Schatzfinder
»Wir müssen uns in Meetings unterhalten, statt Charts zu präsentieren.«
Unvergleichlich
Extrem bedeutet außerordentlich. Damit meine ich keinen politischen Extremismus, nur um das klarzustellen. Ich meine: unübertrefflich, äußerst, besonders. Das können wir aber nur zulassen, wenn wir aufhören, nach Gleichheit zu streben. »Gleichheit« ist zwar nach einer Umfrage des Demoskopischen Instituts Allensbacheiner der höchsten Werte der Deutschen, noch deutlich vor »Freiheit«, aber das ändert nichts daran, dass Gleichheit eine furchtbare Lüge ist.
Männer und Frauen sind nicht gleich und dürfen auch niemals gleich werden. Ich verstehe nicht, warum Männer und Frauen die gleichen Lebensentwürfe wählen und in jedem Beruf gleich viele Männer und Frauen vorkommen sollen. Wer die Frauenquote für Vorstandsposten befürwortet, muss ja eigentlich auch die Frauenquote für Müllwerker und die Männerquote für Topmodels akzeptieren – das würde zeigen, wie absurd die Gleichmacherei ist. Wie unterschiedlich die Unterschiede zwischen Mann und Frau sind, zeigen Aussagen aus Studien nach Geschlechtsumwandlungen. So meinte eine holländische Frau nach ihrer Geschlechtsumwandlung zum Mann mit Testosteron-Behandlung: »Ich habe Probleme, mich selbst auszudrücken, ich finde nicht die richtigen Worte. Meine Sprache wird direkter, weniger ausgeschmückt. Dafür bin ich euphorischer. Wenn ich durch die Straßen gehe, sehe ich viele Dinge nicht mehr, ich vermisse das gesamtheitliche Bild. Früher konnte ich mehrere Dinge zugleich tun, jetzt muss ich alles nacheinander machen. Meine Fantasie ist stark eingeschränkt. Ich wollte immer ein Mann werden – aber so habe ich mir das nicht gewünscht!«
Wir haben nicht gleiche Lebensvoraussetzungen, wir werden nicht alle mit der gleichen genetischen Grundausstattung geboren, manche haben Glück, andere haben Pech mit ihren körperlichen Voraussetzungen. Es ist, wie es ist. Manche sind intelligenter, manche dümmer, manche werden mit einem Herzfehler geboren, andere mit einer Pumpe, die auf 120 Jahre Lebensdauer angelegt ist. Manche sind wunderschön, andere sind hässlich, sogar sehr hässlich. Manche wachsen in einem Elternhaus auf, das sie kaputt macht, andere bekommen von ihren Eltern eine Startrampe ins Leben gebaut. Schüler sind nicht gleich, Lehrer sind nicht gleich, von beiden Sorten gibt es gute und schlechte. Die schlechten Lehrer sind diejenigen, die ihre Schüler alle gleich behandeln und lehrplangemäß auf ein einheitliches Tempo in allen Fächern drücken und zerren – und damit Hochbegabte zufrustrierten sogenannten »Underachievern« machen und gleichzeitig die Lernschwachen überfordern.
Täter und Opfer vor Gericht sind nicht gleich. Richter, die von vornherein den Vergleich anstreben, statt zu urteilen, zu werten, zu entscheiden, die verraten nach meiner Ansicht ihren Beruf. Warum tun sie das? Meistens nicht zuletzt deshalb, weil ein Vergleich im Gegensatz zu einem Urteil den Arbeitsaufwand enorm reduziert. Aber wir sind da alle nicht besser. Möglicherweise haben wir nie das Leben gelebt, das wir leben wollten, haben immer Vergleiche geschlossen, Kompromisse gemacht zwischen dem, was wir wollen, und dem, was das System will. So sind wir zu dem geworden, was wir heute sind. Im schlimmsten Fall sind wir zu Robotern des Systems geworden.
Und es gibt Leistungsfähige und Leistungsschwache in der Wirtschaft, dementsprechend gibt es Eliten. Anstatt dazugehören zu wollen, beschimpfen wir sie, weil sie uns die real existierende Ungleichheit vor Augen halten.
Wir sind nicht gleich. Wir sind alt und jung, arm und reich, dumm und intelligent, Erfolgreiche und Versager, Frauen und Männer, laut und leise, stark und schwach. Sorry, aber das ist die Wahrheit.
Die Antwort, warum wir so scharf darauf sind, alle Unterschiede zwischen uns zu verwischen und die Extreme auszuradieren, ist einfach zu finden: In einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung wurde untersucht, wie zufrieden Menschen in Deutschland und Großbritannien mit ihrem Leben sind – abhängig davon, was sie verdienen, und davon, was Menschen verdienen, die in ähnlichen Lebensumständen sind.
Die erste Erkenntnis war leicht vorherzusagen: Je mehr die Menschen verdienen, desto zufriedener sind sie. Die zweite Erkenntnis war: Je mehr die anderen Menschen um sie herum verdienen, die ähnlich alt, ähnlich gut gebildet und vom gleichen Geschlecht sind, desto unzufriedener
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