Schenk mir dein gebrochenes Herz
wieder zurück in ihren Körper kam. Sie erschauerte.
Cort machte Höllenqualen durch. Vor ihm lag Maddie, ihre Kleidung war blutverschmiert. Vielleicht würde sie den Unfall nicht überleben … und es gab nichts, was er dagegen tun konnte! Ihm wurde schlecht. Zärtlich strich er ihr das Haar aus dem Gesicht.
„Wähl noch mal den Notruf und frag sie, wo sie bleiben!“, wies Odalie ihn an.
Das tat er auch. Die Frau versicherte ihm, dass der Krankenwagen gleich bei ihnen sein müsste, und stellte ihm einige Fragen über den Unfall. Cort versuchte, sie so gut es ging zu beantworten.
„Wo ist deine Großtante?“, erkundigte er sich leise bei Maddie.
„Einkaufen“, brachte sie hervor.
„Mach dir keine Gedanken, ich erkläre ihr alles“, sagte er, als sie ihn beunruhigt ansah.
Inzwischen hatte Odalie ihre Benommenheit überwunden. Sie untersuchte Maddie, während Cort weiter mit der Frau aus der Notrufzentrale sprach.
„Äußerlich sehe ich keine schlimmen Verletzungen, aber ich traue mich nicht, sie zu bewegen“, informierte Odalie ihn. „Einige ziemlich blutige Schürfwunden gibt es“, fuhr sie fort.“ Dann wandte sie sich an Maddie. „Versuch mal, deine Arme und Beine zu bewegen“, sagte sie mit erstaunlich sanfter Stimme. „Geht das?“
„Ja“, erwiderte Maddie. „Aber es … tut weh.“
„Gut, und jetzt deine Füße!“
„Okay.“
Odalie sah zu Cort herüber. Der Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben.
„So, jetzt habe ich sie bewegt.“ Maddie kniff die Augen zusammen. „Es tut so weh!“
„Sagen Sie ihnen, dass sie sich beeilen sollen!“, rief Cort in sein Handy.
„Sie sind schon da!“ Odalie wies mit dem Kopf auf den rot-weißen Wagen, der gerade auf sie zukam.
Odalie wandte sich an einen der Sanitäter. „Sie kann ihre Füße nicht bewegen“, raunte sie ihm zu.
Er nickte. „Wir sagen ihr nichts davon.“
Dann beugten sich die Sanitäter über Maddie.
Besorgt betrachtete Odalie die schlafende Maddie. Gemeinsam mit Cort saß sie an ihrem Bett in einem Krankenzimmer. Nachdem die Sanitäter sie in den Krankenwagen geladen hatten, hatten sie ihr eine Beruhigungsspritze gegeben. Wahrscheinlich hatte sie von dem Transport nichts mitbekommen.
Plötzlich öffnete Maddie die Augen. Sie blinzelte und blickte von Cort zu Odalie. Es schien eine Weile zu dauern, bis ihr bewusst wurde, was geschehen war. „Dein … schönes Kleid“, brachte sie schließlich hervor und verzog schmerzerfüllt das Gesicht.
Sofort stand Odalie auf und ging zum Bett. Es war ein komisches Gefühl: Ihr ganzes Leben lang hatte sie sich so benommen, als würde außer ihr niemand sonst auf der Welt eine Rolle spielen. Sie hatte noch nie für jemanden da sein müssen, der sie dringend brauchte. Stattdessen war Odalie in einer Tour umsorgt, verwöhnt und bewundert worden. Sie hatte nie gelernt, was es hieß, Verantwortung zu tragen.
Aber jetzt lag da diese Frau vor ihr, eigentlich ihre Erzfeindin, die durch ihr Verhalten fast zu Tode gekommen wäre. Auf einmal wurde Odalie gebraucht, und zwar dringend.
Cort hatte auch Maddies Großtante Sadie benachrichtigt. Sie saß jetzt im Wartebereich, war aber noch nicht in der richtigen Verfassung, ihre Nichte zu sehen. Sie war so aufgelöst gewesen, dass das Krankenhauspersonal sie erst mal hatte beruhigen müssen.
„Deine Großtante ist auch hier“, sagte Odalie leise zu Maddie. „Es wird alles wieder gut.“
Die Tränen rannen ihr über die Wangen. „Ach, ich weiß nicht. Auf der Ranch ist so viel zu tun, und ich liege hier und bin zu nichts zu gebrauchen.“
„Mach dir keine Sorgen“, sagte Cort mit fester Stimme. „Ich kümmere mich schon um alles.“
„Und Pumpkin …“, schluchzte sie. „Er war wirklich unerträglich, aber …“ Sie wischte sich über das Gesicht. „Aber ich hatte ihn lieb.“
Odalie beugte sich über sie und küsste ihr zerzaustes Haar. „Es tut mir so leid. Das muss wirklich schlimm für dich sein. Ich weiß, dass es Pumpkin nicht zweimal gibt, aber … wir versuchen, einen anderen unerträglichen Hahn für dich zu finden, okay?“
Maddie konnte gar nicht aufhören zu weinen. „Aber du … du hasst mich doch!“
„Nein“, erwiderte Odalie leise. „Überhaupt nicht. Und es tut mir so leid, dass du jetzt meinetwegen hier liegst. Ich saß nämlich hinterm Steuer.“ Sie biss sich auf die Lippe. „Ich … ich hatte die Straße nicht richtig im Blick“, erklärte sie tonlos. „Maddie, es tut mir schrecklich
Weitere Kostenlose Bücher