Schattierungen von Weiß
weggeblasen. Sie war bei Levin und fühlte sich angekommen.
„Na: alle“, grinste Levin. „Was glaubst du denn? Geli, Kai und alle aus der alten Clique. Wir schulden ihnen auch noch eine Verlobungsfeier. Dann möchte Irmi dich natürlich sehen – und meine Eltern“, fügte er mit einem Seitenblick auf Mia hinzu.
„Deine Eltern?“, Mia schluckte und knetete aufgeregt ihre Hände ineinander. Levin hatte ihr schon erzählt, dass sie ihnen keine Steine mehr in den Weg legen w ollten, aber so ganz überzeugt war Mia davon nicht, die Angst saß noch zu tief.
Levin griff nach ihrer Hand. „Maus, was hältst du davon, wenn wir morgen mal hinfahren? Wenn du dich unwohl fühlst, dann gehen wir sofort wieder. Aber hör sie bitte einmal an, ja?“
„Okay“, nickte Mia. Sie wusste, dass sie da wohl nicht drum herum kommen würde.
„Aber erst mal machen wir beide uns einen schönen Abend“, lächelte er ihr zu.
Levin verwöhnte Mia, wo er nur konnte, trotzdem verfluchte er sich dafür, dass er ihr den Besuch bei seinen Eltern vorgeschlagen hatte, denn ihre Anspannung war für ihn mehr als deutlich spürbar. Er versuchte sie zu beruhigen, aber das gelang ihm nicht wirklich.
Sie war keine gute Schauspielerin, noch nie gewesen , und das hatte sich auch bis zum jetzigen Tage nicht geändert.
Trotzdem verbrachten sie eine sehr zärtliche Nacht , und als Mia schließlich in seinen Armen einschlief, war er wohl der glücklichste Mensch auf der ganzen Welt.
Mia atmete tief durch, als sie vor der Villa von Levins Eltern standen. Sie hatten sie zum Mittagessen eingeladen und sie fragte sich, was sie jetzt wohl erwartete.
Sonja Webber öffnete die Haustüre, sie lächelte Levin und Mia zu, doch es wirkte unsicher. Levin warf ihr noch einen letzten warnenden Blick zu, obwohl er jetz t eigentlich sicher war, dass der unnötig war.
„Da seid ihr ja“, sagte seine Mutter überflüssigerweise. „Bitte kommt doch rein“, bat sie.
Mia folgte Levin mit weichen Knien, er hatte den Arm um sie gelegt, das gab ihr zumindest etwas Sicherheit.
Sonja Webber sah immer noch so gut aus wie vor knapp vier Jahren, Mia bewunderte sie insgeheim für ihre Stilsicherheit. Doch wenn sie sich nicht getäuscht hatte, dann wirkte sie auch recht nervös, dass es ihr genauso ging, erleichterte Mia etwas.
Levins Vater wartete schon auf sie, er kam mit einem Lächeln auf Mia zu. „Mia, es ist schön, Sie wiederzusehen“, er hielt ihr die Hand hin, Mia erwiderte die Geste, er hatte einen festen Händedruck.
„Es… es freut mich auch“, antwortete Mia, wohl wissend, dass es nicht so wirklich überzeugend klang.
„Hallo , meine Liebe“, Irmi war bereits anwesend und nahm Mia herzlich in den Arm. „Wie schön, dass du endlich da bist.“
Sonja Webber räusperte sich, sie strich sich schnell eine Haarsträhne hinters Ohr. „Mia, ich… ich möchte mit bei Ihnen in aller Form entschuldigen. Ich habe einen großen Fehler gemacht, ich weiß selbst, dass man ihn nur schwer verzeihen kann, aber ich hoffe trotzdem, dass Sie es mir nachsehen können. Vielleicht nicht sofort, aber… aber vielleicht irgendwann einmal. Ich… ich war damals der festen Ansicht, dass ich wirklich das Beste für Levin tue ; wie falsch meine Vermutung war, habe ich inzwischen begriffen. Ich habe Sie von ihm weggetrieben und damit ihn auch gleichzeitig von uns“, sie schluckte heftig. „Es tut mir sehr leid, wie ich Sie behandelt habe, bitte, das meine ich wirklich aufrichtig.“
Mia hatte bis jetzt gespannt den Atem angehalten, Frau Webber wirkte ehrlich zerknirscht und Mia wollte gerne glauben, dass sie es auch so meinte.
„Frau Webber, ich konnte Ihr Verhalten nachvollziehen. Sie haben das Beste für Ihren Sohn gewollt und ich war damals sogar der gleichen Ansicht. Aber die letzten Jahre waren sehr schwer für mich, und auch für Levin , wie sich herausgestellt hat, ich habe den Fehler gemacht, ihn zu verlassen und auf Ihre Worte zu hören. Wir haben beide Levin sehr unglücklich gemacht“, Mia suchte ihren Blick und schaute ihr fest in die Augen. „Von meiner Seite aus können wir das Ganze vergessen.“
Sonja Webber seufzte erleichtert auf. „Danke , Mia, Sie sind wirklich eine sehr großherzige junge Frau.“
„Allerdings ist sie das“, bestätigte Irmi ihrer Schwester. „Lange hat’s gedauert, aber schön, dass es jetzt endlich auch bei dir angekommen ist.“
Levins Vater trat auf Mia zu. „Dürfen wir also hoffen, dass wir alle einen
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