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Scheiss dich nicht an - Lebe

Scheiss dich nicht an - Lebe

Titel: Scheiss dich nicht an - Lebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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jaja, da könnte tatsächlich was drinstecken. Aber fehlt da nicht noch die Sahne auf dem Törtchen, Lois? Please tell me more!“ „Du bist aber wieder neugierig heute!“
    „Investigativ, Lois. Ich frage nur investigativ.“
    „Die Sahne auf dem Törtchen ist die Schweinsgulaschsuppe, die der Biermösel immer verdrückt, falls es dich interessiert. Die ist nämlich scharf wie mein Puderdöschen im Frühling, und es kracht immer ganz ordentlich im Gebälk, wenn der eine Bombe zündet, in Kalkutta unten täten sie den sofort davonjagen, wenn der sich neben die Kuh an den Straßenrand setzt und dort sein Häufchen abstellt – habe ich Häufchen gesagt? Du meine Güte! Auf einem Parkplatz im small german corner – you understand? – steht eine Gedenktafel, dort hat er sich vor 35 Jahren mal die Füße vertreten müssen im Rahmen von einem Gendarmerie-Betriebsausflug, und dann hat er hinter einem Baum sein Geschäft verrichtet, the big one! Also der Baum, was soll ich dir sagen, der sieht jetzt nicht mehr aus wie die stolze Eiche im Lehrbuch, der sieht aus wie der Dornbusch in der Bibel, aber mehr erzähl ich dir nicht!“
    Schon ärgert sie sich wieder über ihr loses Mundwerk. Für eine rasende Reporterin, die es auf den Pulitzerpreis abgesehen hat, redet sie einfach zu viel. Ein hämisches Kichern am anderen Ende der Leitung und das Geräusch eines Stenobleis auf einem Schmierzettel bestätigen ihr, dass der Bob schon wieder eine von ihren Storys stehlen und an ihrer Stelle den Preis abstauben will, damned! Aber bevor sie endlich auflegen kann, stellt der schon wieder die genau richtige Frage, das macht er wirklich sehr gut:
    „Und wann ist es so weit, Lois? Wann fällt der erste Krapfen in den Kanal vom Frisör Manfred hinein?“
    „Na morgen ist es so weit!“, platzt es aus der Lois heraus, sie kann einfach keine Geheimnisse für sich behalten. „Ab morgen rinnt die Scheiße endlich in den Kanal hinunter, und ich werde halt dort sein und ein paar Fotos machen, ,bitte lächeln!‘, für eine gut recherchierte Story ist ja heutzutage kaum noch Platz in so einer Zeitung, alle wollen nur Fotos und noch mehr Fotos, keiner interessiert sich mehr für die Story, das wäre jedenfalls die eine Story, an der ich gerade schreibe.“
    „Und die andere?“
    „Die andere ist die, dass der Hasenscharten-Ulf verschwunden ist, falls dich das überhaupt interessiert, dingdong, der Glöckner vom Pfarrer Hein drüben ist ihm aus dem Glockenturm ausgebüxt.“
    „Holy shit!“, schreit der Bob jetzt entfesselt in die Telefonmuschel hinein, „these are so great Storys, Lois! Stay focused!“ „Na, immer schön die Kirche im Dorf lassen, wenn wir schon davon reden!“, rückt die Lois Lehn vom Ländlichen Boten die Verhältnisse mit dem Bob Woodward von der Washington Post wieder gerade. „Wie wenn ich von dir gute Ratschläge brauchen könnte, Bobby-baby! Wer ruft denn wen die ganze Zeit an, wenn er nicht mehr weiterweiß mit seinen Storys, you or I? Du könntest dich längst an deinen breiten Hosenträgern aufhängen, wenn du mich nicht hättest.“
    „Im so sorry, Lois!“
    „Und hör endlich auf, mich Lois zu nennen, my name is Carl, Carl Bernstein from the Washington Post !“
    „I am so sorry, Carl.“
    „Na siehst du, geht doch!“
    Die Lois Lehn kippt zur Abkühlung eine halbe Flasche vom sauren Rotwein, und dann herrscht ein kurzes Schweigen zwischen den beiden Starreportern, aber nach zwei Sekunden ist es schon wieder vorbei.
    „Und?“, sagt die Lois endlich, sie hält die bleierne Stille nicht aus. „Willst du mehr wissen?“
    „Much more!“
    „Well“, sagt die Lois, „viel mehr kann ich dir natürlich nicht über das Verschwinden vom Hasenscharten-Ulf verraten, aber es gibt da natürlich Gerüchte, da erzähl ich dir sicher nicht zu viel.“
    „Rumours?“, läuft dem Bob endgültig das Wasser im Mund zusammen. Nichts liebt ein Pulitzerpreisträger mehr als Gerüchte.
    „Tell me more, Lois, more, more, more!“, fleht er geradezu. Und weil es der Lois doch ein wenig schmeichelt, dass sich der Bob Woodward von der Washington Post fast in die Hose scheißt, wenn er ihre Storys hört, wirft sie ihm noch dieses Häppchen zu:
    „Na gut, wenn du mir vielleicht verraten kannst, was yon hinten in den Arsch hineinstecken auf Englisch heißt, dann kann ich dir mehr über den Pfarrer Hein und den Hasenscharten-Ulf erzählen, also wie schaut’s aus, Bob, kannst du mir wenigstens sagen, was ,von hinten in

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