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Schauspieler küssen anders (German Edition)

Schauspieler küssen anders (German Edition)

Titel: Schauspieler küssen anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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schönsten Männer der Welt gekürt worden, also lässt das kaum eine Frau kalt. Du bist außerdem sehr berühmt. Man verbindet dein Gesicht automatisch mit den Rollen, die du verkörperst. Am meisten mit der Figur des Hugh Vincent, dem perfekten Liebhaber und Traummann einer jeden Frau. Dein Gesicht und das von Rachel Living gehören zusammen wie Baby und Johnny aus Dirty Dancing oder Scarlett O’Hara und Rhett Butler. Ich liebe diese Filme. Auch deine. Und ich weiß nicht, gehört meine Zuneigung dem Mann oder der Figur, die er verkörpert. Verstehst du, weshalb ich da meinem eigenen Gefühl nicht traue?“
    Robert sah mich ernst an. „Du weißt also nicht, ob du Hugh Vincent liebst oder mich, verstehe ich das richtig?“
    Ich seufzte. „Ich liebe Hugh Vincent nicht. Ich sehe ihn nur sehr gern auf dem Bildschirm. Aber du bist Hugh Vincent und deswegen weiß ich nicht, ob ich dich nicht nur darum so gern mag.“
    „Ich bin Robert. Nicht Hugh. Ich hatte eigentlich gedacht, ich hätte dir das in den letzten vier Wochen gezeigt.“ Robert klang gekränkt.
    Ich war unsicher. „Ehrlich gesagt, hat sich Robert dann nicht von Hugh unterschieden.“
    „Was soll das heißen?“ Oh, oh. Er wurde wütend.
    Sollte ich jetzt lügen und sagen, das sei ein Scherz oder lieber bei der Wahrheit bleiben?
    „Ich hatte gedacht, du hättest dich in die Rolle des Hugh so hineinversetzt, dass du sie auch außerhalb des Sets weiterspielst.“ Wahrheit war immer besser.
    Jetzt kniff er die Augen zusammen. „Nein. Das habe ich eigentlich nicht nötig. Ich bin Schauspieler. Ich kann so tun als ob, wenn es sein muss. Aber ist dir mal aufgegangen“, fügte er zähneknirschend hinzu, „dass man mir die Rolle aufgrund meiner idealen Besetzung dafür angeboten hat? Nicht nur was das Äußere anbelangt, sondern auch, weil meine Bewegungen, meine Haltung, mein Auftreten dem entsprechen?“
    Ich machte große Augen.
    „So werden Rollen auch vergeben. Du wirst vermutlich nie erleben, dass ich einen Action-Helden verkörpere oder einen armen Taschendieb aus den Slums. Ich werde vielleicht, wenn ich irgendwann einmal großes Glück haben sollte, eine James Bond ähnliche Rolle erhalten, aber ansonsten immer nur die schmachtenden Liebhaber und noblen Banker, schmierige Politiker oder dergleichen darstellen. Natürlich ist etwas Hugh Vincent in mir. Sieh dir Hugh Grant an, dem es ebenso ergeht und der den ewig schüchternen Liebhaber mit Erfolg verkörpert. “
    So hatte ich das noch nie gesehen. Im Nachhinein dachte ich, dass er recht hatte. Die Menschen machten sich ein Bild von einer Person und die Filmleute versuchten die passenden Darsteller dazu zu finden.
    „Das ist unfair“, sagte ich nach einer Weile mit zusammengekniffenen Augen.
    „Was meinst du?“ Er sah mich erstaunt an.
    „Ich habe mich immer damit getröstet, dass es so vollkommene Menschen wie Hugh Vincent nicht gibt. Und jetzt behauptest du, du entsprichst ihm. Nicht genug damit, dass du aussiehst wie ein griechischer Gott.“
    Seine Augen blitzten belustigt auf. „Erzähl mir ruhig mehr.“
    Ich stöhnte. „Bitte sag mir, dass dein Klavierspiel beim Dreh nur Playback war.“
    Er lachte. „Ich habe dich beobachtet. Du bist regelrecht dahingeschmolzen. Wenn ich gewusst hätte, wie musikalisch du bist, hätte ich schon viel früher gespielt, um dich zu beeindrucken.“
    Im selben Moment ertönte Chopins Minutenwalzer. Robert hob seine Augenbrauen und sah mich mit einem verführerischen Grinsen an.
    „Mein Handy“, sagte ich verlegen. Er löste sich von mir, damit ich in meiner Jeans nach dem Mobiltelefon fischen konnte.
    „Ja, Luis?“ Hoffentlich klang meine Stimme einigermaßen fest, denn Robert saß lässig auf der Bank zurückgelehnt da und lächelte mich verführerisch an. Meine Beine fühlten sich an wie ein vier Tage alter Luftballon, dem die Luft entwichen war.
    „Wo steckst du, Lisa? Anabel und ich wissen nicht, was wir machen sollen und David ist mit dem Set noch nicht zufrieden.“ Schlagartig kam die Ernüchterung.
    „Ich komme sofort. Der Ballsaal, oder?“
    „Ja. Soll ich dich mit dem Golfmobil abholen kommen? Bist du noch im Büro?“
    Zumindest nicht weit davon entfernt, dachte ich.
    „Ich bringe dich hin“, flüsterte mir Robert zu.
    „Du brauchst nicht zu kommen“, sagte ich zu Luis. „Hier ist jemand, der mich mitnehmen kann.“
    „Beeil dich. Ich glaube David flippt gleich aus.“
    Ich klappte das Handy zu. „David ist mit dem Ballsaal

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