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Schenk mir mehr als diese Nacht

Schenk mir mehr als diese Nacht

Titel: Schenk mir mehr als diese Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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kennenlernt.“
    Ihre Beine zitterten jetzt so heftig, dass Aneesa befürchtete, es nicht mehr bis zu ihrem Schlafzimmer zu schaffen. Erst als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, ließ sie ihren Tränen freien Lauf.
    Sebastian brauchte viel länger, bevor er sich zutraute, Aneesa erneut gegenüberzutreten, ohne ihr den Kopf abzureißen oder sie bis zur Besinnungslosigkeit zu küssen. Diese Frau brachte ihn noch um! Als er sich stabil genug fühlte, ihr zu folgen, fand er sie auf dem Fenstersitz. Die Beine hatte sie hochgezogen und hielt sie mit den Armen umschlungen.
    „Wolltest du nicht zu irgendeinem Meeting gehen?“, fragte sie heiser, als sie ihn ohne Jackett und Krawatte, dafür aber mit geöffnetem Hemdkragen vor sich sah. „Ich möchte hinterher nicht vorgeworfen bekommen, dass ich dich zu allem Übel auch noch aus deiner gewohnten Routine bringe.“
    Er lächelte grimmig und schloss bedächtig die Tür hinter sich. Aneesa spürte, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte, als er sich lässig gegen die Wand lehnte und die Arme über der Brust verschränkte. „Das Meeting habe ich abgesagt. Und was meine Routine betrifft – die habe ich in dem Moment aufgegeben, als sich unsere Blicke in Mumbai das erste Mal trafen.“
    „Ich … das tut mir wirklich leid“, stammelte Aneesa verunsichert.
    „Mir nicht.“ Langsam kam er näher. „Du bist der Stachel in meinem Fleisch, Aneesa Adani, aber einer, den ich weder ignorieren noch herausreißen kann, egal was ich versuche.“
    Nur wenige Zentimeter trennten sie jetzt noch voneinander.
    „Stimmt, ich wollte dir ein eigenes Apartment anbieten, aber jedes Mal, wenn ich versuche, Distanz zwischen uns aufzubauen, zieht es mich nur noch mehr zu dir hin. Ich kann nicht mit dir leben, doch bei dem Gedanken, dich nicht hier bei mir zu haben …“
    „Hört sich für mich nach einem ziemlichen Schlamassel an“, murmelte Aneesa mit klopfendem Herzen.
    „Und ob!“, pflichtete Sebastian ihr bei. „Besonders weil mein selbst gestaltetes Leben bisher so geordnet und kontrolliert verlief!“ Als er sich zu ihr beugte, war sein Mund dicht vor ihrem und seine Hände lagen auf ihren Hüften. Ihre Blicke versanken ineinander, und Aneesa wagte nicht zu atmen.
    „Wenn ich dir nur widerstehen könnte“, seufzte er und zog sie an sich, doch Aneesa machte sich frei, stand auf und trat einen Schritt zur Seite.
    „Sebastian, das ist nicht fair. Du kannst mich nicht auf der einen Seite von dir stoßen und gleich darauf wieder versuchen, mich ins Bett zu bekommen.“
    „Ich weiß!“, stöhnte er verzweifelt. „Was soll ich denn nur tun? Ich kann dir kein Happy End wie im Märchen versprechen. In meiner Familie gibt es dunkle Geheimnisse. Es sind grauenvolle Dinge geschehen, die ein normales Leben für mich unmöglich machen. Damit darf ich mein eigenes Kind nicht belasten.“
    „Aber du würdest doch nie …“
    „Woher willst du das wissen?“, unterbrach er sie bitter. „Mein Vater hat durch seine Unberechenbarkeit nicht wiedergutzumachenden Schaden angerichtet, und ich kann für mich selbst auch keine Garantie geben. Immerhin habe ich seine Gene!“
    Was sollte sie darauf sagen?
    „Wenn du zurück nach Indien gehen willst, werde ich dir keine Steine in den Weg legen. Natürlich werde ich dich besuchen, wenn das Baby da ist. Aber wenn du dich entschließen solltest, hier bei mir in England zu leben, dann bleibt es bei dem, was ich gesagt habe. Ich kann dir nicht mehr anbieten als das, was du bisher von mir bekommst.“
    Aneesa kämpfte gegen die Versuchung an, laut zu schreien oder dem zukünftigen Kindsvater eine schallende Ohrfeige zu verpassen, doch das würde sie auch nicht weiterbringen. Also rang sie sich ein schwaches Lächeln ab. „Ich kann momentan noch nicht nach Mumbai zurück, da inzwischen wohl jeder weiß, wer der Vater meines Babys ist. Aber ich sollte mit meinen Eltern telefonieren, um die neuesten Informationen einzuholen. Wie es aussieht, wirst du mich hier also noch ein Weilchen ertragen müssen.“
    „Bist du dir auch ganz sicher, Aneesa?“
    Sie nickte und versuchte, einen sorglosen Eindruck zu machen.
    „Wenn das so ist, dann sollten wir unbedingt shoppen gehen, sobald du mit deinen Eltern gesprochen hast.“
    „Shoppen?“, echote sie verblüfft.
    „Na, wenn du immer noch fest entschlossen bist, an dieser Hochzeit teilzunehmen, wirst du ein passendes Kleid brauchen … und auf keinen Fall gehst du allein dorthin.“
    Vor Überraschung

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