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Schatz, schmeckts dir nicht

Schatz, schmeckts dir nicht

Titel: Schatz, schmeckts dir nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Danz
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und Malkurse an. Vielleicht sollte ich das für die Osterferien mal ins Auge fassen.«
    »Das wäre doch was für dich!«
    »Ist aber auch nicht ganz billig.«
    Sie waren am Küchentisch angekommen und June waltete ihres Amtes.
    »Was darf ich euch geben, my dear sisters?«
    »Lass uns doch erst mal schauen, June!«
    »Dann schaut mal, aber nicht zu lange. Es wollen auch noch andere drankommen!«
     
    Auch Helene nutzte die Gelegenheit, ihren Kennerblick schweifen zu lassen. Auf einer Platte türmte sich eine Pyramide aus rohem Gemüse: Tomatenviertel, Gurkenscheiben, Paprika- und Zucchinistreifen, Möhren- und Rettichscheiben, Blumenkohlröschen und Stangensellerie, und davor standen drei kleine Schüsseln mit verschiedenen Saucen: weiß, rot und gelblichbraun. Es gab drei große Keramikschüsseln mit interessant aussehenden Salaten, davon einer mit irgendwelchen Körnern, der andere eine Mischung aus Pflanzenkeimlingen, wenn Helene richtig tippte. Neben einem Tablett, noch halbvoll mit glänzenden, braunen Teigtaschen, lagen auf einer Platte fächerförmig angeordnet, Scheiben einer Art Pastete, die in drei Schichten – grün, orange, weiß – zusammengesetzt war. Daneben häuften sich Buletten auf einem Teller, zumindest sahen sie so aus wie normale Buletten.
    Es gab einen großen Korb mit einer Sammlung der verschiedensten Vollkornbrötchen und, überall auf dem Tisch verteilt, kleine Schälchen mit Häppchen wie getrockneten Tomaten, Oliven, eingelegten Pilzen, Auberginen und Ähnlichem mehr. Auf einem Tischchen vor dem Fenster lockte noch ein Holzbrett mit einer Auswahl feiner Käse und einem Stück Butter von sattgelber Farbe, während über allem eine große, gläserne Schale thronte, üppig beladen mit heimischen und tropischen Früchten.
    Das sah schon recht appetitlich aus, wie Helene zugeben musste, wenn sie auch eine gewisse innere Harmonie bei der Zusammenstellung vermisste. Außer dass auf Fisch und Fleisch verzichtet worden war, gab es für sie keine erkennbare Linie in der Komposition der verschiedenen Speisen. Und nun kam es ja noch auf den Geschmack an! Die spirituell inspirierten Lehrerinnen vor ihr luden sich die Teller voll, während sie sich gegenseitig mitteilten, worauf sie dabei zu achten hätten.
    »Diesen Hirsesalat muss ich leider stehen lassen, da ist bestimmt Minze drin. Und ich mache zurzeit eine homöopathische Behandlung gegen meine Migräne.«
    »Ist es denn schon besser geworden?«
    »Ich bin noch ganz am Anfang. Erstverschlimmerung, weißt du. Und ist an den anderen Salaten Essig, June? Darf ich nämlich auch nicht.«
    »Nein, da ist Zitrone und Distelöl dran.«
    »Das ist gut.«
    »Ich versuche jetzt ja Milchprodukte zu meiden. Meine Heilpraktikerin sagt, ich bin so ein lymphatischer Typ und wenn ich Milchprodukte esse, dann verschleime ich noch mehr. Außerdem habe ich gelesen, dass Milch sowieso ein abartiges Lebensmittel ist. Welches Lebewesen trinkt einem anderen schon die Muttermilch weg? Die Milch ist für das Kalb und für sonst keinen.«
    »Mmh, interessante Theorie!« Helene wurde klar, dass sie vieles noch nicht wusste, und versuchte, sich eine möglichst komplette Auswahl von Dianes Spezialitäten zusammenzustellen, was nicht ganz einfach war, weil June ihr unbedingt Riesenportionen auftun wollte. Mit ihrem bunten Teller ging sie zurück in den Wohnraum und ergatterte den letzten freien Stuhl neben Jan am Esstisch, der voll in der Hand der Bürogemeinschaft war. Im Schneidersitz oder im Stehen zu essen war ihr verhasst. Während die Männer eher schweigend ihr Essen verzehrten, ließen Ulli und Maike einen Wechselgesang über alles vernehmen, was sie gerade probierten.
    »Dieser Hirsesalat ist ja köstlich!«
    »Und erst der hier, mit den Sprossen und den Sonnenblumenkernen! Lecker!«
    »Haben Sie schon so ein Samosa probiert, Maike? Da sind Erbsen und Blumenkohl drin, ganz pikant auf indische Art gewürzt. Sehr apart!«
    »Ja, schmeckt super lecker!«
    »Und Helene, bist du auch begeistert?« Ulli war geübt im Sprechen mit fast 100 Gramm im Mund.
    »Nun lasst mich doch erst mal in Ruhe kosten, Kinder.«
    Als Erstes machte Helene sich an die Salate. Die Zusammenstellung war interessant, aber das Dressing ziemlich schlapp, und außerdem schmeckte das Distelöl viel zu stark heraus, nein, nicht ihre Favoriten. Sehr würzig dagegen die vermeintliche Bulette. Es handelte sich um eine Mischung aus Möhren und Nüssen, mit einer scharfen exotischen Note. Sie hatte

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