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Scheinbar verliebt

Scheinbar verliebt

Titel: Scheinbar verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny B Jones
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nahm sie ihn an. Aber die Stadt wollte sie nicht verlassen.“ Clare ließ ihren Blick suchend über den Tisch schweifen.
    Julian erhob sich wortlos, nahm einen Umschlag und reichte ihn Clare.
    „Das ist der Scheck, den ich ihr ausgestellt habe.“ Sie wedelte ihn hin und her. „Und hier ist auch der Vertrag, den ich sie habe unterschreiben lassen.“ Sie reichte beides Lucy. „Im Austausch für eine Menge Geld hat deine Mutter versprochen, sich meinem Sohn nie wieder zu nähern und auch nicht über ihn zu sprechen. Und vor allem durfte sie ihn niemals als deinen Vater bezeichnen.“
    Lucys Hand zitterte, als sie den Scheck nahm. So viel war sie also wert gewesen. All diese Zeit hatte ihre Mutter nie auch nur ein Wort darüber verloren. Warum hatte sie ihr nicht die Wahrheit gesagt? Hatte sie Angst gehabt, dass Lucy sie dafür verurteilte?
    Diese schreckliche Privatschule. Bezahlt durch Clares Schweigegeld. Und die Würde ihrer Mutter.
    Weitere Puzzleteile fügten sich zusammen. „Also weil meine Mutter die Stadt nicht verlassen wollte, haben Sie es ihr unmöglich gemacht, hier zu arbeiten.“
    „Ich dachte doch, dass sie nur auf das Geld meines Sohnes aus war. Ja, ich wollte sie nicht immer sehen müssen und vor allem nicht in Stevens Nähe wissen.“ Clare zerknautschte ihre Serviette. „Lucy, ich hatte unrecht. Ich weiß das jetzt. Die große Schuld hält mich nachts wach.“
    „Das stimmt“, sagte Julian. „Sie schaut viele Shopping-Sender. Letzten Monat hat sie einen Mixer in Stiftgröße gekauft.“
    „Bitte sag, dass du mir vergibst.“
    Lucys Zunge konnte kaum einen vollständigen Satz zusammenbringen. „Also sagen Sie mir gerade, dass Sie die ganze Zeit über wussten, wer ich bin?“
    „Ja.“
    „Und der Mann, den Sie als meinen Vater bezeichnen, wusste es auch?“
    „Ja.“
    „Und er hatte mir nie etwas zu sagen?“ Lucys Stimme wurde immer lauter. „Und alles, was Sie jemals für mich getan haben war, gegen die weitere finanzielle Unterstützung durch Sinclair Hotels zu stimmen?“
    „Ich habe für dich gestimmt. Es ist mir wichtig, dass du das weißt. Mein Leben ist jetzt völlig anders.“ Die vornehme Dame nahm einen schlürfenden Bissen von ihrem Pudding. „Verstehst du das?“
    „Ich kann mit alldem nicht umgehen.“ Lucy erhob sich mit Tränen in den Augen. „Ich muss gehen.“
    „Lucy, warte –“
    Sie wandte sich wieder in Richtung Tisch. Sie schrie fast, als sie ihrer Großmutter antwortete. „Mein ganzes Leben lang hast du mich verleugnet. Mich abgelehnt. Genauso wie mein Vater . Und du erwartest, dass ich meine Arme öffne und dir vergebe? Ist das wirklich ernst gemeint? Hast du gedacht, dass unser Gespräch so endet? Hast du überhaupt irgendeine Ahnung, was ich durchgemacht habe?“
    Clares Augenbrauen widersetzten sich dem Botox und zogen sich zusammen. „Du wolltest die Wahrheit hören. Und ich möchte dich daran erinnern, dass du mich im Moment brauchst. Ich hätte nicht jeden Tag mit dir arbeiten können, wenn eine Lüge zwischen uns gestanden hätte.“ Auch Clare erhob sich jetzt. „Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich es tun.“
    „Es ist zu spät.“ Lucy griff nach ihrer Handtasche. „Es ist einfach zu spät.“ Sie ging um Clare herum und stürmte aus dem Esszimmer und aus dem Haus.

16. Kapitel
    U mzugskartons standen in ordentlichen Stapeln an der Wand von Matts Garage. Lucy wusste nicht, ob sie an der Eingangstür oder der Garage klopfen sollte, deshalb stand sie erst einmal in der Einfahrt und wartete auf eine Erleuchtung.
    Vielleicht sollte sie besser gehen. Es morgen versuchen. Oder nächste Woche. Sonntags sollte man sich doch ausruhen. Aber sicher war es nicht besonders entspannend, dem Mann, den man einmal hatte heiraten wollen, zu erzählen, dass man es lieber mit einem ehemaligen Quarterback probieren wollte. Sie wandte sich um und begann wieder in Richtung Auto gehen.
    „Lucy?“
    Sie erstarrte und fragte sich kurz, ob es möglich wäre, diesen Tag noch einmal von vorne zu beginnen.
    „Hallo, Matt.“ Die Distanz zu Matt, der an der Haustür stand, erstreckte sich vor ihr wie der letzte Kilometer bei einem Marathonlauf. All ihre Kraft wollte sie verlassen und in ihrem Kopf herrschte nur Chaos, während sie auf die Tür zuwankte.
    „Es sieht alles ziemlich schrecklich aus, aber komm doch rein.“ Er machte keine Anstalten, sie zu berühren, hielt ihr aber die Tür auf, als sie sich an ihm vorbeiquetschte.
    Sein Haus sah aus wie

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