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Schattierungen von Weiß

Schattierungen von Weiß

Titel: Schattierungen von Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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habe Angst, dass ich eine Belastung für dich werde.“
    „Mia, das einzige, was mich belastet, ist, dich eingesperrt zu wissen“, versicherte er ihr.
     
    Es ging schneller weiter, als erwartet, Levin nahm das mal als ein gutes Zeichen.
    Der Richter nickte ihnen zu und wandte sich dann an Mia.
    „Frau Kessler, wir haben uns beraten und sind zu dem Schluss gekommen, dass es nicht sinnvoll ist, Sie weiter stationär zu betreuen. Wir halten die Lösung, dass Sie mit Ihrem Partner zusammenziehen, für die Beste. Allerdings werden wir Ihnen eine Mitarbeiterin zur Seite stellen, die Sie ab und zu besuchen wird, weiterhin wird Ihnen eine Therapie angeraten, die Sie in Berlin bitte direkt aufnehmen. Nutzen Sie diese Chance, Frau Kessler.“
    „Das… das werde ich, ganz bestimmt“, Mias Herz klopfte vor lauter Freude ganz heftig in ihrer Brust, am liebsten hätte sie den Richter umarmt, doch das durfte sie natürlich nicht tun. „Danke…“
    „Nichts zu danken“, lächelte der Richter. „Machen Sie was aus Ihrem Leben.“
    „Das werde ich versuchen“, versprach Mia ihm.
     
    Levin hielt es nicht mehr auf seinem Platz, er stürmte zu ihr hin und presste sie an sich. „Was habe ich gesagt, was habe ich gesagt? Wir schaffen das, mein Engel“, raunte er ihr zu.
    „Ich liebe dich“, Mia sah ihm lange in die Augen. „Und ich werde nie vergessen, was du für mich getan hast.“
    „Meinen Glückwunsch“, Jörn Becker trat auf die beiden zu. „Alles andere hätte mich auch sehr gewundert.“
    „Ich danke Ihnen“, Mia umarmte ihn spontan, der junge Anwalt lachte auf. „Ich hatte nicht viel Arbeit. Die haben Sie jetzt – es gilt also umzuziehen.“
    „Ich habe ja kaum Sachen, das ist kein Problem“, winkte Mia ab.
     
     
    „Wann kann ich Mia denn mitnehmen?“, Levin sah Direktor Schneider gespannt an. Ihm widerstrebte es, sie wieder hier abliefern zu müssen, doch das war ja jetzt nur noch eine Frage der Zeit.
    „Ich werde einige Therapeuten in Berlin kontaktieren, sobald Mia einen Platz hat, kann sie gehen“, erklärte er ihm.
    „Wie lange dauert da s?“, Levin wurde hibbeliger, er hoffte, dass sich das nicht hinziehen würde.
    „Keine Sorge, ich gebe mir Mühe, dass es schnell klappt“, lächelte der Direktor ihm zu.
     
    „Und? Wie ist es gelaufen?“, James Webber hielt sich nicht mit Höflichkeitsfloskeln auf, er kam direkt zur Sache.
    „Perfekt. Mia ist frei“, berichtete er seinem Vater.
    „Gut, das freut mich. Dann kommst du also morgen wieder zurück?“
    „Ja. Und ich habe noch mehr Neuigkeiten. Mia wird bei mir einziehen, ich habe ihr angeboten, erst mal bei mir zu wohnen“, erklärte Levin scheinbar beiläufig, jetzt hielt er aber den Atem an.
    „Was soll das? Hast du nicht schon genug um die Ohren? Machst du jetzt einen auf Sozialarbeiter , oder was?“, die Stimme seines Vater klang sehr scharf.
    „Ich mag Mia und meine Wohnung ist groß genug, das klappt schon.“
    „Du hast zwei Zimmer – was ist daran groß genug? Verschweigst du uns was, Levin? Was läuft da?“
    „Gar nichts, Dad. Wir gründen eine Art Wohngemeinschaft, das ist doch klasse. Ma beschwert sich doch immer, dass es bei mir aussieht wie in einem Schweinestall. Mia ist viel ordentlicher als ich…“
    „Mein Gott, Levin !“, stöhnte sein Vater auf. „Ich hoffe sehr, dass dein Studium nicht darunter leidet.“
    „Tut es schon nicht. Mia wird sich ja ebenfalls einen Job oder eine Lehrstelle suchen. Das wird schon“, verkündete Levin fröhlich, er hoffte, seinen Vater damit zu überzeugen.
    „Deine Mutter wird aus allen Wolken fallen – und ich finde auch, dass du es langsam übertreibst.“
    „Ach, ich bin einfach nur ein netter Kerl, Dad“, lachte Levin, dann beendete er das Gespräch und atmete erst einmal tief durch.

24
     
    „Hast du alles?“, Lydia schaute sich noch einmal in Mias Zimmer um.
    „Ja. Ich denke schon, soviel habe ich ja nicht besessen“, Mia schüttelte den Kopf. Nein, sie hatte nichts vergessen, ganz bestimmt nicht. Ihre Sachen passten in zwei Reisetaschen, in der Wohnung, die sie nie richtig bewohnt hatte, hatte sie auch nichts mehr zurückgelassen.
    „Dann wird es also ernst“, Lydia kam auf Mia zu und nahm ihre Hände in ihre. „Versprich mir bitte, dass du dich meldest, wenn du Probleme hast. Lauf nicht einfach weg, hörst du? In Berlin werden sich eine Sozialarbeiterin und eine Therapeutin um dich kümmern – und Levin natürlich. Und auch ich bin immer für dich da.

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