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Schatz, schmeckts dir nicht

Schatz, schmeckts dir nicht

Titel: Schatz, schmeckts dir nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Danz
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wieder prüfende Blicke in ihre Umgebung. Maike, die heute ihr spärliches Haar in afrikanischer Manier in einer Unzahl winziger Zöpfchen geflochten trug, zwischen denen große Flächen weißer Kopfhaut schimmerten, war schwer beeindruckt. Sie setzte an zu einer peinlich genauen Beschreibung ihres Apartments, und welche Anregungen für welche Veränderungen sie bereits jetzt in Dianes Haus erhalten habe. In einer ihrer seltenen Atempausen war laut und deutlich ein knurrender Magen zu vernehmen.
    »Ich habe fast nichts gegessen heute«, entschuldigte sich Ulli. »Ich bin ja so gespannt auf Dianes vegetarische Spezialitäten.«
    »Hier kommt erst einmal etwas zu trinken.« Diane stand mit einem Tablett vor ihnen. »Wie wäre es mit einem Glas Yogitee? Genau das Richtige bei diesem Winterwetter. Ich habe hier auch einen Rotwein, aber ich muss euch warnen: Von Wein habe ich keine Ahnung, da ich normalerweise keinen Alkohol trinke. Er wurde mir im Bioladen empfohlen, ich hoffe, er schmeckt!«
    »Dann stelle ich mich doch gleich als Testperson zur Verfügung!«
    Bobby griff sich ein Glas Wein, nahm schlürfend einen großen Schluck, ließ ihn auf der Zunge zergehen und nickte anerkennend.
    »Ein guter Tropfen, sehr empfehlenswert!«
    Helene bediente sich mit einem Yogitee, auch wenn ihr mehr nach Rotwein zumute war, aber sie wollte dieses Getränk zumindest einmal kosten, da die Gastgeberin es so anpries.
    »Wer es noch nicht kennt: Yogitee ist ein Getränk ausschließlich aus Gewürzen, ohne irgendwelche Reizstoffe, nach einem Rezept des weisen Yogi Bhajan, hat eine ausgesprochen wohltuende Wirkung, erfrischt Körper und Geist. Um seine Schärfe zu mildern, kann man Milch und Honig beifügen.«
    Helene nahm beides und der Geschmack des Getränkes erinnerte sie an Lebkuchen, nur etwas schärfer. Gar nicht mal schlecht, aber sie beschloss, dass ein Glas davon genug war, um ihren Körper und Geist zu erfrischen. Diane hatte alle Gäste mit Getränken versorgt und bat einen Augenblick um ihre Aufmerksamkeit.
    »Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter aus dem Büro und vor allem lieber Felix! Wie schon so oft in unserer wunderbaren Beziehung hat uns, wie von unsichtbarer Hand gelenkt, unser Karma zusammengeführt. Es gibt eben keine Zufälle! Ich möchte dir danken, dass du mich hier aufgenommen hast und ich verspreche dir, dass ich dein Haus in deinem Sinne hüten werde. Ich wünsche dir eine an positiven Erfahrungen reiche Zeit in der Neuen Welt, dir und June eine gute Reise und glückliche Wiederkehr in zwei Jahren!«
    Da alle anfingen Beifall zu klatschen, bewegte auch Helene brav ihre Hände. Felix, Dianes wunderbare Beziehung – wobei Helene sich nicht sicher war, dass sie sich darunter dasselbe vorstellte wie Diane – bedankte sich und fügte hinzu:
    »Außerdem wünsche ich dir, dass du hier zur Ruhe kommst und zumindest eine Weile Wurzeln schlagen kannst. Ich denke, mein Haus und seine Umgebung sind dazu ganz gut geeignet.«
    »Genau das war mein Empfinden bei deinem ersten Anruf! Endlich ein Ort zum Verweilen. Und in den wenigen Wochen, die ich hier bin, habe ich schon so viel an positiver Energie zu spüren bekommen, habe das Glück, mit sehr lieben Menschen zusammenarbeiten zu dürfen – ich fühle mich schon richtig daheim. Also Felix, du kannst sicher sein, vor allem in Verbindung mit unserem Projekt Öko-City, dass ich hier Wurzeln schlagen werde – vielleicht länger, als dir lieb ist.«
    Das kann ja heiter werden, fuhr es Helene bei dieser Drohung durch den Kopf, während Felix als Antwort nur leise lächelte.
    »So weit der offizielle Teil. In der Küche steht etwas zum Essen, daran könnt ihr euch stärken. Das Büffet ist hiermit eröffnet, guten Appetit!« Diane öffnete einladend die Tür zu dem kleinen Flur, von dessen Stirnseite wiederum eine Tür in die Küche führte, und sogleich bewegten sich die ersten Gäste dorthin. Auch Helene stellte ihr geleertes Teeglas ab und reihte sich ein in die Schlange, die sich schon durch Flur und Wohnraum gebildet hatte.
    Es war eben wirklich ein winziges Haus, das auf der Grundfläche im Erdgeschoß nur den Wohnraum, die Küche und den Flur beherbergte, von dem aus eine Treppe in den Keller und eine oben unters Dach führte. Aus der Küche war laut und deutlich Junes Akzent zu vernehmen, die offensichtlich die Regie bei der Bewirtung der Gäste übernommen hatte. Wie viele ihrer Landsleute, die ausnahmsweise eine Fremdsprache

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