Schenk mir dein gebrochenes Herz
leid!“
Maddie streckte ihre Hand aus und berührte Odalies. „Du konntest mich gar nicht sehen, ich bin einfach auf die Straße gelaufen, ohne zu gucken. Weil ich Pumpkin einfangen wollte. Es war nicht deine Schuld; ich habe nicht aufgepasst.“
Jetzt konnte auch Odalie ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. „Okay, dann sind wir eben beide schuld. Aber das Wichtigste ist erst mal, dass du wieder gesund wirst.“
„Dazu möchte ich auch gern beitragen“, fügte Cort hinzu und berührte Maddies verletzte Wange.
Sie schluckte, wollte offenbar noch etwas sagen … aber die Beruhigungsmittel waren stärker. Wenige Sekunden später war sie eingeschlafen.
7. KAPITEL
„Wird sie wieder richtig gesund?“, wollte Sadie wissen, als Odalie und Cort sich zu ihr in den Wartebereich setzten.
„Ja, aber das erfordert wohl viel Zeit und Geduld“, erwiderte Cort ernst.
„Sag ihr bitte nichts davon“, begann Odalie vorsichtig, „aber sie hat eine wahrscheinlich vorübergehende Teillähmung in den Beinen. Nein, mach dir bitte keine Sorgen“, sprach sie weiter, als Sadie so aussah, als würde sie sofort wieder in Tränen ausbrechen. „Wir haben einen der besten Unfallchirurgen Amerikas kontaktiert. Er arbeitet eigentlich an der Mayo-Klinik in Minnesota, aber wir lassen ihn einfliegen, damit er Maddie untersucht.“
„Das … das kostet doch ein Vermögen!“, protestierte Sadie.
„Nein, überhaupt nicht. Mach dir deswegen keine Gedanken. Ich habe Maddie angefahren und komme jetzt für die Arztkosten auf. Das ist mir sogar sehr wichtig“, sagte Odalie mit fester Stimme.
„Und ich helfe ihr dabei, schließlich war das mein Auto“, fügte Cort hinzu.
Sadie schluchzte. „Ich … weiß gar nicht, wie ich mich bei euch bedanken soll!“
Odalie umarmte die ältere Frau. „Es tut mir schrecklich leid“, sagte sie. „Wenn ich die ganze Zeit richtig aufgepasst hätte, hätte ich sie vielleicht nicht angefahren.“
Sadie drückte sie zurück. „Solche Unfälle passieren nun mal“, gab sie unter Tränen zurück. „Dieser dumme Hahn … der hatte wirklich einen Stich, oder?“
„Allerdings.“ Cort seufzte. „Er ist mitten auf die Straße gerannt, und Maddie ist hinterhergestürzt und uns dabei genau vors Auto gelaufen. Es ging alles ganz schnell.“
Auf keinen Fall wollte Odalie zugeben, dass sie diese Straße nur entlanggefahren war, um Maddie zu zeigen, dass sie mit Cort unterwegs war. Dafür schämte sie sich nämlich unendlich. „Sie wird wieder gesund, ganz bestimmt“, sagte sie.
„Meine arme kleine Maddie.“ Sadie war am Boden zerstört. „Wenn sie erfährt, dass sie ihre Beine vielleicht nie mehr bewegen kann, gibt sie bestimmt auf.“
„Kommt gar nicht infrage“, widersprach Odalie bestimmt. „Das lassen wir nämlich nicht zu.“
Ein Hilfssheriff kam in den Wartebereich. Er sah sich kurz um, dann ging er auf Odalie und Cort zu.
„Es war meine Schuld!“, rief Odalie. „Ich habe seinen Wagen gefahren“, sie wies mit dem Kopf auf Cort, „und für einen Moment nicht auf die Straße geachtet. Da ist Maddie plötzlich vors Auto gelaufen, weil sie ihren verrückten Hahn retten wollte. So ist sie eben, sie denkt immer zuerst an andere!“
Der Hilfssheriff lächelte traurig. „Ja, so war das wohl. Wir haben den Unfall inzwischen rekonstruiert und wissen ziemlich genau, wie alles passiert ist.“
„Muss sie deswegen vor Gericht?“
„Höchstwahrscheinlich nicht. Die junge Dame hat selbst zugegeben, dass sie auf die Straße gelaufen ist, ohne sich vorher umzuschauen.“
Allerdings fand Odalie die Vorstellung, dass Maddie für immer gelähmt bleiben könnte, viel schlimmer als jede Haft- oder Geldstrafe.
„Das schließt natürlich nicht aus, dass Ms Lane Anzeige erstattet“, gab der Hilfssheriff zu bedenken.
Odalie lächelte. „Das würde ich ihr nicht übel nehmen.“
Er erwiderte ihr Lächeln. „Ich hoffe, dass sie bald wieder ganz gesund wird.“
„Das hoffen wir auch“, stimmte sie ihm zu. „Vielen Dank.“
Er nickte und verabschiedete sich wieder.
Sadie beugte sich zu ihnen herüber. „Was hat der Arzt denn über ihre Beine gesagt?“
Odalie atmete tief durch. Sie war schrecklich müde, wollte aber nicht mehr nach Hause fahren, sondern die Nacht im Krankenhaus verbringen. Irgendwann würde sie ihre Familie informieren müssen. „Der Arzt meinte etwas von vielen entzündlichen Blutergüssen und Schwellungen. Offenbar kann das auch Lähmungserscheinungen
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