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Scheinbar verliebt

Scheinbar verliebt

Titel: Scheinbar verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny B Jones
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fest.
    „Treffen sich die Hobbits wie immer am Donnerstag?“, fragte Sanjay. „Du bist mit Plätzchen-Backen dran, Lucy. Mach sie doch bitte wieder in Form einer fliegenden Untertasse, o.K.?“
    „Ich wohne im Moment nicht in meiner Wohnung.“ Lucy warf Alex einen scharfen Blick zu. „Aber ich kann sicher bald wieder einziehen.“
    „So schnell bestimmt nicht.“ Alex fand es gut, Lucy an einem Ort zu wissen, wo sie in Sicherheit vor der Presse war. Und obwohl er sich mit seiner eigenen Familie nicht auseinandersetzen wollte, war es sicher nur eine Frage der Zeit, wann Lucy ihrer Großmutter ihr Herz öffnen würde. „Aber ich bin sicher, Clare hätte nichts dagegen, wenn ihr eure Party bei ihr veranstaltet.“
    „Wir machen keine Party.“ Sanjay schob seine Brille hoch. „Es ist ein informatives Treffen für Menschen mit ähnlichen intellektuellen Interessen.“
    „Es ist ein Freak-Treffen, aber wir haben leckere Snacks.“
    Morgan zeigte auf einen Tisch, der an der Reling stand. „Die Mädchen sehen atemberaubend aus.“
    „Die Mädchen?“ Lucy sah über ihre Schulter. Alle dreizehn jungen Frauen aus Saving Grace winkten in ihre Richtung. Lucy sah Alex fragend an.
    Er zuckte nur mit den Schultern. „Ich dachte, sie hätten bestimmt Spaß an so einer Party.“
    „Das ist nur die halbe Wahrheit“, sagte Morgan. „Heute hatten sie alle einen Beautytag. Mit dem kompletten Programm – Shoppen, Haare, Make-up.“
    Lucys Augen wurden groß vor stiller Verwunderung.
    „Alles seine Idee.“ Morgan lächelte Alex widerwillig an.
    „Alex, ich … ich weiß nicht, was ich sagen soll.“
    Vom Kindergarten an bis zur Profiliga war Alex immer nur das Beste vom Besten gewöhnt gewesen. Sein Sponsor Nike hatte ihn mit Autos versorgt. Agenten hatten ihn in teure Restaurants eingeladen und Karten für die VIP-Lounge der Los Angeles Lakers geschenkt. Frauen hatten ihm Dinge angeboten, die seiner Mutter die Tränen in die Augen getrieben hätten. Aber niemals hatte ihn jemand mit einer solchen Ehrfurcht angesehen, wie Lucy es nun tat.
    „Keine Ursache! Ich hatte nur gedacht, die Mädchen verdienen es, sich mal so richtig verwöhnen zu lassen.“
    Dann war sie plötzlich in seinen Armen, drückte sich an ihn, als hätte er ihr gerade seine Kreditkarte geschenkt. Er legte eine Hand auf ihren Rücken und mit der anderen strich er ihr durchs Haar, das er sowieso immer und immer wieder berühren musste. Vor ein paar Sekunden hätte Lucy ihn am liebsten den Haien zum Fraß vorgeworfen. Und jetzt war er plötzlich ihr Held. Er wusste, dass man sie beobachtete, doch es war ihm egal. Er presste seine Lippen gegen ihre Schläfe und verharrte in diesem Moment der innigen Zweisamkeit.

26. Kapitel
    J ede Party hatte eine Spaßbremse. Und die des heutigen Abends kam gerade in einem eleganten schwarzen Halstonkleid auf sie zu.
    „Alex, Lucy.“ Clares Diamanten schwangen an ihren Ohren hin und her und klimperten an ihrem Handgelenk. „Verschiebt eure öffentlich zur Schau gestellten Zärtlichkeiten bitte auf später. Da sind ein paar Leute, die ihr treffen müsst.“
    Widerwillig verließ Lucy ihre Freunde und blieb an Alex’ Seite, während er sich nach und nach durch die verschiedenen Grüppchen im Raum arbeitete. Sie versuchte, so wenig wie möglich zu sagen, lächelte jedoch so strahlend und freundlich, dass sie nach einer Weile das Gefühl hatte, ihre Lippen würden gleich abfallen. In der Begleitung von Clare, die an ihrer Seite festgeleimt zu sein schien, fiel Lucys anfängliche Aufregung von ihr ab. Die ehemalige First Lady war ein Genie im Lenken von Unterhaltungen. So sehr, dass Lucy immer nur kurze Kommentare einwerfen musste, wenn es von ihr erwartet wurde. Ja, sie mochte Alex’ neue Ideen für die Erneuerung des Pflegerechtes für Kinder. Sie wünschte sich sehr, dass die Menschen sahen, welches Herz in Alex schlug. Nein, sie glaubte nicht, dass Alex’ Gegner das Wohl des öffentlichen Schulsystems wirklich am Herzen lag. Natürlich liebte sie Gucci. Die machten einfach die besten Schuhe.
    Es brachte sie fast um den Verstand. Wollte denn keiner über die Eröffnung des neuen Second-Hand-Ladens in der Fußgängerzone reden? Oder darüber, dass gemunkelt wurde, es solle weitere Teile von Avatar geben?
    Doch sie stand es durch. Und nur einmal passierte ihr ein kleiner Ausrutscher – nämlich, als sie auf Senator Coolidges Frau Bezug nahm und aus Versehen den Namen seiner Ex-Frau nannte. Clare hatte unauffällig

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