Schatzfinder
General Electric die Zahl der Mitarbeiter von 400 000 auf 300 000 reduziert und dabei den Jahresgewinn auf knapp 13 Milliarden Dollar versiebenfacht. Dafür wurde er von der Fachwelt zum
Es geht im Leben um Lebendigkeit, nicht um Bequemlichkeit.
Außergewöhnliche Menschen sind Menschen mit außergewöhnlichen Standpunkten.
»Manager des Jahrhunderts« gekürt. Das hielt ihn aber nicht davon ab, 2009, acht Jahre nach seinem Ausstieg in den Ruhestand, seine früheren Überzeugungen als »dumme Idee« zu bezeichnen und zu sagen: »Genau betrachtet ist Shareholder Value die blödeste Idee der Welt.« – Der berüchtigte Herbert Wehner schrie, beschimpfte und unterbrach seine politischen Gegner bei jeder Gelegenheit, aber er ließ sich im Bundestag nur ungern ins Wort fallen: »Nu lassen Sie mich mal ausreden, Sie Düffeldoffel da!« Und sein erbitterter Widersacher und bevorzugter Streitgegner Franz-Josef Strauß sagte über ihn: »Ich habe in Herbert Wehner stets einen Mann strenger Pflichterfüllung gesehen, derviel von anderen verlangen konnte, weil er sich selbst am wenigsten schonte.«
Verstehen Sie mich jetzt nicht falsch, ich behaupte nicht, dass man unsympathisch, pampig, verletzend oder arrogant sein muss, um ein gutes Leben zu führen. Ich sage nur, dass das Glück nicht in der Fremdbestimmung liegt und nicht in der goldenen Mitte, in der wir für unser Umfeld am bequemsten sind. Es geht im Leben um Lebendigkeit, nicht um Bequemlichkeit.
Es zählt nicht die Größe des Hundes im Kampf, sondern die Größe des Kampfes im Hund.
Wir bekommen nie und nimmer echte Anerkennung dafür, dass wir uns an die Erwartungen anderer gut angepasst haben. Außergewöhnliche Menschen sind Menschen mit außergewöhnlichen Standpunkten. Herbert Wehner sagte einmal: »Es ist besser, als ein Wolf zu sterben, denn als ein Hund zu leben.« Man könnte auch sagen: Es zählt nicht die Größe des Hundes im Kampf, sondern die Größe des Kampfes im Hund.
Oliver Kahn beispielsweise, zweifellos einer der größten Fußballer seiner Zeit, war als junger Kerl einmal zu einer Benefizgala zugunsten eines Münchner Tierheims geladen. Höhepunkt der Veranstaltung war ein Elfmeterschießen der Lokalprominenz auf sein Tor. Für jeden Treffer wollte ein Gönner 5 000 Euro an das
Die meisten Menschen denken zu viel darüber nach, was die anderen Menschen über sie denken.
Tierheim spenden. Was machte Kahn? Er hat alle zehn Elfer gehalten. Was hätte man anderes erwarten dürfen? Von einem völlig verrückten Ausnahme-Torwart? Wer Woche für Woche im Bananenhagel der gegnerischen Fans steht, braucht die Zuwendung saturierter Claqueure nicht. Es zählt nur eines: dass der Kasten sauber bleibt. Die meisten Menschen denken zu viel darüber nach, was die anderen Menschen über sie denken.
Das Glück liegt nicht in der Mitte, es liegt in den Extremen. »Extrem« ist in unserem üblichen Sprachgebrauch aber gleichbedeutend mit »unmoralisch«, also mit»schlecht«, wohingegen »normal« gleichbedeutend mit »Mitte« ist, also mit »gut«. Ich bin davon überzeugt, dass unser üblicher Sprachgebrauch, der auf die übliche Denke zurückgeht, schlicht falsch ist. Erfolg ist eben nicht durch das Mit-, sondern ausschließlich durch das Voranmarschieren realisierbar. Und solange Menschen oder Unternehmen nur das bieten, was alle bieten, werden sie auch nur das bekommen, was alle bekommen: durchschnittliche Erlöse, durchschnittliche Anerkennung, durchschnittliche Aufmerksamkeit. Und alles das ist letztlich nicht viel wert! Dort, wo alle sind, ist wenig zu holen. Jeder sucht die Goldene Mitte, und wer sie gefunden hat, der wundert sich, dass sie verstopft ist. Und versinkt im Mittelmaß. Dabei ist mir natürlich bewusst, dass die Normalen das Passepartout sind, damit sich die Außergewöhnlichen auch wirklich außergewöhnlich fühlen können. Für mich ist »Mitte« häufig schlecht und unmoralisch. Denn in der lauwarmen Mitte wird das Leben verleumdet. Sie ist der Tatort der schlimmsten Unterlassungssünden, die wir alle erst kurz vor dem Tod bereuen. Erfolg hat mit dem individuellen Mut von Menschen zu tun, sich intelligent und gemeinsam unerwarteten Herausforderungen zu stellen, die Basis der Problembewertung dadurch zu erweitern und die Zeit für Lösungen dadurch zu verringern, dass das Spektrum der Perspektiven ausgedehnt wird. In vielen erfolgreichen Unternehmen finden sich Beispiele. Auch ganz kleine Beispiele, wenn IBM-Chef Gerstner sagt:
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