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Schenk mir dein Herz, keine Diamanten

Schenk mir dein Herz, keine Diamanten

Titel: Schenk mir dein Herz, keine Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JACQUELINE BAIRD
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wichtiger Mann, und mehr als ein paar Stunden seiner Zeit dürfen wir nicht beanspruchen.“ Sie warf Jed einen vernichtenden Blick zu.
    „Aber Phoebe, ich werde euch doch nicht die Pläne für das Wochenende verderben. Außerdem habe ich viel Zeit, und ich würde wirklich gern das ganze Wochenende mit euch verbringen.“
    „Das ist doch toll, Mum!“
    Und nachdem Ben Jed begeistert den großen Caravan beschrieb, in dem es zwei Schlafkammern gab und auch noch ein Sofa, das zu einem Bett umfunktioniert werden konnte, erübrigte sich die Ausrede, dass es nicht genügend Platz geben würde. Zu erwähnen, dass Jed keinen Koffer gepackt hatte, erwies sich als reine Zeitverschwendung, denn er konterte prompt, dass er sich alles Nötige kaufen könne.
    Dann verlangte er mit einem zynischen kleinen Lächeln den Autoschlüssel von ihr, um ihr Gepäck umladen zu können.
    Wollte sie ihren Sohn nicht aus dem Wagen zerren und den abscheulichen Mann anschreien, dass er verschwinden solle, blieb Phoebe nichts anderes übrig, als in den sauren Apfel zu beißen und das Spiel mitzumachen. Wie, um alles in der Welt, war aus ihrer geplanten kleinen Flucht vor Jed ein ganzes Wochenende mit eben diesem Mann geworden, noch dazu in einem engen Wohnwagen?! Für den reichen Griechen würde es wohl ein Schock werden. Vermutlich wusste er nicht einmal, was ein Caravan war.
    Im Rückspiegel traf sie auf seine lachenden Augen. „Also, Phoebe, wohin nun?“
    Sie musste an ihre erste Begegnung denken, als sein strahlendes Lachen sie sofort bezaubert hatte. Ihre Mundwinkel zuckten, wollten sich zu einem Lächeln verziehen, doch sie riss sich zusammen. Jed hatte allen Grund zum Lachen, sie dagegen nicht! „Weymouth. Dein Navi wird dir die Richtung weisen.“ Und dann wandte sie den Kopf zum Fenster und schwieg verbissen für die nächste Stunde, bis sie beim Campingplatz ankamen und vor dem Wohnwagen parkten.
    Entgegen Phoebes Erwartungen entpuppte sich der Tag nicht als komplette Katastrophe. Nachdem sie sich im Wohnwagen eingerichtet hatten – Ben bekam sein übliches Schlafzimmer –, zog der Junge Jed bei der Hand nach draußen, um ihm die Gegend zu zeigen. Sie fuhren zusammen nach Portland Bill hinaus, um sich den Leuchtturm anzusehen, aßen den Lunch in einem Fischrestaurant und besichtigten Portland Castle. Jed nahm unzählige Fotos mit seinem Handy auf, eines davon, wie Ben rittlings auf einer alten Kanone saß …
    Doch das war erst, nachdem Phoebe am Vormittag beim Einkaufen einen bösen Schock erlitten hatte und ihr die Realität mit Wucht bewusst geworden war …
    Ben konnte sich noch immer nicht entscheiden, welches Tapetenmuster ihm besser gefiel, und hatte daher beides verlangt, Autos und Dinosaurier. Phoebe hatte nachgegeben, auch wenn sie wusste, wie seltsam zwei verschiedene Muster an den Zimmerwänden aussehen mussten.
    Jed hatte den Ladenbesitzer gefragt, ob die Tapezierarbeiten bis zum Abend erledigt sein könnten, und Phoebe hatte ihm verächtlich lächelnd klargemacht, dass der Laden zwar Tapeten verkaufte, aber keine Tapezierer stellte. Das Tapezieren würde sie selbst übernehmen, sobald sie wieder zu Hause war.
    „Sei nicht albern“, hatte er nur gesagt, und einige Telefonate später verlangte er den Hausschlüssel von ihr, um ihn einem stämmigen Mann mit Namen Sid zu übergeben, zusammen mit den Tapetenrollen.
    Sid war offensichtlich seit gestern der Leibwächter ihres Sohnes. Er würde in ihrem Haus einige Sicherheitsmaßnahmen installieren, während die Tapezierer die Arbeiten in Bens Zimmer erledigten. Es war die perfekte Gelegenheit.
    Jetzt saß Phoebe, geduscht und in einem bequemen Jogginganzug, auf der Bettkante und sah auf ihren schlafenden Sohn hinunter. Sosehr sie sich auch gegen die Idee eines Leibwächters gewehrt hatte, sie musste anerkennen, dass sich das Leben ihres Sohnes für immer geändert hatte. Jed hatte lediglich zu ihr gesagt, Ben sei auch sein Sohn, und damit sei die Gefahr einer Entführung von nun an ständig präsent. Das hatte jeglichen Protest von ihr verstummen lassen …
    Zärtlich strich Phoebe Ben die Locken aus der Stirn und drückte einen sanften Kuss auf seine Wange. Sie stand auf, reckte die Schultern und verließ leise die Schlafkammer.

8. KAPITEL
    Phoebe blieb eine Weile in der schmalen Tür stehen und sah sich um. Der Wohnwagen war praktisch und komfortabel, aber sicherlich nicht die Umgebung, an die Jed gewöhnt war. Dennoch wirkte er auf der schmalen Bank, ohne Schuhe

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