Schatz, schmeckts dir nicht
zubereitet und geliefert von einem First Class Catering Service.
Nun, es war noch nicht spät. Helene wollte sogleich bei Ulli anrufen, um ihr den Vorschlag zu machen, an den alten Brauch der Damenabende anzuknüpfen. Zu Helenes großer Freude war Ulli von der Idee hellauf begeistert und es bedurfte keinerlei Überredungskunst.
»Das finde ich ganz reizend, dass du uns wieder häufiger zusammenbringst, Helene! Eigentlich habe ich unsere regelmäßigen Treffen schon vermisst. Es war doch wirklich eine schöne Zeit damals, alles noch viel persönlicher als heute. Das wird bestimmt wieder nett! Vor allem Diane ist ja so eine ausgesprochen interessante Person und wird mit Sicherheit eine Bereicherung für diese Runde sein.«
Hoffentlich nicht mehr lange, dachte Helene und sagte: »Na, das ist ja schön, dass ich bei dir so ein positives Echo finde. Dorothea wird wahrscheinlich etwas reservierter sein, vor allem, wenn auch sie als Gastgeberin fungieren soll.«
»Das glaube ich gar nicht. Wir können ja freistellen, dass man auch in ein Restaurant gehen kann, wenn man es nicht schafft, selbst zu kochen. Das fände sie bestimmt akzeptabel.«
»Na gut, das kann ich ihr ja vorschlagen.«
»Ich freue mich schon auf die Köstlichkeiten, die du uns servieren wirst, Helene. Weißt du schon, was du kochst?«
»Ich bin noch nicht entschieden. Nur das Dessert steht schon fest. Mal sehen, was mir noch Schönes einfällt.«
»Ich bin ganz zuversichtlich, dass dir etwas sehr Schönes einfallen wird. Rufst du bei Dorothea an?«
»Ja, ich werde es gleich versuchen. Dann sehen wir uns nächste Woche!«
»Ja, vielen Dank für die Einladung. Bis dann!«
Jetzt wollte Helene erst mal im Büro anrufen, um Diane einzuladen. Es gab ihr einen Stich ins Herz, als Diane sich meldete und sogleich sagte: »Du willst sicher deinen Mann sprechen. Warte, er sitzt hier neben mir.«
»Halt, halt! Nichts liegt mir ferner. Dein Typ wird verlangt. Weißt du, Dorothea, Ulli und ich plauderten neulich von den alten Zeiten. Wie nett und persönlich das damals war, als die Bürogemeinschaft gegründet wurde und wir alle so eine Art große Familie waren. Mit Kind und Kegel machten wir Wochenendausflüge oder die Großen gingen in ein Rockkonzert oder ins Kino. Die Männer hatten ihren regelmäßigen Kneipenabend, und wir trafen uns in loser Folge reihum zu einem Damenabend. Sehr amüsant, kann ich dir versichern, und manchmal ziemlich laut.« In einem locker-fröhlichen Plauderton mühte Helene sich redlich, Diane von der einzigartigen, bezaubernden Atmosphäre der Damenrunde zu überzeugen.
»Mit anderen Worten: Ihr wollt diese Tradition wieder zum Leben erwecken und ich soll auch dabei sein?«
Helene überhörte den gönnerhaften Tonfall und antwortete mit kleiner, glücklicher Stimme: »Ja, richtig geraten! Und, konnte ich dein Interesse wecken?«
»Nun ja, ich muss nicht nur Frauen um mich haben, um mich gut zu amüsieren.«
Das Lachen klang durchs Telefon. Ein Hohngelächter für Helene, die sich lebhaft vorstellen konnte, wie Diane sich den neben ihr sitzenden Mann zum Komplizen machte.
»Aber ich mache natürlich trotzdem gerne mit. Habt ihr schon etwas verabredet?«
»Nächsten Freitag eröffne ich den Reigen bei mir. Wir werden zu sechst sein. Ich wollte meine Freundin Susanne dazu bitten, die du ja auch schon kennst und Elfriede, eine Bekannte aus längst vergangenen Kinderladenzeiten. Sollte es nicht klappen, hörst du nochmals von mir. Sonst sehen wir uns Freitag um 19 Uhr 30. Bring ein bisschen Appetit mit!«
»Ich werde mich bemühen. Ich bin eben seit langen Jahren an eine schlichte, naturgemäße Kost gewöhnt und deine raffinierte Kochkunst – nun ja – überfordert mich etwas. Übrigens, wird Maike nicht kommen?«
»Äh, ich hatte eigentlich nicht vor, sie einzuladen. Ehrlich gesagt, passt sie meines Erachtens auch nicht so ganz in diese Runde.«
Die Frage nach dieser blöden Gans kam Helene ziemlich ungelegen, erinnerte die sie doch an den unschönen Zwischenfall am ersten Mai. Aber auch sonst wäre sie nie auf die Idee gekommen, die lästige Plaudertasche dazuzubitten.
»Du, das war nur eine Frage. Ich finde Maike ist eine angenehm frische, offene Person und an allem so interessiert. Ich mag solche jungen Leute einfach. Und sie tat mir so leid neulich, es ging ihr wirklich übel.«
»Ja, das stimmt. Aber wer weiß, was sie hatte? Ich hatte ihr noch ein paar Blumen zur Genesung schicken lassen, denn auch wenn mich
Weitere Kostenlose Bücher