gemütliches Sofa.
„Gefällt es dir?“, sie schlang die Arme um ihn und gab ihm einen Kuss auf seinen Rücken.
„Ja. Ja, sehr. Woher hast du die Möbel?“, Levin drehte sich zu ihr herum.
„Alles von einem Flohmarkt und nach und nach gekauft“, erklärte sie ihm. „Vielleicht kann ich ja das ein e oder andere mitnehmen, wenn es nicht zu teuer ist, sie nach Deutschland zu transportieren.“
„Klar machen wir das. Und mach dir um den Preis keine Gedanken, dein zukünftiger Ehemann verdient genug Geld“, zwinkerte er ihr zu.
Mia schmiegte sich an ihn. „Okay“, sie gähnte ein wenig, sie musste sich erst wieder daran gewöhnen, so lange auf den Beinen zu sein und herumzulaufen. „Ich habe auch gute Neuigkeiten, ich werde wohl die nächsten Tage immer nur sporadisch im Hotel sein müssen. Wir werden also Zeit haben, ich kann dir dann in Ruhe Agadir zeigen.“
„Hey, das sind ja gute N achrichten“, Levin küsste sie zärtlich auf die blonden Locken. „Aber zeig mir zuerst mal dein Schlafzimmer, damit du ins Bett kommst.“
Müde kuschelte sie sich schließlich in seine Arme. Eigentlich hatten sie direkt schlafen wollen, aber dann doch nicht die Hände voneinander lassen können. Levin hatte sie ganz zärtlich geliebt, sie bekam jetzt noch eine Gänsehaut, wenn sie daran dachte.
Stolz betrachtete sie ihn, ihren zukünftigen Mann. Er hatte die Augen schon geschlossen und schien zu schlafen.
‚Mein Ehemann’ , über Mias Gesicht legte sich ein Lächeln. ‚Wie gut das klingt…’
Levin musste sich eingestehen , doch ein bisschen aufgeregt zu sein. Mia und er waren bei der Familie ihrer Freundin Faizah zum Essen eingeladen und Levin wusste nicht so recht, was ihn erwarten würde.
Mia hatte ihn mit Faizah und ihrem Mann Harun bereits bekannt gemacht, beide arbeiteten ebenfalls im Hotel. Harun war ganz anders, als Levin ihn sich vorgestellt hatte. Er war sehr weltoffen und in ihrer Beziehung war es ganz eindeutig Faizah, die das Sagen hatte.
„Ah, da bist du ja, mein Kind“, Faizahs Mutter empfing sie mit einem strahlenden Lächeln, dann wurde Levin ebenso herzlich begrüßt. „Und das ist dein zukünftiger Mann?“
„Ja, das ist Levin“, Mia nahm ihn bei der Hand und führte ihn hinein.
Levin war überwältigt von der Gastfreundschaft der Leute – und von den vielen verschiedenen Speisen, die sie angeboten bekamen. Er konnte sich gar nicht so recht entscheiden und hörte erst auf zu essen, als wirklich nichts mehr hineinpasste.
„Das war großartig“, lobte er Faizahs Mutter, die sich darüber freute.
„Es ist gut, dass Mia endlich heiratet“, mischte sich Faizahs Vater ein. „Es ist nicht gut für eine junge Frau, alleine zu sein.“
„Baba“, rügte ihn Faizah. „In der heutigen Zeit ist das kein Problem mehr.“
„Es ist aber nicht gut“, beharrte ihr Vater, dann wandte er sich an Levin. „Wissen Sie, wir haben Mia auch schon junge Männer vorgestellt, sehr gute Männer, die sie auch nett behandelt hätten, aber Mia wollte nicht…“
„Ach ja?“, Levin schaute Mia verdutzt an. „Davon hast du mir gar nichts erzählt.“
„Warum auch?“, lächelte sie. „Es kam ja keiner in Frage.“
Faizah kicherte und auch Harun fing an zu lachen. „Und jetzt wissen wir auch, warum“, grinste Mias Freundin breit.
„Was waren denn das für Typen?“, hakte Levin später nach, als sie auf dem Nachhauseweg waren, ihm ließ die Sache keine Ruhe.
„Was meinst du?“, Mia runzelte die Stirn.
„Tu doch nicht so. Die Kerle, die dir von Faizahs Vater vorgestellt wurden“, knurrte er mürrisch.
„Ach so“, gluckste Mia. „Wie gesagt, sie waren nicht mein Fall. Aber sie waren schon nett“, sie schaute ihn von der Seite an, Levin wirkte sehr angefressen.
„Wie kommt er denn dazu, dich einfach verkuppeln zu wollen?“, maulte er weiter. „Wir sind doch nicht im
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