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Schau Dich Nicht Um

Titel: Schau Dich Nicht Um Kostenlos Bücher Online Lesen
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Die anderen Frauen starrten sie mit unverhüllter Neugier an.
    »Ich hab gelesen, daß Sie die Todesstrafe verlangen wollen«, sagte Maryellen. »Glauben Sie, daß Sie damit durchkommen?«
    »Ich hoffe es.«
    »Ich halte nichts von der Todesstrafe«, erklärte Ayisha.
    »Sie ist noch jung«, flüsterte ihre Mutter.
    Die Vorhänge teilten sich, und Dominic kam in den Saal. »Einen schönen Nachmittag alle miteinander. Na, seid ihr bereit, alles kurz und klein zu schlagen?«
    Die Frauen antworteten mit diversen Drohlauten und erhobenen Fäusten.
    »Gut. Verteilen wir uns. Laßt genug Platz. Ja, gut so. Also, was ist die erste Verteidigungsstrategie?«
    »Kiyi«, rief Vasiliki.
    »Kiyi, richtig. Und was ist Kiyi?« Dominic sah Jess an.
    »Ein Schrei«, sagte sie.
    »Nein, kein Schrei. Ein Brüllen ist es«, korrigierte er. »Ein gewaltiges Brüllen.«
    »Ein Brüllen«, wiederholte Jess.
    »Frauen schreien zu leicht. Sie brüllen bei weitem nicht genug«, behauptete er. »Also, was ist Kiyi?«
    »Ein Brüllen«, antwortete Jess, der das Wort im Schädel zu dröhnen begann.
    »Gut, Jess, dann brüllen Sie mal«, sagte Dominic.

    »Ich allein?« fragte Jess.
    »Die Frauen werden wahrscheinlich nicht bei Ihnen sein, wenn jemand Sie auf einer dunklen Straße anspringt«, sagte er.
    »Im Gerichtssaal scheinen Sie doch mit dem Brüllen überhaupt keine Probleme zu haben«, erinnerte Vasiliki sie verschmitzt.
    »Kommen Sie«, sagte Dominic. »Ich hab’s auf Sie abgesehen. Ich bin groß und stark und sehr gefährlich. Und ich will Ihnen an den Kragen.«
    »Hohh!« schrie jess.
    »Lauter.«
    »Hohh!«
    »Das können Sie besser.«
    »Hohh!« brüllte Jess.
    »Das ist schon viel besser. Jetzt wird mir schon ein bißchen mulmig. Ich überleg mir, ob ich mich mit Ihnen anlegen soll. Und jetzt lassen Sie mal hören.« Dominic wandte seine Aufmerksamkeit Catarina zu.
    Jess lächelte, straffte stolz die Schultern und hörte dem Brüllen der anderen Frauen zu.
    »Okay, und jetzt die Adlerklaue«, sagte Dominic und wandte sich wieder Jess zu. »Ja, ganz gut so. Ein bißchen ausgeprägter müßte sie noch sein«, erklärte er ihr, während er seine Finger über die ihren legte, um ihnen die Form einer Adlerklaue zu geben. »So, und jetzt gehen Sie auf meine Augen los.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Wenn Sie es nicht tun, mach ich Sie fertig«, warnte er. »Kommen Sie schon. Gehen Sie mir an die Augen.«
    Jess krallte nach Dominics Augen und war erleichtert, als er ihr geschickt auswich.
    »Nicht schlecht. Aber machen Sie sich meinetwegen keine Sorgen. Ich kann schon auf mich aufpassen. Versuchen Sie es noch einmal.«

    Sie tat es.
    »Besser. Die Nächste«, sagte er und nahm wiederum eine Frau nach der anderen an die Reihe.
    Sie übten sich in ihrer Kampftechnik mit Adlerklauen und Hammerfäusten, bis ihre Bewegungen geschmeidig geworden waren.
    »Haben Sie keine Angst, Ihrem Angreifer das Nasenbein bis ins Gehirn zu treiben.«
    »Wenn das so ist«, scherzte Vasiliki, »sollten wir vielleicht unter die Gürtellinie zielen?«
    Die Frauen lachten.
    »He, wie kommt es, daß Frauen kein Hirn haben?« fragte Vasiliki, die Hände in die ausladenden Hüften gestemmt.
    »Keine Ahnung«, sagte Jess und begann schon zu kichern.
    »Weil wir keinen Penis haben, in dem wir es aufbewahren können.«
    »Ich hab noch einen«, fuhr Vasiliki rasch fort. »Warum können die Männer nicht sagen, wann eine Frau einen Orgasmus hat?«
    »Warum?« fragten alle.
    »Weil sie nie dabei sind.«
    Die Frauen johlten.
    »Au, das tut weh!« rief Dominic. »Jetzt reicht’s aber. Ich gebe auf. Sie haben mich schon geschlagen, meine Damen. Ich bin ein toter Mann. Sie können die Hammerfäuste vergessen. Die brauchen Sie gar nicht.«
    »Was ist das für ein kleiner Fetzen Fleisch am Ende eines Penis?« flüsterte Vasiliki Jess zu, während die Frauen sich wieder in gerader Linie aufstellten.
    Jess zuckte die Achseln.
    »Ein Mann!« rief Vasiliki.
    »Okay, okay«, sagte Dominic, »setzen wir doch diese Feindseligkeit und Aggression mal nützlich ein, hm?« Er machte eine Pause, um sich zu vergewissern, daß er ihre ungeteilte Aufmerksamkeit
hatte. »Ich werde Ihnen jetzt einige andere Verteidigungsgriffe beibringen, die Ihnen helfen sollen, einen Angreifer abzuwehren. Nehmen wir an, Sie sind allein auf dem Heimweg und plötzlich packt so ein Kerl Sie von hinten. Oder es springt einer aus dem Gebüsch und stürzt auf Sie. Was tun Sie als erstes?«
    »Kiyi!« antwortete

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