Schenk mir mehr als diese Nacht
hatte.
Dazu litt er unter diesem fast wütenden Begehren, das ihn verzehrte, sobald er nur an Aneesa dachte. War sie in seiner Nähe, schmerzte jeder Knochen und jeder Muskel in ihm vor Anstrengung, sich den unstillbaren Hunger nach ihren Küssen und ihrem atemberaubenden Körper nicht anmerken zu lassen. Gleichzeitig spürte er instinktiv, dass nur sie mit ihrer sanften, offenen Art die Dämonen in seinem Kopf zum Schweigen bringen konnte. Obwohl sie selbst der Auslöser für den Feuersturm in seinem Innern war.
Getrieben von einer Unruhe, die er nicht länger unterdrücken konnte, wandte Sebastian sich vom Fenster ab und ging zu Aneesas Zimmer. Als er die Tür öffnete, war das Bett leer. Der stechende Schmerz, der wie ein Dolchstoß in seine Brust fuhr, verebbte sofort, als er sie auf dem breiten Fenstersitz entdeckte. Die Knie hochgezogen, betrachtete auch sie verzückt Londons nächtliche Kulisse.
Jetzt wandte sie den Kopf, und ihre Augen weiteten sich, als sie ihn in der offenen Tür stehen sah. Sie trug ein langes T-Shirt, ihre Beine waren nackt, und Sebastians Körper reagierte sofort auf diesen reizvollen Anblick.
„Sebastian, was suchst du?“, fragte sie verblüfft, schwang die Beine von der Fensterbank und erhob sich rasch, bevor er bei ihr war.
„Dich!“, erklärte er ohne Umschweife, zog sie an seine Brust und fühlte im gleichen Moment, wie sein Körper und sein Geist sich entspannten, auch wenn sein Herz doppelt so schnell schlug. „Dich Aneesa … ich will dich.“
Ihr blieb gar keine Zeit für eine Antwort, weil Sebastian ihre Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss verschloss. Sie konnte nicht fassen, dass er leibhaftig ihren erotischen Fantasien entsprungen und mitten in ihrem Zimmer gelandet war! Dass es kein Traum war, spürte sie an dem harten Druck seiner Erregung gegen ihren Körper, als er sie noch fester an sich zog.
Die Erleichterung, dass ihre verzehrenden Wunschträume nicht einseitig gewesen waren, raubte Aneesa fast das Bewusstsein. Als sie spürte, wie Sebastian ungeduldig an ihrem langen T-Shirt nestelte, hob sie lächelnd die Arme, sodass er es ihr über den Kopf streifen konnte. Dann verharrte er einen Moment und sah einfach nur ihren nackten Körper an.
In der nächsten Sekunde begann er, sich hastig selbst auszuziehen. Dabei riss er sich das Hemd praktisch vom Körper, zerrte Jeans und Boxershorts in einem herunter und schüttelte sie einfach ab. Jetzt war auch er nackt. Stumm standen sie voreinander. Außer ihren schweren Atemzügen war kein Laut zu hören. Die Welt draußen hätte stehen bleiben können, sie hätten es nicht gemerkt.
Nach einer endlos scheinenden Zeit streckte Aneesa eine zitternde Hand aus und berührte Sebastians Brust. Sie beugte sich vor und presste einen verlangenden Kuss auf die warme gebräunte Haut. Mit einem dumpfen Laut vergrub er seine Hände in ihrem dunklen seidigen Haar, hob Aneesas Kopf und schaute ihr in die Augen.
„Du bist so schön …“, murmelte er heiser, strich mit den Händen über ihre Schultern und Oberarme, bevor er ihre Brüste umfasste, die noch voller geworden waren. Als Aneesa leicht zusammenzuckte, hielt er sofort inne. „Tut das weh?“
Rasch schüttelte sie den Kopf. „Nein, sie sind nur … noch empfindsamer geworden“, gestand sie fast verlegen. „Das liegt wahrscheinlich an den Schwangerschaftshormonen.“
Seine warmen Hände auf ihrer nackten Haut zu spüren, war Lust und süße Qual zugleich. Und während das Begehren in ihrem Innern fast übermächtig wurde, stieg plötzlich vor Aneesa das Bild auf, wie Sebastian im Abendanzug zu dem festlichen Dinner mit seinem Date gegangen war. Gleich darauf schob sich auch noch ein Foto von ihm in Begleitung einer blonden Sexbombe vor ihr inneres Auge, das sie im Internet entdeckt hatte.
Mit einem heftigen Stoß befreite sie sich aus seiner verführerischen Nähe. „Ich werde nicht mit dir schlafen, nachdem du erst vor Kurzem mit einer anderen Frau im Bett gewesen bist!“, platzte es aus ihr heraus.
Sebastian stand stocksteif da. Die gletscherblauen Augen glitzerten gefährlich. „Wovon redest du überhaupt?“
Rasch bückte Aneesa sich nach ihrem T-Shirt und schlüpfte hinein. „Du warst doch mit der Frau im Bett, die du neulich zum Dinner ausgeführt hast, oder? Außerdem kenne ich inzwischen deinen Ruf als Womanizer! Aber ich werde nicht die Lückenbüßerin zwischen zwei Geliebten spielen, nur weil du dich langweilst. Denn genau das war es doch, was
Weitere Kostenlose Bücher