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Schenk mir dein Herz, keine Diamanten

Schenk mir dein Herz, keine Diamanten

Titel: Schenk mir dein Herz, keine Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JACQUELINE BAIRD
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Meister. Doch als Phoebe zusah, wie Jed seinem Vater die Sauerstoffmaske wieder aufsetzte und ihn auf die Stirn küsste, fühlte sie sich schuldig für ihre wenig netten Gedanken. Jed sich so sanft um seinen Vater kümmern zu sehen, ließ Tränen in ihren Augen brennen.
    „Er schläft jetzt.“ Lächelnd nahm Jed Bens Hand und sah zu Phoebe. „Wir sollten gehen. Cora wird bei ihm bleiben.“
    Leise verließen sie das Zimmer. Jed legte den Arm um Phoebes Schultern, und jäh wurde ihr bewusst, welches Bild sie bieten mussten – das Bild einer Familie. Und wäre es denn wirklich so schrecklich, wenn sie das wären?
    Sie war entsetzt über die Richtung, die ihre Gedanken einschlugen. Aber man hatte ihr ja immer nachgesagt, sie sei zu nachgiebig für ihr eigenes Seelenheil … Abrupt schüttelte sie Jeds Arm ab.
    „Nicht jetzt, Phoebe. Warte mit deinen Vorwürfen.“ Er schien ihre Gedanken gelesen zu haben. „Ich habe eine anstrengende Nacht hinter mir, und der Tag wird nicht besser werden. Mein Vater ist unmöglich.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich möchte jetzt nur nach Hause, mich duschen und umziehen und vielleicht eine Stunde schlafen.“
    Sie musterte ihn. Jed, der Mann mit der nie versiegenden Energie, der Mann, den sie immer für unbesiegbar gehalten hatte, wirkte erschöpft und am Ende seiner Kräfte. „Ja, das täte dir sicherlich gut.“
    Sie gingen zu seinem Wagen und stiegen ein. Jed lehnte den Kopf an die Kopfstütze und schloss für einen Moment die Augen. Erleichterung floss durch ihn hindurch. Sein Sohn und Phoebe waren bei ihm. Sein Vater hatte Ben gesehen, und das war gut so. Was immer die nächsten Stunden bringen würden … die Lebenszeit seines Vaters hatte sich auf jeden Fall drastisch verkürzt. Er hatte noch genug Zeit, seinen Sohn kennenzulernen, sein Vater jedoch wahrscheinlich nicht.
    Der Befehl des Alten schoss ihm wieder durch den Kopf. Jed zog sein Handy hervor und rief seinen Anwalt an. Er musste den Alten bewundern – er hatte noch lange nicht aufgegeben.
    Das Haus lag außerhalb der Stadt, direkt an der Küste – eine Villa auf einem riesigen Grundstück, mit Blick aufs Meer. Ben war über alle Maßen beeindruckt, Phoebe auch. Jed stellte ihnen die Haushälterin vor, Maria, die glücklicherweise Englisch sprach. Die beiden unterhielten sich in schnellem Griechisch, was Phoebe Zeit ließ, sich interessiert umzuschauen.
    Eine breite Treppe führte von der mit Marmor ausgelegten großen Empfangshalle ins obere Stockwerk, hier im Parterre gingen gut ein Dutzend Türen in andere Räume. Und eine dieser Türen öffnete sich plötzlich, eine Frau erschien … Sophia!
    Wie angewurzelt sah Phoebe mit an, wie Sophia auf Jed zueilte, die Augen allein auf ihn gerichtet, und seinen Arm nahm, um in Griechisch auf ihn einzureden.
    Dass die beiden eng befreundet waren, wurde überdeutlich, als Sophia auch noch ihre Hand auf Jeds Brust legte. Doch das hatte Phoebe ja schon vorher gewusst, warum also sollte das Bild der beiden so eng beieinander ihr Übelkeit verursachen? Und warum sollte sie sich ein weiteres Mal betrogen und verraten fühlen?
    Weil sie Jed noch immer liebte … Der unwillkommene Gedanke blitzte in ihrem Kopf auf. Nein, nie wieder würde sie sich darauf einlassen. Schon einmal war sie grenzenlos verletzt worden, ein weiteres Mal würde sie es nicht überstehen. Leidenschaftlicher Sex und ein gemeinsames Wochenende hatten die Sehnsucht nach mehr in ihr erweckt, doch das war nur pure Lust, keinesfalls Liebe.
    Dann fiel ihr wieder ein, dass Jed gerade erst vor ein paar Tagen behauptet hatte, Sophia würde nicht mehr mit ihm reden. Verlogener Wurm!
    „Danke für deine Anteilnahme, ich bin sicher, meinem Vater wird es schon bald wieder besser gehen. Sprich doch bitte Englisch, wir haben Gäste.“ Er schob Sophia von sich weg und zog Ben an seine Seite. „Mein Sohn Benjamin. Seine Mutter Phoebe hast du ja bereits getroffen.“
    „Dein Sohn!“, rief Sophia perplex aus, fasste sich jedoch sofort wieder. „Hallo, Benjamin. Und natürlich erinnere ich mich an Phoebe. Wie könnte ich sie vergessen.“ Ihr Lächeln erreichte ihre Augen nicht. „Wie seltsam … Auf dem Ball sagte sie doch, ihr hättet euch noch nie gesehen, und jetzt ist sie mit deinem Sohn in deinem Haus.“ Sophia sprach nun wieder in ihrer Sprache mit Jed.
    Phoebe konnte sehen, wie Jeds Miene bei seiner Erwiderung hart wurde, sie sah auch die Emotionen in Sophias Augen aufblitzen und das gezwungene Lächeln,

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