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Schauspieler küssen anders (German Edition)

Schauspieler küssen anders (German Edition)

Titel: Schauspieler küssen anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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wusste nicht, wohin mit den Händen, da fühlte ich, wie er sie ergriff und sich um den Hals legte. Dann umfasste er mich wieder, noch enger diesmal. Er bog mich zurück, dass ich halbwegs auf der Bank zum Liegen kam, Robert über mir. Seine Hände glitten über meinen Rücken und zu meinem Ohr, meinem Hals, ertasteten mein Schlüsselbein. Oh Gott, er küsste tatsächlich so gut, wie es in seinen Filmen immer aussah.
    Ich fühlte seine starken Muskeln und fuhr in seine Haare, die von dem Gel und Haarspray allerdings ziemlich verklebt waren. Das brachte mich augenblicklich zur Besinnung. Ich stemmte mich gegen seine Brust. Steinharte Muskeln, die keinen Millimeter nachgaben, wenn er nicht wollte. Mich erfasste Panik und ich drückte fester, schlug auf seine Schultern ein. Das schien er dann doch zu bemerken. Er richtete sich auf und sah mich an. Seine Augen schienen zu glühen, seine Wangen waren rot und die Lippen voll und geschwollen.
    „Ich möchte aufstehen“, sagte ich kalt.
    Robert rührte sich nicht, sondern starrte mich weiterhin an. Wenigstens schloss er seinen Mund.
    „Ich denke, es ist das Beste, wenn ich gehe“, sagte ich noch einmal so fest wie möglich.
    „Geh nicht“, bat er.
    „Ich glaube, das hier führt zu nichts“, sagte ich. Ich hatte mich wieder voll im Griff. Na ja, zumindest bis auf das Herzrasen. In meinem Alter nicht ganz ungefährlich.
    „Ich liebe dich.“
    Ich erstarrte.
    Robert kam wieder etwas näher. „Es ist wahr. Ich liebe dich.“
    Jetzt wurde ich wütend. „Hör auf mit dem Unsinn“, sagte ich barsch.
    „Das ist kein Unsinn“, widersprach er heftig.
    „Natürlich ist es das. Wo sind wir hier, Versteckte Kamera? Oder ein netter Zusatzgag für die Special-DVD?“ Ich versuchte ihn wieder wegzudrücken. Keine Chance. Wer hätte gedacht, dass ein junger Mann so stark sein konnte wie Superman?
    „Lisa, das ist kein Scherz. Ich habe mich in dich verliebt, als ich dich das erste Mal gesehen habe, als du dieses Wohnzimmer für den ersten Drehtag fertiggestellt hast. Ich habe dir ein Kompliment zu deiner hübschen Ausstattung gemacht und du hast mich angelächelt. Ich war wie verzaubert.“
    Ich kämpfte weiter gegen ihn an. „Lass mich aufstehen. Ich glaube dir kein Wort.“
    Er sah gekränkt aus. „Warum nicht? Weil ich jünger bin als du?“
    „Unter anderem. Außerdem bist du Schauspieler. Du weißt genau, was du sagen musst, um Frauen rumzukriegen.“
    „Ich will keine Frauen rumkriegen“, sagte er mit knirschenden Zähnen. „Ich will dich.“
    „Such dir jemanden in deinem Alter. Ich könnte deine …“, ich stockte, Mutter ging wohl schlecht mit neun Jahren Unterschied, „dein Babysitter gewesen sein.“
    Ha, das saß. Oder auch nicht. Er grinste breit. „In das Mädchen war ich schrecklich verliebt – mit vier.“
    Das fand ich nicht komisch. Er merkte es, denn er setzte sich auf und zog mich hoch. Hielt aber weiter meine Hände fest.
    „Lisa, bitte hör mir nur einen Moment zu.“
    Er hörte sich wirklich flehend an. Okay, das konnte er auch spielen. Aber ich schwieg und sah ihn abwartend an. Unter anderem auch, weil mir kein Gegenargument einfiel.
    „Glaubst du wirklich, ich hätte mir in den letzten vier Wochen diese Mühe gemacht, wenn mir nicht so viel an dir läge? Ich weiß, dass du Schlimmes durchgemacht hast.“
    Ich versteifte mich. Über meine Vergangenheit wollte ich auf keinen Fall mit ihm sprechen. Immerhin hatte ich schon eine, während er noch zu grün hinter den Ohren war, um irgendwas erlebt zu haben.
    Aber Robert ließ sich nicht beirren. Er sprach weiter: „David hat mir von deinem letzten Jahr erzählt. Ich weiß, dass du noch Zeit brauchst, dass du noch nicht so weit bist, aber ich kann meine Gefühle für dich nicht länger zurückhalten oder unterdrücken.“
    Ich starrte ihn noch immer an.
    Er war ein großartiger Schauspieler. Nicht nur vor der Kamera, ging mir jetzt auf. Er wusste genau, wie er den Kopf halten, wie er einen anschauen musste, er wusste, wie viel Emotion er in den eindringlichen Klang seiner Stimme zu legen hatte, um diesen Effekt, das Herzrasen und Seufzen des Publikums zu erwirken. Nur nicht mehr bei mir. Mein Herz schlug zwar noch schneller als normal, aber es hatte sich schon erheblich beruhigt im Gegensatz zu vorhin.
    „Ich werde jetzt gehen, Mr. Faulkner“, sagte ich schließlich. „Und ich bitte Sie, mich nicht mehr anzurufen oder anzusprechen.“
    „Lisa“, flehte er.
    „Für Sie Mrs. Greene“,

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