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Schenk mir mehr als diese Nacht

Schenk mir mehr als diese Nacht

Titel: Schenk mir mehr als diese Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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mit dem er alte Substanz in fantastische Luxushotels verwandelte, ohne ihr den ursprünglichen Charme zu nehmen.
    Außerdem stammte er aus einer Familie von Erfolgstypen und Überfliegern, sodass er sich selbst nicht als etwas Besonderes empfand. Trotzdem gingen ihm Aneesas Worte unter die Haut. Vielleicht weil sie so aufrichtig klangen?
    „Ja, ich war jung, aber nicht so jung wie du, als du die ersten Stufen auf deiner Karriereleiter hochgestiegen bist.“
    An seinem Ton hörte sie, wie unwohl Sebastian sich fühlte, wenn er von sich selbst sprach. Doch das hielt Aneesa nicht davon ab, weiter zu bohren, auch wenn sie dieser Anflug von Schwäche rührte. „Du hast eine ganze Reihe von Brüdern, aber nur eine Schwester?“
    Sein Blick hatte etwas Warnendes, und Aneesa befürchtete schon, jeden Moment aufgefordert zu werden, sich um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern. Aber nach einer kurzen Pause antwortet er ihr doch.
    „Ich habe fünf Halbbrüder und einen echten. Nathaniel, er ist Schauspieler … und ja, es gibt auch noch eine Schwester.“ Er machte eine Pause. „Sie heißt Annabelle und ist Fotografin.“
    „Siehst du deine Geschwister oft?“, fragte Aneesa schnell weiter, um die fast greifbare Spannung aufzulösen, die plötzlich in der Luft lag. Der warnende Blick verstärkte sich, und Aneesa wappnete sich innerlich.
    „Wir leben in der ganzen Welt verstreut, aber wenn wir uns zufällig einmal am selben Ort aufhalten, versuchen wir schon, ein Treffen zu arrangieren“, kam es steif zurück.
    „Und dein Vater …“
    Noch bevor sie den Satz beenden konnte, erhob Sebastian sich mit einer geschmeidigen Bewegung vom Sofa. „Wenn es dir nichts ausmacht … ich habe noch eine Menge Arbeit zu erledigen und sage darum jetzt schon einmal Gute Nacht.“
    Aneesa nickte kurz wie betäubt und wünschte ihm ebenfalls eine gute Nacht – allerdings waren die Worte schon an Sebastians breiten Rücken gerichtet, da er offenbar nicht schnell genug von ihr wegkommen konnte.
    Mit einem Seufzer stellte sie ihre Teetasse ab und musste sich eingestehen, dass Sebastian Wolfe ihr nach den wenigen privaten Einblicken ein noch größeres Rätsel war als zuvor.
    Allein aufgrund der Tatsache, dass sie sein Kind erwartete, schien er ihr jedenfalls nicht das Recht einzuräumen, mehr über sein Leben und seine Familie zu erfahren. Aber warum? Was hatte er zu verbergen? Dass es in seiner Vergangenheit irgendeinen Familienskandal gegeben hatte, wusste sie bereits aus dem Internet. Nur die genauen Umstände kannte sie nicht. Und wie es aussah, beabsichtigte Sebastian auch nicht, sie näher einzuweihen. Jedenfalls im Moment nicht …
    Einige Nächte später versuchte Aneesa nach langem Herumwälzen, endlich erholsamen Schlaf zu finden, doch die vielen Fragen in ihrem Kopf waren noch mehr geworden und ließen sich einfach nicht abstellen.
    Sebastian hatte ihr unmissverständlich klargemacht, dass sie ihn mit ihrer Neugier nicht länger behelligen sollte. Sie nahmen die Mahlzeiten zusammen ein, doch jeden noch so zaghaften Versuch von ihrer Seite, das Gespräch auf ihn zu lenken, unterwanderte er geschickt, indem er den Spieß einfach umdrehte. Er war wirklich so stur wie ein Muli!
    Dazu kam, dass Aneesa sich in seiner Nähe wie ein liebeskranker Teenager fühlte! Ständig lief sie Gefahr, sich zu verraten, weil sie ihre Emotionen nur mit Mühe unter Kontrolle halten konnte. Von seiner Seite hingegen spürte sie nicht das leiseste Zeichen, dass es ihm vielleicht ähnlich erging wie ihr.
    Trafen sich ihre Blicke über den Tisch hinweg, wandte er sofort den Kopf ab. Aneesa zwang sich, das heiße Aufflackern in den gletscherblauen Augen als reine Fantasie und unsinnige Wunschvorstellung abzutun.
    Der einzige Grund, warum Sebastian sie an seinem Tisch und in seinem Apartment duldete, waren die Konsequenzen jener einen Nacht. Doch wohl schien er sich dabei nicht zu fühlen.
    Sein Kampf gegen die offenbar notorische Schlaflosigkeit war ihr natürlich nicht entgangen. Jede Nacht hörte sie ihn unruhig umherstreifen, wenn er sich nicht in sein privates Gym nach unten flüchtete, um sich an den Geräten auszupowern oder in dem großzügigen Pool eine Bahn nach der anderen zu schwimmen. Im ersten Morgenlicht verschwand er meistens zum Joggen, wobei sich auch das langsam zu einem echten Marathon auszuweiten schien.
    Aneesa seufzte und dachte daran, dass er auch in Mumbai im Pool geschwommen war, als sie auf der Flucht vor ihrer Hochzeit in

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