Schatz, meine Hose rutscht! Wie Sie ohne Diät genussvoll abnehmen. (German Edition)
Protagonisten gutes Essen genießen zu lassen. Die Gerichte dabei sind oft furchtbar einfach, wie mein sizilianischer Lieblingsautor, Andrea Camilleri, beweist:
»‚Hast du Hunger?‘ ‚Beh, si.‘ ‚Magst du ein bisschen Weizenbrot? Ich habe es erst vor einer Stunde aus dem Ofen geholt. Soll ich es dir zurechtmachen?‘ Ohne seine Antwort abzuwarten, schnitt sie zwei Scheiben von einem Brotlaib ab, tat Olivenöl, Salz, schwarzen Pfeffer und Pecorino darauf, legte die beiden Scheiben aufeinander und reichte sie ihm. Montalbano ging hinaus, setzte sich auf eine Bank neben der Tür und fühlte, wie er beim ersten Bissen vierzig Jahre jünger wurde, er war wieder ein kleiner Junge, so hatte ihm auch seine Großmutter das Brot immer zurechtgemacht. Man musste es unter dieser Sonne essen, durfte dabei an nichts denken und nur genießen, dass man eins war mit dem Körper, mit der Erde, mit dem Duft des Grases«. 241
Siebte Etappe –
Wie der Schweinehund
vom Feind zum Freund wurde
Der innere Schweinehund: Feind der meisten und gern genannter Grund, sich nicht bewegen zu müssen. Das ging mir genauso. Bis ich ihn durch die Brille der Hirnforscher betrachtet habe und begriff, dass er es eigentlich nur gut mit mir meint. Aber – und das ist ganz entscheidend – dass er leider nicht weiß, was langfristig gut für mich ist. Das hat meine Einstellung zu ihm fundamental verändert.
Als ich dann noch Churchills vermeintliches „Sport ist Mord“-Zitat hinterfragt und als Erfindung enttarnt hatte, war der Weg frei zu der wirklich wichtigen Frage: „Wie trainiere ich am besten, um abzunehmen?“
Bezüglich der Antwort war ich zunächst irritiert. Denn je nachdem, wen ich fragte, bekam ich unterschiedliche Antworten. Vor allem vermeintliche Sportexperten schworen auf Tipps, die in Widerspruch zu so manchem standen, was ich schon über den Fettstoffwechsel wusste. Also habe ich das Thema wieder konsequent hinterfragt und begriffen, dass Tipps zur Leistungssteigerung für Wettkämpfer und solche für abnehmwillige Couch-Potatoes häufig undifferenziert in einen Topf geworfen werden. Das führt aber dann oft auf Irrwege. Als ich kapiert habe, worauf es tatsächlich ankommt, war es phänomenal zu beobachten, wie dadurch die Pfunde purzelten.
Lassen Sie sich durch Begriffe wie Laktat, aerobe Schwelle und Superkompensation nicht abschrecken. Die werden oft viel zu kompliziert erklärt. Ich hoffe, ich habe es geschafft, sie verständlich rüberzubringen.
Dieser Abschnitt meiner „Tour de cognition“ war die Königsetappe: Zwar schwierig und anstrengend, aber mit besonders lohnenswerten Ausblicken.
Sportler werden
Sind Sie ein Sportler? Was soll die Frage – klar sind Sie Sportler! Sie fahren Ski und bei einem Volkslauf haben Sie auch schon einmal mitgemacht.
Ich gebe zu, die Frage ist provokant. Aber viele Menschen behaupten gerne, sie seien aktive Sportler und leiten daraus ab, dass sie ja auch mehr Energie verbrauchen und essen entsprechend zu viel. Das Problem: Sportler im eigentlich Sinn ist man erst, wenn man sich mindestens dreimal die Woche 30 Minuten oder mehr intensiv bewegt. Denn Muskeln haben kein Gedächtnis oder nur ein sehr kurzes.
Die Zeit rast einfach viel zu schnell. Schon wieder ist eine Woche vorbei und man kam nicht zum Trainieren. Aber ohne regelmäßige (!) Bewegung stellen sich die positiven Effekte auch nicht ein. Damit sich unsere Muskeln entwickeln, brauchen sie den sogenannten Trainingsreiz in stetigen Dosen. (Wir werden noch sehen, wie diese Reize die Leistungssteigerung beeinflussen). Eine Woche Skiurlaub ist gut, aber zum Sportler macht sie einen noch nicht.
Doch keine Sorge. Wenn Sie bisher völliger Sportignorant oder schon viele Jahre nicht mehr aktiv waren, müssen Sie anfangs nicht gleich eine halbe Stunde joggen. Es reicht, wenn Sie mit längeren Spaziergängen starten. Finden Sie erst einmal Freude an der Bewegung. Machen Sie dann mit Nordic Walking weiter und joggen Sie erst, wenn Ihre Knochen und Gelenke das verkraften. Oder fahren Sie Fahrrad oder gehen Sie in die Muckibude.
Als Joschka Fischer begann, auf seinen Marathon zu trainieren, brachte er 110 Kilogramm auf die Waage und startete mit 500 Meter-Runden um den Bundestag. Aber er blieb dran und absolvierte ein Jahr später erfolgreich die 42-Kilometer-Strecke. Das müssen Sie nicht schaffen, aber konsequent sollten Sie sein – Ihrer Gesundheit zuliebe.
Die gute Nachricht lautet übrigens: Auch bei Menschen, die
Weitere Kostenlose Bücher