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Scheinbar verliebt

Scheinbar verliebt

Titel: Scheinbar verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny B Jones
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Zaminski eine Gehirnerschütterung verpasst habe?“ Lucy schüttelte den Kopf. „Verschwinden Sie einfach.“
    Er wusste nicht, was mit ihm los war, doch seine Hände schienen sich wie von alleine zu bewegen. Er berührte sanft ihre Schultern und drehte sie zu sich um. Lucy ließ ihren Kopf sinken. Doch Alex würde sich nicht abwimmeln lassen. Mit einem Finger hob er ihr Kinn. „Rede mit mir.“
    „Warum sind Sie … bist du hier draußen?“
    „Weil du traurig bist.“
    „Ich bin nicht traurig.“ Sie atmete seufzend aus und die Locken um ihr Gesicht herum bewegten sich sanft hin und her. „Wenn du es wirklich wissen willst … Ich hatte eine absolut furchtbare Woche. Eine unglaublich schreckliche Woche. Und ich weiß nicht, wie ich alles wieder in den Griff bekommen soll.“
    Ihr Mascara hatte eine dunkle Spur auf ihrer Wange hinterlassen und ihre Lippen schimmerten, entweder durch Lipgloss oder Tränen, das konnte er nicht sagen.
    „Du weißt doch, dass der Vorstand die Spenden an euch nicht aus persönlichen Gründen gekürzt hat.“
    „Sag das Clare Deveraux. Hast du gesehen, wie sie mich angeschaut hat? Ich war nie eine von euch und das werde ich auch niemals sein.“
    „Du meinst reich? Privilegiert?“ Er kniff die Lippen zusammen. „Nein, du bist ganz eindeutig besser als wir.“
    Alex konnte sehen, wie der Zorn in ihren Augen funkelte, als sie sich ihm nun wieder zuwandte. „Hast du auch nur den Hauch einer Ahnung, wie es sich anfühlt, bei den Leuten um Geld zu betteln, die dir dein Leben früher zur Hölle gemacht haben?“
    „Nein, hab ich nicht.“
    „Natürlich nicht. Alle Probleme, die du hast, können mit Geld geregelt werden.“
    „Nein, nicht alle.“ Nicht die schmerzende Last, die sich auf ihn gelegt hatte, seit sein Bruder verschwunden war. Oder die Konsequenzen, mit einem vom Sport ruinierten Knie leben zu müssen. Oder die Tatsache, dass er sich seitdem mit einem Leben abfinden musste, das er sich nicht gewünscht hatte und kaum kannte.
    Eine Brise kam auf und zupfte an Lucys Haaren. Die Locken bewegten sich sanft hin und her. Wie verzaubert hob er eine Hand, fing eine der blonden Strähnen und strich sie ihr hinters Ohr.
    Hinter ihm zuckte der Blitz einer Kamera. Alex fuhr herum. Zwei Reporter standen ein paar Meter von ihnen entfernt und fingen jede seiner Bewegungen ein.
    Die Medien – ein Aspekt seines Lebens, den er hasste. Und jetzt, wo er sich für den Kongress hatte aufstellen lassen, war alles nur noch schlimmer geworden. Er zog Lucy mit sich in den Schatten einer Hausecke. „Ich kann ein paar Anrufe machen und mit ein paar Leuten reden.“
    „Klar.“ Sie sah ihn an, als hätte er gerade angekündigt, sich einen dritten Arm wachsen zu lassen. „Ich schaffe das schon alleine.“
    „Dann ist es dir wohl doch nicht so ernst damit, Saving Grace zu retten.“
    Entgeistert sah sie ihn an. „Du würdest Aufrichtigkeit nicht mal erkennen, wenn sie dich zwischen die Augen treffen würde, oder? Natürlich würde ich alles tun! Es ist alles, was ich habe. Alles, was die Mädchen haben.“
    „Dann musst du darum kämpfen.“ Die leichte Note ihres Parfums flog zu ihm hinüber. Der Blumenduft passte perfekt zu ihr. Wenn er ihm einen Namen geben müsste, wäre es Verbitterung .
    „Was glaubst du, was ich jeden einzelnen Tag meines Lebens tue? Nicht alle von uns können einen Ball durch die Gegend werfen und mit einem Spiel Geld verdienen.“
    Alex zuckte die Schultern. „Bin wohl unter einem guten Stern geboren.“ Er beobachtete, wie die Reporter noch ein paar Fotos machten und dann davongingen.
    „Du kennst echte Probleme überhaupt nicht! Ich kümmere mich um junge Frauen, die zu mir kommen und nicht einmal ein Dach über dem Kopf haben – geschweige denn, etwas zu essen. Die Gesellschaft setzt sie einfach auf die Straße und überlässt sie sich selbst. Wenn du ein Problem hast, stellst du einen Scheck aus.“
    Er kannte Probleme. Und Schmerz. Doch er wusste weder, wie er mit dem einen, noch wie er mit dem anderen umgehen sollte. „Wenn du dich einmauern willst, dann tu das meinetwegen.“ Gegen die Gefühle in seiner Stimme konnte er nichts tun. „Ich wollte nur sicher gehen, dass du nicht auf das nächste Dach kletterst und springst.“
    „Nur, wenn du es mir vormachst“, murmelte sie.
    Jetzt konnte er ein Lachen nicht mehr unterdrücken. „Immerhin hast du deinen Charme nicht verloren.“
    „Doch, irgendwo zwischen herumfliegenden Shrimps und einer möglichen

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