Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schenk mir dein gebrochenes Herz

Schenk mir dein gebrochenes Herz

Titel: Schenk mir dein gebrochenes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
Vom Netzwerk:
Haar. „Odalie ist zwar unheimlich verwöhnt und hält sich für den Nabel der Welt, aber sie ist nicht wirklich bösartig.“
    „Nicht?“
    „Na ja, jedenfalls jetzt nicht mehr“, erwiderte John. „Nicht, seitdem die Sache mit dir passiert ist und dein Vater einen Anwalt eingeschaltet hat. Übrigens hat sie damals auch noch andere Mädchen drangsaliert. Als sie von der Sache in der Bibliothek gehört haben, haben einige Leute sich endlich getraut, mal mit unserem Vater zu sprechen. Er war damals völlig perplex. Unsere Mutter übrigens auch.“
    Er seufzte. „Und dann haben die beiden Odalie ins Gebet genommen. Aber so richtig. Am Ende war sie wirklich betroffen, und sie hat sich von da an ehrlich Mühe gegeben, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Aber an erster Stelle stand immer noch sie selbst, daran hat sich nichts geändert.“
    „Komisch, du und deine Eltern, ihr seid da ganz anders.“ Maddie lächelte. „Obwohl deine Mutter ihr so ähnlich sieht und auch so eine tolle Stimme hat.“
    „Stimmt, aber dabei ist sie absolut nicht eingebildet. Sie hätte damals sofort an die Oper gehen können, aber sie hat abgelehnt, weil sie lieber auf der Ranch bleiben wollte und außerdem lieber Blues gesungen hat. Jetzt singt sie immer noch, aber in erster Linie für uns. Und sie komponiert Songs für andere. Manchmal wird sogar ein Riesenhit daraus, wie vor Kurzem. Da hat sie ein Stück für die Band Desperado geschrieben.“
    „Ich weiß, das war toll. Ich mag Desperado sowieso unheimlich gern.“
    „Ich auch.“ John betrachtete sie nachdenklich. „Komisch …“
    „Was denn?“
    „Wir können uns so gut miteinander unterhalten. Bei den meisten anderen Frauen tue ich mich schwer, da werde ich nervös und weiß nicht, was ich sagen soll. Darum habe ich mich auch so lange nicht mehr verabredet.“
    „Ich hatte heute jedenfalls einen tollen Abend. Es war schön, mit dir zu tanzen.“
    „Vielleicht machen wir das ja mal wieder.“
    „Das wäre schön.“
    Lächelnd stieg John aus und öffnete ihr die Beifahrertür. Einen Moment lang schien er zu überlegen, ob er sie küssen sollte. Er war so ein freundlicher, zurückhaltender Mensch!
    Das gefiel Maddie. Schließlich stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. „Vielen Dank noch mal für alles“, sagte sie. „Bis bald!“
    Dann lief sie die Treppen zur Eingangstür hoch und ging ins Haus. Als sie sich kurz umdrehte, bemerkte sie, dass John immer noch neben seinem Wagen stand und ihr nachsah.
    Sie mochte ihn, er war ein netter Mensch. Aber nachdem sie ein einziges Mal mit Cort getanzt hatte, hatte ihr ganzer Körper in Flammen gestanden. Rein sinnbildlich gesprochen, natürlich.
    Auch jetzt wusste sie immer noch, wie es sich angefühlt hatte, als sein Atem ihre Stirn gestreift und seine Lippen ihr Haar berührt hatten. Sie erinnerte sich an jedes Wort, das er ihr zugeflüstert hatte. Und ihr wurde immer noch heiß, wenn sie daran dachte. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Was war bloß auf einmal mit ihr los?
    Seit die Sache mit dem Jungen an der Highschool passiert war, war sie nur noch selten ausgegangen. Als Cort im Arbeitszimmer ihres Vaters so wütend geworden war, hatte sie schreckliche Angst bekommen – obwohl sie im Grunde wusste, dass er ihr nie etwas zuleide tun würde. Trotzdem hatte sie sich ihm gegenüber erst wieder entspannt, als sie miteinander getanzt hatten.
    Und obwohl Cort etwas angetrunken gewesen war, war dieser Tanz für sie so wunderschön gewesen, dass sie ihr Leben lang davon träumen würde. Selbst wenn Odalie wirklich demnächst nach Hause kam und Cort heiratete. Gleichzeitig wusste Maddie, dass er mit ihr nie glücklich werden konnte. Diese Frau liebte sich selbst so sehr, dass es in ihrem Leben keinen Platz für einen Mann geben konnte.
    Warum hat sie sich nicht in ihren italienischen Gesangslehrer verliebt und ihn gleich geheiratet? Dann hätte Cort sich irgendwann damit abfinden müssen und wäre frei gewesen, sich einer anderen Frau zuzuwenden. Vielleicht sogar Maddie.
    Andererseits … wieso sollte er? Auf das, was heute beim Tanzen zwischen ihnen geschehen war, konnte sie nichts geben. Da war er beschwipst gewesen und nicht ganz er selbst. Wahrscheinlich hatte er sich so sehr nach Odalie gesehnt, dass er die nächstbeste Frau an sich gezogen hatte. Wenn er erst wieder nüchtern war, wollte er bestimmt nichts mehr mit Maddie zu tun haben.
    Kurz vor Sonnenaufgang schlief Maddie endlich ein.

Weitere Kostenlose Bücher