Scheinbar verliebt
gehüstelt und Lucy hatte ihren Fehler dankbar korrigiert.
Nachdem sie gemeinsam die Anstandsrunde gedreht hatten, gingen Alex und Lucy zu den Mädchen. Während Lucy mit ihnen plauderte, forderte Alex Marinell zum Tanzen auf und brachte das Mädchen zum Kichern. Dieses Geräusch war Musik in Lucys Ohren. Sie war so verzaubert, dass sie sich kaum auf die Unterhaltung konzentrieren konnte, während jedes ihrer Mädchen, das mutig genug war, mit einem amerikanischen Superstar zu tanzen, auf die Tanzfläche geführt wurde. Tyneisha hätte in ihrem knappen pinken Kleid die Zwillingsschwester von Beyonce sein können. Sie strauchelte zweimal, während Alex versuchte, sie durch einen Walzer zu führen. Und als das Mädchen dann seinerseits versuchte, Alex zu ein paar Hip-Hop-Schritten zu überreden, konnte Lucy ihr Lachen nicht mehr zurückhalten.
Die Musik wechselte schließlich zu einem Lied, das Lucy als „The Way You Look Tonight“ erkannte. Musik zum Verlieben.
„Ich habe mich gefragt, ob Sie nicht mit mir tanzen wollen, Ms Wiltshire.“
Mit in die Handfläche gestütztem Kinn blickte Lucy auf und sah Alex vor sich stehen. Er hatte ihr seine Hand erwartungsvoll entgegengestreckt. Sein Ärger schien gänzlich verflogen zu sein und in seinen Augen stand nun stattdessen ein Ausdruck, der sie verunsicherte.
„Ich weiß nicht.“ Sie legte ihre Hand in die seine. „Du hast mit fast jeder Frau hier getanzt.“
„Das war nur ein schwacher Ersatz für die Eine, die ich wirklich will.“
Sie lachte, als sie sich in seine Arme begab. „Du bist wirklich gut, Sinclair.“
Alex drückte sie sanft an sich und Lucy legte entspannt ihre Wange an seine Schulter, während sie sich über die kleine Tanzfläche bewegten.
„Für die Mädchen ist das mit Sicherheit der schönste Tag ihres Lebens“, sagte sie leise.
Seine Hand massierte ihren Nacken und sandte Schauer über ihren Rücken. „Ich bin froh, dass sie den Abend genießen.“
„Du bist ein guter Mann, Alex.“
„Das schreibe ich heute Abend gleich in mein Tagebuch.“
Sie beugte sich etwas zurück und sah ihm in die Augen. „Wissen all deine Supermodel-Ex-Freundinnen, dass du ein großes Herz hast?“
Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. „Nur für dich, Lucy.“
Er beugte sich zu ihr hinab und küsste ihre Stirn.
Es war alles nur Show, nur Fassade, doch es würde jeder Frau den Kopf verdrehen. Warum nur konnte er nicht der arrogante Macho bleiben? Er hielt sich nicht ans Drehbuch und Lucy wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte.
Sie erschlich sich einen weiteren Blick auf ihn, während sie sich im Takt der Musik wiegten. Alex wirkte in seinem schwarzen Smoking gleichzeitig elegant und ungezähmt. Es war gut, dass jemand wie Matt mehr ihr Typ war. Beständig. Ruhig. Vorhersehbar. Alex war nichts von alledem. Er war launenhaft, intensiv, ein Mann, der allen Regeln trotzte.
Es hatte nichts zu bedeuten, dass sie so perfekt in seine Arme zu passen schien, während sie unter den Sternen auf der Tanzfläche dahinglitten. Oder dass ihr Herz immer schneller schlug. Das lag alles nur am Mondlicht und dem Zauber des Ozeans.
Lucy sah, wie sich einige ihrer Mädchen erhoben und unter die Gäste mischten. „Sie werden sich doch benehmen, oder?“
Er fuhr ihr mit der Hand über die Wange. „Warum sollten sie nicht?“
„Weil die Menschen hier alles besitzen, was sie nicht haben.“
„Aber dafür haben sie dich.“
Sie wandte ihren Kopf, sodass sie ihm ins Gesicht schauen konnte. Braune Augen trafen blaue. Unter Alex’ Blick wurde Lucy ganz warm. Sie konnte ihre Augen nicht von ihm abwenden. Sie spürte nur, wie sie sich von Alex angezogen fühlte.
„Du bringst mich wirklich durcheinander“, flüsterte sie, als sie ihre Hände auf seinen Brustkorb legte.
Er ließ seinen Kopf sinken. Seine Lippen schwebten direkt vor den ihren. „Genauso geht es mir mit dir.“
Er würde sie küssen. War das Wirklichkeit? Teil des Plans? Kümmerte sie sich überhaupt darum?
Sie schloss die Augen, spürte die federleichte Berührung seiner Lippen.
Doch schon im nächsten Moment hob er seinen Kopf und ließ seinen Blick in die Runde schweifen. „Wir machen nachher an dieser Stelle weiter.“
Ihr Gehirn war wie vernebelt, aber sie versuchte dennoch, wieder in die Wirklichkeit zurückzukehren. Er hätte sie fast geküsst. Sie hatte sich diesen Blick in seinen Augen niemals erträumt oder diese Anziehung erwartet, die zwischen ihnen herrschte. Lucy
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